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Teckla

Teckla

Titel: Teckla Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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sogar gestützt werden mußte. Herth würdigte mich keines Blickes. Ich ging an ihm vorbei, und ich sah, wie die Zauberin sich ihm näherte und ihn ansprach.
    Als ich wieder drinnen war, konnte ich meinen Großvater nirgends finden und Cawti auch nicht. Loiosh sagte: »Die sind in Kellys Arbeitszimmer gegangen.«
    »Gut.«
    »Warum hast du mich geschickt, anstatt ihn psionisch zu erreichen?«
    »Mein Großvater hält es nicht für richtig, wenn es kein Notfall ist.«
    »War das denn keiner?«
    »Doch. Na ja, ich wollte dich auch aus dem Weg haben, damit ich ungehindert etwas Blödes machen konnte.«
    »So so. Und, hast du?«
    »Ja. Ich bin sogar damit durchgekommen.«
    »Oh. Heißt das, daß jetzt alles wieder in Ordnung ist?«
    Ich schaute zurück zum Arbeitszimmer, in dem mein Großvater sich gerade mit Cawti unterhielt. »Vermutlich nicht«, antwortete ich. »Aber es liegt nicht mehr in meinen Händen. Ich hatte gedacht, daß ich nach dieser Sache wahrscheinlich tot sein würde, und ich wollte, daß jemand hier ist, der sich dann um Cawti kümmern kann.«
    »Aber was ist mit Herth?«
    »Er hat vor Zeugen versprochen, mich in Ruhe zu lassen. Das wird ihn zumindest für ein paar Wochen binden.«
    »Und danach?«
    »Da müssen wir wohl abwarten.«

 
     
1 TASCHENTUCH: REINIGEN & PLÄTTEN.
     
     
    Am folgenden Tag habe ich die Nachricht erhalten, daß man die Truppen aus Süd-Adrilankha abgezogen hat. Cawti ist nicht aufgetaucht. Aber das hatte ich auch nicht wirklich erwartet.
    Um mich ein wenig abzulenken, machte ich einen Spaziergang durch die Nachbarschaft. Langsam freute ich mich an dem Gefühl, daß ich in keiner größeren Gefahr steckte als vor diesem Unsinn. Vielleicht blieb es nicht so, aber solange ich konnte, wollte ich es genießen. Ich bin sogar ein Stück über meine Gebietsgrenzen hinaus gelaufen, nur weil das Gehen so viel Spaß machte. Ich bin in ein paar Gasthäusern eingekehrt, die ich sonst nicht besuche, und es war schön. Nur paßte ich auf, daß ich mich nicht betrank, obwohl auch das wahrscheinlich nichts ausgemacht hätte.
    Ich kam bei dem Orakel vorbei, das ich vor so langer Zeit besucht hatte, und überlegte, ob ich hineingehen sollte, tat es dann aber doch nicht. Allerdings brachte mich das wieder auf die Frage, was ich mit dem ganzen Geld anfangen sollte. Klar, ein Schloß würde ich für Cawti nicht mehr bauen. Selbst, wenn sie zu mir zurückkäme, bezweifelte ich, daß sie eins würde haben wollen. Und der Gedanke, einen höheren Titel im Jhereg zu erwerben, wirkte völlig absurd. Blieb nur noch –
    Und da kam mir die Lösung.
    Mein erste Reaktion war Gelächter, aber gegenwärtig konnte ich mir überhaupt kein Gelächter über irgendeine Idee leisten, außerdem würde ich dämlich aussehen, wenn ich mitten auf der Straße auflachen würde. Je mehr ich jedoch darüber nachdachte, desto mehr Sinn ergab es. Aus Herths Blickwinkel, heißt das. Ich meine, wie Kelly gesagt hat, der Mann war praktisch fertig: So würde er lebendig davonkommen und hätte keinerlei Gründe mehr, meinen Tod zu wollen.
    Und von meiner Seite aus war es sogar noch leichter. Natürlich zöge es diverse verwaltungstechnische Schwierigkeiten nach sich, aber solcherlei Probleme konnte ich zur Abwechslung eigentlich mal gebrauchen. Hmmm. Ich beendete den Spaziergang ohne Zwischenfälle.
     
     
    Zwei Tage darauf saß ich in meinem Büro und kümmerte mich um die Details, damit meine Geschäfte wieder auf Touren kamen und ein paar andere Sachen. Melestav kam herein.
    »Ja?«
    »Da ist gerade ein Bote von Herth gekommen, Boß.«
    »Ach ja? Was hatte er auszurichten?«
    »Er hat gesagt: ›Ja.‹ Und daß du wüßtest, worum es geht. Er wartet auf eine Antwort.«
    »Na, da soll mich doch«, meinte ich. »Ja. Ich weiß, worum es geht.«
    »Irgendwelche Anweisungen?«
    »Ja. Geh in die Schatzkammer und hol fünfzigtausend Imperials.«
    »Fünfzigtausend?«
    »So ist es.«
    »Aber – na gut. Und dann?«
    »Gib sie dem Boten. Besorg eine Eskorte. Er soll sicher zu Herth kommen.«
    »Geht klar, Boß. Was du willst.«
    »Und dann komm gleich her; wir haben viel Arbeit zu erledigen. Und schick Kragar rein.«
    »Jawohl.«
    »Ich bin schon da.«
    »Hä? Oh.«
    »Was ist eben passiert?«
    »Was wir wollten. Wir haben die Prostitution, die wir dichtmachen oder aufräumen müssen, die harten Sachen, die wir vernichten werden, und das Glücksspiel, die Wäscher und die kleinen Geschäfte, die wir in Ruhe lassen können.«
    »Du

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