Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
Vom Netzwerk:
schon ihre Verkaufsstände aufgeräumt und weggebracht. Turan legte die Stirn an die durchsichtige Haut und drückte leicht dagegen, während er zu erkennen versuchte, wer da direkt unter ihrem Fenster stand.
    Hinter sich hörte er wieder die Stimme der Frau:
    »Ich kaufe und verkaufe Wissen. Genau deshalb war es mir möglich, diesen Projektor für dich aufzutreiben, ohne dabei Blut zu vergießen, ohne Kämpfe, Verfolgungsjagden und andere männliche Formen des Zeitvertreibs. Weil ich über viel Wissen verfüge, oder nicht? Und wenn du es genau bedenkst, habe ich keine sehr große Summe von dir verlangt, stimmst du mir zu?«
    Stawro brummte etwas vor sich hin, und Max sprach weiter:
    »Du fliegst an einen höchst interessanten Ort. Ich möchte, dass du mir alles erzählst, was du dort zu sehen bekommst. Alle deine Beobachtungen und deine Gedanken. Und nur mir. Ich bekomme die Information. Das wird eine weitere Form der Bezahlung sein.«
    »Dann flieg doch einfach mit mir«, wiederholte Stawro. »Ich kann noch ein Paar Hände gebrauchen und einen Kopf dazu. Diese zwei da und du mit deinem Gehirn …«
    Max unterbrach ihn:
    »Ich kann nicht. Ich werde auf der Krim erwartet, von sehr wichtigen Leuten in einer sehr wichtigen Angelegenheit. Wir beide treffen uns später wieder … Sofern du zurückkommst. Es ist ein gefährlicher Ort, zu dem es dich zieht.«
    Turan stand noch immer am Fenster. Es war dunkler geworden. Auf dem Platz um die ›Boje‹ befand sich praktisch niemand mehr, und auch der Lärm aus der Kneipe hatte sich gelegt. Wahrscheinlich waren alle unterwegs zu den Spielen in der Arena. Endlich konnte er die Leute an der Wand unter sich sehen. Zwei Männer in schwarzer Kleidung, die ihn dunkel an etwas erinnerten. Sie waren sicher keine Händler. Einer trug eine ungewöhnliche Waffe, mit einem kurzen dicken Lauf bei sich. Und anstatt einer Munitionstrommel schloss sich an den Lauf ein sehr großer Schaft an – zwei metallene Platten und eine breite Schulterstütze. Wie groß war die Munition im Magazin? So groß wie eine Granate? Was der zweite in den Händen hielt, konnte er nicht sehen. Von hier sah es so aus, als ob der erste auf jemanden zielte, offenbar war da noch ein dritter. Aber er konnte die Männer einfach nicht richtig sehen, die Wand des Tanks neigte sich zu stark nach innen.
    Turan wandte sich um. Auf dem Tisch stand jetzt ein mattschwarzer Zylinder von der Größe eines Handtellers, unter seinem runden Deckel drang weiches Licht hervor. Stawro zog an seiner Pfeife, Max saß in entspannter Pose da, und Jan, der hinter ihr stand, hatte seine Augen halb geschlossen, als ob er dösen würde. Der andere Leibwächter an der Tür starrte noch immer reglos vor sich hin.
    »Du sagst, dass mehrere Leute hinter dem Projektor her sind. Wer genau?«, fragte Turan.
    Alle außer dem Leibwächter an der Tür blickten jetzt zu ihm. Ohne auf Max’ Antwort zu warten, sagte Turan:
    »Da unten stehen zwei mit Gewehren.«
    »Wir sind im Arsenal«, sagte Stawro. »Hier ist jeder bewaffnet.«
    »Diese zwei sehen seltsam aus. Und ich glaube, sie zielen auf jemanden, und …«
    »Sieh nach, Jan«, befahl Max. »Du kontrollierst den Gang, Nanga.«
    Jan kam zum Fenster und Turan trat zur Seite. Der Leibwächter mit Namen Nanga schob die Abdeckung des Türspions zur Seite und blickte nach draußen, außerdem schien er zu lauschen. Dann schob er den Riegel beiseite, drückte den hölzernen Türgriff runter und zog die Tür zu sich auf.
    Unter dem Fenster schrie jemand. Und durch die halb geöffnete Tür war ein Schuss zu hören. Nanga wurde zurückgeworfen, und im selben Moment explodierte etwas vor der »Boje«. Der Tank erzitterte und der Fußboden begann sich zu neigen.
    Vom Korridor drang Rauch in das Zimmer. Jan sprang mit gezogener Pistole zur Tür, Nanga, der auf dem Boden lag, erhob sich ein Stück. Stawro ging hinter der Bank in Deckung, in der Hand hielt er einen Revolver. Im Korridor blitzte ein Schatten auf, Jan und Stawro schossen gleichzeitig. Ein Schrei erklang, etwas fiel runter, rollte über den Boden. Max streckte sich flach auf der Bank aus und versuchte hinter dem Tisch in Deckung zu gehen. Nanga setzte sich auf, und in diesem Moment gab es eine zweite Explosion, diesmal auf der Schwelle zu ihrem Zimmer.
    Jan wurde durch den Raum geschleudert, Stawro stürzte, wobei er die Bank umwarf.
    Es roch verbrannt, in Turans Ohren dröhnte es. Er drückte sich gegen die Wand hinter seinem Rücken und feuerte

Weitere Kostenlose Bücher