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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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diesen ragte dunkel ein Felsen auf.
    »Aha!«, schrie Botschka, und leckte sich aufgeregt die Lippen. »Da rüber, Krjutschok!«
    »Wohin?«, fragte der Segelohrige finster.
    »Da läuft er doch! Da drüben!« Botschka packte ihn an der Schulter. »Bist du von deinen Drogen etwa schon blind geworden? Da läuft er!«
    Der Transporter rollte über einen quadratischen Platz und von dort auf eine sehr schmale Brücke, die höher als die anderen lag.
    »Aber Moment mal … werfen wir uns den Menschenfressern nicht selbst zum Fraß vor?« In Botschka stiegen plötzlich Zweifel auf.
    »Nein«, entgegnete Cromwell und kniff die Augen zusammen. Er war angespannt und knetete das Netz mit seinen langen Fingern. Sein Monokel blitzte in der Sonne. »Die Nomaden haben sich nach Süden verdrückt – und wir fahren in Richtung Norden.«
    »Das Wetter ist schlecht«, unterbrach ihn Krjutschok. »Ein Sturm zieht auf.«
    Alle blickten zum Himmel hinter der Hügelkette – er hatte sich blassgelb verfärbt.
    »Was der für eine Farbe hat …«, sagte Botschka gedehnt. »Was bedeutet das?«
    Cromwell erklärte:
    »Ein Schlammsturm zieht auf. In der Zeit verstecken sich alle im Schiff und die Nomaden graben sich ein.«
    »Wie geht das? Und wie können sie dann atmen?«
    »Wir müssen umkehren«, entschied Krjutschok und drehte das Steuerrad.
    »Bist du verrückt?«, kreischte Botschka. »Nichts da, ›umkehren‹! Wir holen uns den Kerl! Er ist doch zu Fuß unterwegs, da kommt er nicht weit. Bis der Sturm da ist, haben wir ihn längst eingeholt, ihn uns geschnappt und sind wieder zurück am Schiff. Schließlich haben wir einen erfahrenen Jäger bei uns.« Bei den letzten Worten nickte er zu Cromwell hinüber.
    Weit vor ihnen verschwand der hinkende Flüchtige gerade zwischen den Hügeln.
    Der Himmel hatte sich dunkelgelb verfärbt. Nachdem er die Hügel passiert hatte, drehte Turan sich um. Einer der Transporter rollte gerade von der Brücke aufs Festland herunter. Darin saßen drei oder vier Banditen.
    Vor Turan ragte jetzt ein Felsen auf. Aus einer tiefen Spalte an dessen Fuß trat zischend Dampf aus. Turans Bein schmerzte immer stärker. Er hinkte. Sein Arm hing kraftlos herab, und bei jedem Schritt durchfuhr ihn ein heftiger Schmerz, der vom Handgelenk bis zur Schulter reichte.
    Die Spitze des Felsens war von einem dicken Film überzogen. In den schwallartig aufsteigenden Dampfwolken erkannte Turan die Umrisse eines Gebäudes. Er kam näher und sah, dass es ein baufälliger Schuppen war. Daneben traten Rohre aus dem getrockneten Schlamm. Wozu waren diese Aufbauten gut? Jetzt hörte er durch das Zischen Motorenlärm. Er warf einen Blick über die Schulter und sah, dass das Automobil bereits den Abhang des Hügels herunterfuhr.
    Der Ort hier war offenbar längst verlassen worden, kein Mensch schien hier zu leben. Turan bedeckte sein Gesicht und lief weiter. Sein Bein knickte ein, er stürzte und schrie vor Schmerz auf. Den verletzten Arm gegen seinen Körper gepresst rollte er auf den Rand der Spalte zu, aber es gelang ihm noch rechtzeitig, sich an einem der Rohre festzuhalten. Für ein paar Momente lag er mit schmerzverzerrtem Gesicht reglos auf dem Rücken, dann drehte er sich auf die unverletzte Seite. Seine Schulter war geschwollen und durch die Hemdfetzen sah er, dass sich die Haut violett verfärbt hatte.
    Turan erhob sich mühsam. Vorsichtig trat er auf das verletzte Bein auf und wäre beinahe wieder gestürzt. Das Automobil war jetzt unten am Hügel angekommen. Auf dem Trittbrett drehte Cromwell eine Leine mit einem Knäuel am Ende in den Händen. Turan begriff augenblicklich – es war das Netz für die Antilopenjagd.
    Und Cromwell war der beste Jäger von allen.
    Das Motorenknattern wurde lauter, die Banditen kamen näher. Turan stützte sich mit der heilen Hand an der Außenwand des Schuppens ab und tastete sich vorwärts. Er erreichte eine Treppe, kletterte nach oben und sah sich um. In der hintersten Ecke des Scheunenbodens stand auf einem Gestell eine Seilwinde. Um die Winde war ein starkes Seil gewickelt, an dessen Ende ein rostiger Haken hing.
    Der Motor des Transporters dröhnte immer lauter, und Turan humpelte mit nachgezogenem Bein auf die Winde zu. Er hielt sich an dem Seil fest, brachte es leicht in Bewegung und zog den schweren Haken zu sich her.
    Inmitten der weißlichen Dampfwolken tauchte jetzt das Fahrzeug auf. Krjutschok saß am Steuer, Cromwell stand noch immer auf dem Trittbrett, und Botschka schob den Kopf

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