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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Zischen erklang, setzte sich Turan unwillkürlich auf. Von unten schlugen Dampfwolken gegen das Fenster, vermutlich verringerte Stawro gerade den Druck in den Behältern. Das Thermoplan begann langsam zu sinken und tauchte in das inzwischen feurig rote Wolkenmeer ein.
    Turan atmete wieder leichter. Unten zogen hellgraue Hügel vorbei, die von dem kühlen Licht der aufgehenden Sonne übergossen dalagen. Weit nach links versetzt glitt der Schatten des Thermoplan über die Landschaft. Die glatte, vollkommen stille Oberfläche eines Tümpels blitzte auf, darin spiegelten sich Wolken. Dahinter erhob sich eine Felskette. Die Kraft flog so niedrig darüber hinweg, als wollte sie sie mit dem Bauch streifen. Nachdem sie die Felsen hinter sich gelassen hatten, breiteten sich vor ihnen die blitzenden Gewässer des Salzsees aus. Am Ufer lief ein großer haariger Mensch entlang. Nein, es war ein Mutant.
    »Der Gefleckte!« Turan konnte seine Freude nicht im Zaum halten. »Das ist er!«
    Der Mutant blieb stehen, legte den Kopf in den Nacken und betrachtete die Kraft . Er schlug sich mit der Faust gegen die Brust, ließ sich auf alle viere nieder und setzte seinen Weg dann mit langen Sprüngen fort.

15.

    Makota begriff, dass ihm nichts anderes übrig blieb, als sich zu beruhigen, sonst würde er vor Wut platzen. Diese immensen Verluste: Geld, Maschinen, Männer, der Mutant und der Schakal …
    Fast hätte er das Mundstück seiner Pfeife zerbissen, als er sich wieder an den Farmerssohn erinnerte. Er schob die Pfeife in seine Tasche, ohne die Asche ausgeklopft zu haben, während er in seinem Abteil des Punch auf und abging. Von draußen drangen, von der Panzerung gedämpft, die Stimmen seiner Leute, außerdem das Klirren von Werkzeugen und Sachars Fluchen. Gerade eben hatte er die Delegation der Einheimischen verabschiedet, nachdem er ihnen für die kaputte Rampe und den Einsatz der Harpuniere gegen die Dornhaie zehn Münzen bezahlte.
    Makota zog eine Kiste mit Waffen unter seinem Bett hervor. Er legte sich einen Gürtel mit zwei Pistolenhalftern und einem zusätzlichen Halfter für ein abgesägtes Gewehr um. An diesen Gürtel steckte er sich noch einen Stutzsäbel, am Handgelenk befestigte er ein schmales Futteral mit einem Dolch darin. Dann suchte er noch eine kleine Vierschusspistole aus schwarzem Metall heraus. Er nahm seine Jacke vom Haken, zog sie über und strich mit den Händen über die Aufschläge, wobei er in der rechten Innentasche einen Gegenstand ertastete.
    Wie sich herausstellte, befand sich dort noch jene flache silberne Flasche, die er Turan abgenommen hatte. Er schraubte sie auf, nahm einen Schluck von dem Gebräu und hustete. Richtig, das war anständiges Zeug. Woher hatte der Junge es noch mal? Ach ja, angeblich hatten ihm die Flieger die Flasche als Dank für seine Hilfe geschenkt. Der Junge pfuschte seinen Männern ins Handwerk und jetzt verpisste er sich, der Dreckskerl! Dabei hatte Makota sich auf das Spektakel gefreut. Zu gerne hätte er gesehen, wie die Kampfmutanten den Jungen in Stücke rissen … Er nahm wieder einen Schluck aus der Flasche. Feurig war es, das Gesöff, die Himmelsgänger kannten sich mit dem Schnapsbrennen aus.
    Das oberste Deck – das Handelsdeck – wurde von Proktoren bewacht, aber das Schiff galt als gefährlicher Ort, an dem man immer auf der Hut sein musste. Um so mehr, als Makota nie selbst hier gewesen war und die Risiken nur vom Hörensagen kannte. Immerhin wusste er, wo er den Grafen finden würde, denn der hatte ihm den Weg genauestens beschrieben. Der Ataman hatte die weite Strecke vom Palast zum Salzsee heil hinter sich gebracht. Wenn alles wie geplant lief, würde der heutige Tag ein Wendepunkt in seinem Leben werden. Dann würden den Süden des Ödlands schon bald gewaltige Veränderungen erschüttern.
    Er versteckte die handliche schwarze Pistole, setzte den Hut auf, schlüpfte in seine Stiefel und stellte sich vor den Spiegel: Er sah gut aus!
    Er schob den Kopf aus dem Fenster des Lasters und schrie:
    »Derjuga, Krjuk – zu mir.«
    Seine Stimme hallte unter der hohen Eisendecke wider. Die Karawane befand sich tief im Innern des Schiffsbauchs, im größten Laderaum, den Makota komplett angemietet hatte, damit kein Mensch sie störte. Seine Männer versuchten die Fahrzeuge wieder instand zu setzen. Der rotgesichtige, verschwitzte Dickwanst Sachar, der beste Mechaniker im Clan, der auch den Punch lenkte, leitete die Reparaturarbeiten. Derjuschka hielt sich als sein

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