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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Apparat, den wir besorgen, überprüfen. Dann bringen wir ihn mit dem Aufzug nach unten, in den Punch. Und dann nichts wie weg von hier. Was starrst du mich so an, dämlich wie ein Huhn?«
    »Nichts wie weg von hier … Aber ich wollte mir das Schiff ansehen«, sagte der Junge gedehnt und wich zurück, als Makota die Faust hob. »Du hast gesagt, wir sollen fragen!«
    »Was war das für eine Frage? Er will sich das Schiff ansehen! Du kannst dir gleich deine Zähne auf dem Boden ansehen! Noch Fragen? Nein? Dann ab mit dir zum Fuhrwerk, spann die Echse ein und sieh zu, dass du den Wagen nach draußen bringst.«
    Derjuschka rannte los, um den Wagen mit dem Käfig zu holen. Krjutschok folgte ihm. Makota wollte schon zu Sachar hinübergehen, um ihm noch Anweisungen zu geben, aber dann schlug er sich plötzlich mit der flachen Hand gegen die Stirn und kletterte noch einmal in den Laster. Er verschloss die Tür von innen und hob den Teppich über dem Safe, der in den Boden eingelassen war. Er holte drei schwere Beutel hervor und befestigte sie an einem speziellen Gurt im Innenfutter seiner Jacke. Niemand wusste, wie die Sache ausging. Es war auf jeden Fall besser, Geld bei sich zu haben. Er verschloss den Safe und legte den Teppich wieder darüber. Es war Zeit zu gehen. Der Graf war ein ehemaliger Waffenschmied, der aus einer Fabrik in Charkow eine sagenhafte Geldsumme geklaut hatte und hierher geflüchtet war. Und er war ein Mann, der es hasste, zu warten.
    Die Kraft glitt langsam über das Schiff hinweg. Das Schiffsdeck schien endlos lang zu sein – eine riesige Fläche dunklen Metalls mit großen Rostflecken, dazu Überdachungen, Zelte und Container, die man mithilfe eines Balkenkrans am Heck aufgestapelt hatte. An der rechten Bordwand ragte turmhoch ein Aufbau in die Höhe. Voller Vorsprünge, rundlicher Balkons und Treppen. Turan blickte fasziniert um sich: Wie war es den Menschen vor dem Untergang gelungen, diesen Koloss zu erbauen? Und wozu?
    Stawro hatte erzählt, dass das Arsenal im Schiff nach Charkow der größte Waffenmarkt war. Wer es gegründet hatte, wusste kein Mensch mehr. Es gab alle möglichen seltsamen Legenden. Unter anderem erzählte man sich, die Nomaden wären die Nachfahren jener Leute, die einst auf diesem gigantischen Schiff über das Meer geschwommen seien, in der Zeit vor dem Untergang; angeblich hätten die meisten von ihnen während des Untergangs den Verstand verloren, nur wenige von ihnen hatten mehr schlecht als recht jene elementaren Erschütterungen überlebt, die auch die Ursache für das Austrocknen des Meeres und die Entstehung der Wüste gewesen war. Stawro selbst hatte größte Zweifel, ob irgendetwas an dieser Version stimmte, denn, so sagte er, jedes Schiff wäre doch im Verlauf des Untergangs früher oder später gesunken und vermutlich hätte sich kaum einer der Insassen retten können. Wenn hier alles gebebt und gebrannt hatte, das Wasser verdampft war und aus den Tiefen der Erde in die Höhe schoss – das hätte doch kein Mensch überlebt. Die Geysire in den Felsen spuckten bis heute Feuer. Was musste sich da erst zur Zeit des Untergangs abgespielt haben … Es war unvorstellbar.
    Turan hörte Stawro nur mit halbem Ohr zu und beobachtete die Menschen unter ihnen in der Hoffnung, Makota irgendwo zu erblicken.
    »Hilfst du mir, die Kraft festzumachen?«, sagte Stawro. »Siehst du diese Balken dort? Du guckst in die falsche Richtung.«
    Turan wandte sich um – der Riese zeigte auf jene hohe Konstruktion, die sich rechts von ihnen befand. In der Mitte des eingedrückten Dachs klaffte ein Loch, aus dem zwei Gitterbalken aufragten, die mit einem Querbalken verbunden waren.
    »Dieses Ding hier wird Brücke genannt. Ich vermute, dass hier früher der Kapitän saß und sein Schiff gesteuert hat. Aber jetzt braucht ihn keiner mehr, alles was drinnen war, wurde längst für andere Zwecke verwendet. Sieh dir nur an, wie kaputt die Verkleidung ist. Außerdem ist das Ding menschenleer.«
    »Warum?«
    »Hier war das Waffenlager des reichsten Händlers des Schiffs. Eines schönen Tages ist eine Bombe im Lager explodiert, und daraufhin gingen die Patronen und alle übrigen Sprengkörper hoch. Die Zwischenwände flogen weg, sieh dir die Risse und Löcher an. Jetzt lebt niemand mehr im Turm, und Handel treibt auch keiner mehr.«
    »Aber der Turm kann doch jederzeit einstürzen, das wäre das Ende der Kraft .«
    »Dem Flugzeug passiert schon nichts. Diese Balken, an denen wir festmachen, gehen

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