Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)
Assistent hinter ihm und wiederholte dessen Befehle mit lauter Stimme.
Die in den Salzsee gestürzte Cyclette hatte man geborgen und in den Laderaum geschoben, wo jetzt der Motor zerlegt wurde. Von dem schwer demolierten Transporter, mit dem Krjutschok von der Verfolgung des Schakals zurückgekehrt war, hatte man bereits die Vorderräder abmontiert. Die Fahrerkabine war stark beschädigt: die Windschutzscheibe war ausgeschlagen und die Motorhaube eingedrückt wie ein gefaltetes Blatt Papier. Unter der vorderen Stoßstange ragten zwei nackte Beine aus abgeschnittenen Hosenbeinen heraus. Hammerschläge waren von dort zu hören. Der zweite Transporter schien äußerlich heil geblieben zu sein. Dafür gab es Probleme mit dem Motor. Das Fahrzeug war noch ächzend in den Laderaum gerollt und hatte dann den Geist aufgegeben. Sachar hatte den Männern befohlen, nichts anzurühren, er wollte sich den Schaden selbst ansehen.
Also hatte Makota im Moment nur den Punch – der Laster des verbrannten Farmers war gut gewartet –, eine Cyclette und einen Manis zur Verfügung. Makota wusste, dass er sich so bald wie möglich um die Transportfrage kümmern musste.
Jetzt kam Krjutschok zum Punch hinüber. Makota musterte ihn von Kopf bis Fuß. Dieser segelohrige Penner hatte den Schakal entwischen lassen. Er hatte zugelassen, dass Botschka und Cromwell getötet und das Automobil zu Schrott gefahren worden war. Er hatte die Verfolgungsjagd als Einziger überlebt und war nicht einmal verwundet, der Dreckskerl! Makota hätte ihn zu gerne einfach erschossen oder an die Arena verkauft. Aber nachdem Mors, Botschka und Cromwell krepiert waren, war Krjutschok abgesehen von Malik, der allerdings noch von seiner Flucht vor den Nomaden verletzt war, der einzige erfahrene Kämpfer unter seinen Männern. Vorerst brauchte er ihn, aber wenn sie erst im Palast zurück wären … Er würde ihn an gekreuzten Balken vor dem Eingang aufhängen, wie die Mönche des Tempels es mit den Mutanten machten – genau so!
Makota wurde ungeduldig:
»He, Derjuga, hörst du mich?«
Der junge Bandit steckte gerade mit dem Oberkörper unter der Motorhaube des kaputten Transporters und wollte dem darin hantierenden Sachar einen Rat geben, aber der stieß ihn mit dem Ellenbogen weg. Derjuschka blickte in Makotas Richtung, als er dessen Stimme hörte.
»Zu mir!«, wiederholte der Ataman, und es klang wie ein wütendes Bellen.
Während Derjuschka den Schraubenschlüssel fallen ließ und zum Punch hinüber lief, richtete Makota seinen Blick wieder auf Krjutschok. Der Ataman hatte ein gutes Gespür für Menschen und bemerkte auch kleine Veränderungen. Und an Krjutschok war irgendetwas anders: Er wirkte nicht mehr so träge und verlottert, sein Blick war schärfer geworden. Und noch etwas hatte sich verändert, aber Makota konnte im Moment noch nicht den Finger darauf legen, und diese Tatsache beunruhigte ihn.
»Ihr kommt mit mir. Den Mutanten verkaufen wir an die Arena«, sagte er, als Derjuschka neben Krjutschok erschien. »Und dann geht’s nach oben zum Grafen.«
»Warum heißt der so?«, fragte der junge Bandit.
»Halt’s Maul! Verdammt, wenn ich doch Cromwell mitnehmen könnte! Ja, der war kaltblütig wie eine Eidechse, aber du …«
»Ich kann das auch, Chef!«
Makota sprang vom Trittbrett des Punch .
»Weißt du noch, was ich dir gesagt habe, Krjuk? Welche Waffen ihr mitnehmen sollt und wie wir vorgehen?«
Krjutschok nickte.
»Hast du ihm alles erklärt?«
»Hab ich«, entgegnete Krjutschok monoton.
»Derjuga, hat er dir alles erklärt? Was und wie? Glotz nicht so dämlich!« Der Ataman versetzte dem Jungen einen leichten Schlag ins Gesicht. »Nehmt eure Schusswaffen und Messer. Der Graf ist gefährlich wie ein wahnsinniges Panzertier, auch wenn er harmlos aussieht. Er ist verschlagen und clever, ein richtiges Schwein, und seine Wachen sind blutrünstige Schlächter. Also passt auf, schaut genau hin, und haltet euch an die Absprachen. Fragen?«
Die Banditen schwiegen.
»Keine falsche Schüchternheit!«, sagte Makota ermunternd. »Los! Damit es keine Missverständnisse gibt.«
»Chef, bleiben wir lange hier?« Derjuschka konnte seine Neugier nicht zügeln.
»Wie, lange?!« Makota geriet sofort in Wut. »Weißt du, was hier passiert, nachdem wir mit dem Grafen … Kurz und gut, während wir bei ihm sind, repariert Sachar die Fahrzeuge. Am Heck des Schiffes gibt es Lifte, so eine Art Aufzüge. Du wirst da oben an Ort und Stelle gleich den
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