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Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Das wüste Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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hinunterzuklettern.
    Turan hielt sich an einem Seil fest und tastete sich über die schwankende Gondeldecke zum Balken. Stawro saß jetzt auf dem Querbalken und drückte seine Füße gegen die Kabinenwand des Thermoplans, um den Flugkörper ein Stück wegzuschieben. Ohne Erfolg. Die Kraft war viel zu schwer. Turan überschlug das Gewicht des Thermoplans und kam zu dem Schluss, dass man das Drahtseil, das sich um die Träger gewickelt hatte, durchschneiden musste, um das Flugzeug wieder zu befreien. Und fürs nächste Landemanöver würde Stawro dann natürlich einen neuen Haken und ein neues Seil benötigen …
    »Tot«, sagte Stawro. »Soll mich doch ein Mutafag reißen! Oder die Arena über mir einstürzen! Turan Dschaj, ich …« Er verstummte, richtete sich auf, hielt sich am Balken fest und trat wütend gegen den eingehakten Haken. »Schon gut. Ich bin selbst schuld. Früher habe ich schließlich auch allein festgemacht. Dafür wird kein Sturm die Kraft hier wegreißen.« Stawro kletterte vom Balken aufs Dach zurück und ging hinüber zur Luke. »Wir müssen los. Wir sind mit Kenner verabredet.«

16.

    Die Arena befand sich am Heck direkt unter dem Handelsdeck mit seinen Zeltdächern und Containern. Die Banditen fuhren durch einen breiten Gang mit eingeschlagenen Fenstern, der sich über die unzähligen Abteile, Kabinen und Ränge des Schiffes hinwegzog. Die meisten Trenn- und Zwischenwände waren zumindest teilweise eingestürzt, und durch die Löcher bot sich ein kurzer Blick auf die Welt im Innern dieses eisernen Monstrums. Sie sahen Hängebrücken und Strickleitern, weiträumige Säle, in denen das Echo dumpf widerhallte, und Absperrungen aus geflochtenen Wasserpflanzen. In einer Kabine war Erdreich auf dem Boden aufgehäuft und durch Löcher in der Außenwand fiel Licht in den Raum. Auf den Erdhaufen grünten Schösslinge, und die Anlage wurde von finsteren, lumpig gekleideten Kerlen mit Pulverarmbrüsten bewacht. Makota schloss daraus, dass es sich um Plantagen von Stechapfelgras handeln musste.
    Die Arena durften die Banditen nicht betreten. Dort bereitete man gerade alles für die Abendvorstellung vor. Der Oberaufseher der Arena trat zu ihnen an das vergitterte Tor, hinter dem ein Gang unter das Hangar-Deck führte. Die Männer feilschten nicht lange – zu einem anderen Zeitpunkt hätte Makota den Käufer sicher stärker zur Ader gelassen und mit ihm um jede Kupfermünze gefeilscht, aber jetzt hatte er es eilig. Er wollte zum Grafen. Er musste den Mutanten für siebzig Münzen abgeben. Wenn er den Gefleckten noch gehabt hätte, hätte er für das Pärchen sicher an die zweihundert erhalten, plus fünfzig für den Schakal.
    Der Oberaufseher schloss die Gittertür auf und rief vier Sklaven zu sich. Es waren dunkelhäutige, kräftige Nomaden, die nur Hüfttücher und Halsreifen am Leib hatten. Die Männer hoben den Käfig vom Wagen und trugen ihn durch das Tor in den Gang.
    »Warum nuscheln die so, können sie nicht normal reden?«, fragte Derjuschka.
    »Sie haben ihnen die Zungen abgeschnitten.« Makota kletterte auf den Wagen. »Trödelt nicht rum, los jetzt.«
    Makota überließ die Zügel nicht wie sonst Krjutschok, sondern lenkte die Echse selbst. Seine beiden Männer spürten, dass er angespannt war und hockten sich wortlos hinten auf den Wagen.
    Das Hangar-Deck wurde durch rechteckige Fensteröffnungen in der Decke beleuchtet. Makota lenkte den Wagen auf den nächstbesten Aufzug zu.
    »Wisst ihr, was das früher für Dinger waren?«, begann Derjuschka. »Diese Aufzüge hier?«
    »Das waren immer Aufzüge, nichts anderes«, brummte Krjutschok.
    »Na ja, schon klar, aber wofür? Warum sind sie so riesig?«
    Krjutschok und Makota schwiegen, aber Derjuschka ließ nicht locker:
    »Sachar hat mir erzählt, was er in einem alten Buch gelesen hat. Nämlich, dass es auf dem Schiff früher Avietten gab. Nur dass die damals, wie war das noch – Flugzeuger oder so genannt wurden. Aus Eisen waren sie. Zum Kämpfen gemacht, deshalb waren sie gepanzert. Sie wurden hier versteckt, ganz unten, und wenn sie losfliegen sollten, wurden sie mit den Aufzügen hochgebracht. Also transportierte das Schiff jede Menge von diesen Avietten, bis sie ihren Einsatz hatten …«
    »Wie soll das gehen – aus Eisen und fliegen?«, unterbrach ihn Makota. »Was redest du für einen Schwachsinn? Eisen ist viel zu schwer!«
    »Das hat Sachar erzählt! Ich sag doch, er hat es gelesen …«
    »Sachar konnte noch nie lesen«, schnitt

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