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Tenebra 3 - Dunkle Burg

Tenebra 3 - Dunkle Burg

Titel: Tenebra 3 - Dunkle Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Luckett
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sie eine haben, mein Lieber. Wahrscheinlich nur zwanzig Schritte von deinem Stuhl entfernt. Ich nickte eifrig, aufrichtig. Der Fürst sah fürstlich aus. »Wir wissen, dass du unter anderem die Fähigkeit hast, uns die Zusammenarbeit der Kobolde zu sichern. Du kannst sogar die Unterwerfung ihres Oberhauptes vor Uns als dem rechtmäßigen Herrscher dieses Reiches sicherstellen und die Kobolde zu Unseren treuen Vasallen machen.«
    Einen Augenblick lang war ich ratlos, aber dann fiel mir ein Ausweg ein, ein echtes Problem, das ich gebrauchen konnte.
    Ich versuchte ein entschuldigendes Gesicht zu machen. »Ich… wünschte, ich könnte das tun, Euer Hoheit, wirklich; aber Ihr seid, ah, falsch informiert worden.«
    »So?« Nathans Stimme konnte Vögel gefroren von den Bäumen fallen lassen.
    Ich würde sehr vorsichtig verfahren müssen. »Ich muss das Tier oder die Person sehen, deren… Gefühle ich… ah… korrigieren muss, Euer Hoheit. Durch diese eine kann ich andere beeinflussen, und sie ihrerseits andere, wie Wellenriffel, die sich von der Stelle ausbreiten, wo ein Stein in einen Teich gefallen ist. Wenn ich einen beherrschen kann, kann ich auch andere erreichen, mehr und mehr, schneller und schneller, bis ich all mein Mana aufgebraucht habe. Aber um anzufangen, muss ich einen haben, und dieser eine muss Verbindung mit anderen haben. Sobald ich in seinem Bewusstsein bin, kann ich bei ihm bleiben, sogar wenn er außer Sicht ist.«
    »Tatsächlich?« Fürst Nathan starrte mich wieder an. Mir kam es wie eine Woche vor, wahrscheinlich aber waren es nur ein paar Augenblicke. Endlich sagte er: »Gut. Überprüfen wir deine Geschichte, Asta. Glücklicherweise haben wir die Mittel dazu.«
    Er murmelte etwas zu einem Lakai, der hinauseilte. Nathan lehnte sich wieder zurück und streckte die Hand zu einem Beistelltisch aus, wo ein Glas Wein stand. Er winkte mich beiseite und meine Bewacher bewegten sich mit mir.
    Zeit verging. Nathan war es anscheinend gewohnt, dass jede seiner Bewegungen unter den Augen eines Dutzends Lakaien und Gardisten stattfand. Jemand brachte ihm ein Papier. Er überflog es, nickte, gab es zurück. »Bestätigt«, sagte er, und kein Wort mehr. Er lehnte sich wieder zurück.
    Endlich entstand hinter mir Bewegung. Ich wandte den Kopf, konnte aber nichts als gelbe und schwarze Uniformen sehen. Drei große Kerle in den feinsten Uniformen und mit Gesichtern wie aus den Knöcheln geballter Fäuste schleiften jemanden durch und warfen ihn vor dem Stuhl des Fürsten auf die Knie. Er war schmutzig und zerlumpt und in Ketten. Er hob den Kopf. Teska. Es war Teska. Abgemagert, beschmutzt mit seinem eigenen Kot, unrasiert, das Haar zerzaust und steif von Schmutz. Er zitterte. An seiner Wange war ein halb verheilter Schnitt. Aber er war es.
    Er blickte Fürst Nathan an, und seine Augen waren ergeben und einschmeichelnd, die Augen eines Hundes, der getreten wurde und weiter getreten wird. Bittend. Und doch mit einem gefährlichen Licht dahinter. Tritt man einen Hund zu oft, geht er einem an die Kehle.
    Fürst Nathan begegnete seinem Blick und Teska zuckte zusammen. Anscheinend war er Licht nicht gewohnt. Nathan nickte freundlich. »Gut. De Teska. Es scheint, dass wir Ihre Kastanien für Sie aus dem Feuer geholt haben.«
    Er nickte mir zu. Teska blinzelte. Dann erkannte er mich und seine Augen weiteten sich. Er wollte aufstehen, aber eine harte Hand auf seiner Schulter zwang ihn wieder auf die Knie. Wilder Hass flammte in seinen Augen auf und auf einmal verstand ich. Er konnte Nathan für nichts, was ihm geschehen war, verantwortlich machen. Nathan war ein Gott, und die Götter sind schuldlos. Nein. Er machte mich verantwortlich.
    »Ausgezeichnet«, sagte Fürst Nathan, als hätte er den Vorsitz bei einem Wohltätigkeitsbankett. »Und nun zur Sache, wenn es Recht ist. Wir haben Sie zu Uns gerufen, um Ihre besonderen Kenntnisse des Talents zu konsultieren, Ser de Teska. Es wird behauptet, dass Fräulein Harower hier der tatsächlichen körperlichen Gegenwart eines Kobolds bedarf, um… mh… ihn zu überzeugen. Dass der Betreffende in ihrem Blickfeld sein muss, dass sie aber dann von ihm auf andere übergehen kann. Sagen Sie mir, ist das der Fall?«
    Teska schluckte. Er hatte den Blick nicht wieder auf Nathan gerichtet, sondern starrte mit brennenden Augen in meine. Er antwortete nicht.
    Nathan nickte dem Gardisten zu, der mit den Fingern grob in Teskas wirres, schmutziges Haar fuhr und ihm den Kopf herumdrehte, bis

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