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Tenebra 3 - Dunkle Burg

Tenebra 3 - Dunkle Burg

Titel: Tenebra 3 - Dunkle Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Luckett
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nichts finden als Trauer und Bedauern und die schrecklichste Verzweiflung. Auch Selbsthass. Und eine Erinnerung, die er in seinen Gedanken wieder und wieder umwälzte. Eine Schlacht, in der er gegen Frauen in Rüstungen gekämpft hatte. Gekämpft und gesiegt, denn obwohl diese Frauen geschickt mit ihren langen Hellebarden gekämpft hatten, waren sie wenige gewesen – und die seinigen viele. Es war hart, und die Verluste waren groß, aber sie siegten. Dann kam ohne Warnung der Befehl, den Kampf abzubrechen, weil der Plan gelungen sei. Darauf völlige Verblüffung, Schock und Verwirrung. Danach…
    Nichts. Die Kampfbegier, die Wut, die Gewissheit, für die gerechte Sache zu kämpfen, waren plötzlich nicht mehr da, denn der Magier, der ihn und die seinen angeleitet hatte, war aus seinem Bewusstsein verschwunden. Und nun waren sie umringt von Reitern mit Bannern in Gelb und Schwarz, die seine Leute niederritten, zu Dutzenden abschlachteten. Ich sah es in seinem Geist und mir wurde übel vor Entsetzen. Sie hatten ihn gefangen und niedergeschlagen und dann kam eine Ewigkeit des Wartens in Ketten, gefangen in steinernen Räumen und Gruben, immer unter Bewachung. Viele Jahreszeiten von Warm und Kalt, abgeschnitten von allem Frieden und seinem Volk.
    Es war alles vergeblich gewesen, eine Illusion, ein Albtraum. Und in seiner Erinnerung fing es wieder an. Ich fragte mich, wie es möglich war, dass er nicht den Verstand verloren hatte.
    Nathan räusperte sich. Ich setzte eine nichtssagende Miene auf, bevor ich mich ihm zuwandte. Er sollte meinen Zorn nicht sehen.
    Er beäugte mich eingehend und aufmerksam. »Du brauchtest einen Kobold. Hier ist einer.«
    Ich atmete langsam ein und aus, so gleichmäßig ich konnte. »Ja, Euer Hoheit. Einen Augenblick, wenn Ihr gestattet.«
    Wieder musterte er mich eingehend. Arienne, dachte ich, leite mich jetzt. Oder deine Göttin, wer und wo immer sie ist.
    Der Unterirdische wusste vom Schlüssel zum Bau. Es gab einen Eingang unweit vom Lager, ein paar hundert Schritte den Berg hinauf. Das Verlangen, heimzugehen, in die Stille und die Dunkelheit, um dort Vergebung zu suchen, war übermächtig… Ich brauchte ihm keinen Anreiz zu bieten.
    Er wandte sich zur Seite und sah mich an, und ich fühlte seinen Abscheu und Hass auf alle Menschen. Nur zu gut konnte ich diese Empfindungen verstehen. Ich wollte ihn nicht anrühren, ihn beeinflussen, zu meinem Werkzeug machen, nur um selbst einen Vorteil daraus zu ziehen, das war das Dunkel. Doch er kannte mich, kannte mein Talent und wusste, was ich war.
    Ich bestärkte ihn in seinem Verlangen, nach Haus zu gehen, und verbot ihm, sich zu töten. Soweit beeinflusste ich ihn. Möge ich Vergebung dafür finden.
    »So!«, sagte ich munter. »Jetzt. Er wird uns in den Bau führen, und ich…«
    Nathan lächelte. »Du, Asta Harower, wirst bei uns sein, in Sichtweite, und nicht allzu nahe bei deinen Freunden. Du könntest noch den einen oder den anderen Trick auf Lager haben; du gibst dich harmlos wie ein Marienkäfer, hast es aber faustdick hinter den Ohren.« Er winkte den Gardisten. »Bindet sie. Bringt den Kobold und Teska auch mit. Einen einfachen Umhang für mich und für euch. Wir gehen inkognito. Sorgt dafür, dass uns niemand folgt.«
    Sie trieben uns in die Nacht hinaus. Mein Bein machte das Gehen langsam und schwierig, aber ich wurde gezwungen, das Tempo mitzuhalten, ob ich hüpfte oder krabbelte.
    »Folgt dem Kobold«, befahl Nathan. »Und bewacht sie. Einer auf jeder Seite, die Schwertspitzen an ihren Rippen. Tötet sie beim ersten Anzeichen eines Überfalls. Die Kobolde werden aufgeben, wenn sie tot ist.«
    Angetrieben von meiner Eskorte, hoppelte ich durch das Lager, das größtenteils schlief. Wachtposten verlangten und bekamen das Losungswort, und niemand hielt uns auf. Am Rand des Lagers passierten wir einen Doppelposten, der den Erdwall und den Graben bewachte; auch hier wurde das Losungswort gegeben, aber die Soldaten wollten wissen, warum wir hinaus wollten.
    Der Obergardist schlug seinen Umhang zurück, um seine gelbe und schwarze Livree mit den Litzen und Tressen zu zeigen. »Ser Robert de Jost, Wachoffizier der Garde, mit einer Abordnung im Sonderauftrag. Lasst uns passieren.«
    Die Posten traten zurück und salutierten. Nach ihren Mienen zu urteilen, waren sie nicht sehr glücklich darüber, uns aus dem Lager ins Niemandsland entlassen zu müssen. Vielleicht gab es zu viele Sonderaufträge in diesem Heer. Wir überstiegen den Wall und

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