Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tenebra 3 - Dunkle Burg

Tenebra 3 - Dunkle Burg

Titel: Tenebra 3 - Dunkle Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Luckett
Vom Netzwerk:
er den Fürsten ansah.
    »Es missfällt mir, mich wiederholen zu müssen, de Teska«, bemerkte Nathan in ruhigem Ton. »Sie mögen bemerkt haben, dass ich noch immer Ihren Titel gebrauche. Ihre Versäumnisse und Unzulänglichkeiten können noch wettgemacht werden und Sie vermöchten meine Gunst zurückzugewinnen. Aber ich wünsche eine Antwort auf meine Frage: Ist es richtig, was sie uns sagt?«
    Teska zwinkerte, wie um sich zu besinnen. Das verrückte Licht verlor sich aus seinen Augen, wenigstens für eine Weile. Aber ich kannte ihn jetzt. Er würde mich umbringen, wenn er könnte. Er hatte mir früher schon Angst gemacht. Jetzt erschreckte er mich.
    Er strich sich mit einer Hand über die Stirn, und seine Ketten klirrten. Er schluckte. Seine Stimme klang krächzend. Zu den Vorrechten, die denjenigen verweigert wurden, die in fürstliche Ungnade gefallen waren, gehörte anscheinend das Wassertrinken. »Ja«, krächzte er. »Es ist wahr.«
    »Gut. Wenigstens in diesem Teil hat sie nicht gelogen. Gebt ihm zu trinken, einer von euch.«
    Teska sabberte um den Becher, den sie ihm an den Mund hielten. Wasser rann ihm vom Kinn. Nathan wartete wie einer, der höflich über die Schwächen der Leidenden hinwegsieht.
    »Gut. Fertig?«, fragte er. Teska nickte. Nathan verschränkte die Arme vor der Brust. »Also, fassen wir zusammen. Asta muss einen Kobold haben, mit dem sie anfangen kann, wie jemand einen einzelnen Splitter benötigt, um ein Feuer zu entfachen, richtig?« Wir nickten beide, aber er blickte nur zu Teska. »Hm. Ich verstehe jetzt, warum sie unter die Erde gingen und so wenig wie möglich herauskommen. Aber nichtsdestoweniger.«
    Er blickte in den Kreis der Höflinge, Gardisten, Lakaien und Diener, nickte zu sich selbst. »Alle sind entschuldigt«, verkündete er, »außer Asta Harower, Ser de Teska und den Herren meiner Umgebung. Ser Robert, Sie warten mir auf.«
    Das Zelt leerte sich. Einige der Diener schienen zu denken, er habe sie nicht gemeint, und mussten durch finstere Blicke zum Gehen ermuntert werden. Aber zuletzt waren außer mir nur noch Teska, die zwei vierschrötigen Gardisten und ihr Anführer, der Nathans Befehle entgegennahm, im Raum. Nach ein paar Augenblicken trat er hinaus. Ich hörte seine Stimme im äußeren Vorraum.
    »Gardist de Hille; Gardist de Corder. Sperrkreis von zehn Schritten um das Zelt. Niemand außer mir und einem Gefangenen hat Zutritt. Direkter Befehl Seiner Hoheit…«
    Seine polternde Stimme entfernte sich.
    Wie es schien, wollte Fürst Nathan nicht, dass wir belauscht wurden. Aber er hatte noch nichts zu sagen. Er streckte die Beine von sich, lehnte sich zurück und ließ seinen Blick auf dem Eingang ruhen. Ich sagte auch nichts. Teska hatte den Kopf gewandt und starrte wieder mich an, was ausreichte, mir eine Gänsehaut zu verschaffen. Dann blickte er wieder zu Nathan.
    »Gnädiger Herr«, krächzte er, »ich bitte Euch, hört nicht auf sie. Sie ist eine falsche Schlange. Gebt sie mir…«
    »Still, Teska.« Fürst Nathans Stimme klang beschwichtigend. Platz, Teska. Er lächelte mir zu. »Wenn du versuchst, mich zu täuschen, Asta, könnte es dazu kommen.« Mich schauderte.
    So warteten wir, eine fröhliche kleine Gruppe. Nathan schien über etwas nachzudenken, ein leichtes Stirnrunzeln im Gesicht, als beschäftigten ihn Erinnerungen. Teska starrte mich hasserfüllt an. Die Bewacher standen wie aus Stein gehauen zu beiden Seiten von ihm. Die Lampen zischten und verbreiteten gelbes Licht. Es wurde spät.
    Schritte im Vorraum. Der Obergardist erschien wieder, gefolgt von einer kleinen, in Umhang und Kapuze gehüllten Gestalt. Nathan setzte sich aufrecht. Seine Freundin? Das konnte nicht sein. Wer immer es war, die Gestalt ging in Ketten. Ich hörte sie klirren, als der Gardist sie mitzog.
    Er trat beiseite, und Nathan ließ den Neuankömmling vor sich hintreten. Die Kapuze fiel zurück. Mit Entsetzen sah ich, dass das Gesicht eine Ledermaske trug, die am Hinterkopf festgeschnallt und mit einem Schloss versehen war.
    Der Obergardist hängte die Kette in seinen Gürtel ein und grub in einem Beutel. Er brachte einen kleinen Schlüssel zum Vorschein. Auf ein Nicken von Nathan schloss er die Maske auf und nahm sie ab.
    Sie enthüllte das Gesicht eines Unterirdischen.
    Natürlich. Ich hatte ihn gekannt, seit er hereingeführt worden war, konnte in seinen Geist sehen, weil der arme hilflose Wicht keine Verteidigung gegen eine wie mich hatte. Und in diesem Bewusstsein konnte ich

Weitere Kostenlose Bücher