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Tensegrity. Die magischen Bewegungen der Zauberer

Tensegrity. Die magischen Bewegungen der Zauberer

Titel: Tensegrity. Die magischen Bewegungen der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlos Castaneda
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    2. Die Füße stehen etwa um Schulterbreite entfernt. Auf diese Weise wird das Körpergewicht gleichmäßig verteilt. Sind die Beine zu breit gespreizt, wird das Gleichgewicht des Körpers beeinträchtigt. Das gilt auch, wenn die Beine zu eng zusammenstehen. Am besten erreicht man den richtigen Abstand, wenn die Füße in der Ausgangsstellung geschlossen nebenein ander stehen (Abb. 1). Man dreht die Füße auf den Fersen nach außen und öffnet sie V-förmig. (Abb. 2). Danach verlagert man das Gewicht auf die Fußspitzen und dreht die Fersen ebenfalls nach außen (Abb. 3). Die Fußspitzen werden parallel ausgerichtet. Damit stehen die Füße etwa in schulterbreitem Abstand voneinander. Es können jedoch weitere Korrekturen nötig sein, um den gewünschten Abstand und das optimale Gleichgewicht des Körpers zu erreichen.

     
    3. Bei der Ausführung aller magischen Bewegungen bleiben die Knie leicht gebeugt, so daß sie die Fußspitzen verdecken, wenn man nach unten blickt (Abb. 4, 5). Nur bei bestimmten magischen Bewegungen müssen die Knie durchgedrückt sein. Darauf wird jedoch bei der Erklärung dieser Bewegungen hingewiesen. Durchgedrückte Knie bedeuten nicht, daß die Kniesehnen auf gesundheitsschädliche Weise angespannt werden, sondern ohne unnötigen Kraftaufwand behutsam gesteckt sind.
    Die Position mit leicht gebeugten Knien ist ein modernes Element bei der Übung der magischen Bewegungen und geht auf Einflüsse in neuerer Zeit zurück. Eine herausragende Persönlichkeit in Don Juans Tradition war der Nagual Lujan, ein Seemann aus China, der ursprünglich Lo-Ban oder ähnlich hieß. Er kam um die Wende zum 19. Jahrhundert nach Mexiko und blieb für den Rest seines Lebens dort. Eine Zauberin aus Don Juans eigener Gruppe ging nach Asien und studierte dort die Kampfkünste des Ostens. Don Juan Matus hat seinen Schülern immer wieder empfohlen, durch die Ausbildung in einer der Kampfkunstarten zu lernen, sich diszipliniert zu bewegen.
     

    Bei der Haltung mit leicht gebeugten Knien ist außerdem zu beachten, daß die Knie, wenn die Beine mit einer Trittbewegung nach vorn stoßen, nie ruckhaft hochschnellen. Vielmehr sollte das ganze Bein durch Anspannung der Oberschenkelmuskeln bewegt werden. Das verhindert Verletzungen der Kniesehnen.
     
    4. Die hinteren Beinmuskeln müssen angespannt sein (Abb. 6). Das ist sehr schwer zu bewerkstelligen. Die meisten Menschen lernen ohne große Schwierigkeiten, die vorderen Muskeln der Beine anzuspannen, aber die hinteren Beinmuskeln bleiben dabei schlaff. Don Juan sagte, die persönliche Geschichte eines Menschen werde immer in den hinteren Muskeln der Oberschenkel gespeichert. Ihm zufolge ziehen Gefühle dorthin, die dann stagnieren. Er behauptete, die Schwierigkeit, Verhaltensmuster zu verändern, lasse sich der Schlaffheit der hinteren Oberschenkelmuskeln zuschreiben.

     
    5. Beim Ausführen aller magischen Bewegungen bleiben die Arme, wenn sie zum Stoß bewegt werden, an den Ellbogen stets leicht angewinkelt und werden niemals ganz durchgestreckt, um eine Reizung der Sehnen im Ellbogen zu vermeiden (Abb. 7).

    6. Der Daumen muß immer angelegt sein, das heißt, er drückt sich gegen die Handkante. Er darf niemals abstehen (Abb. 8). Die Zauberer in Don Juans Schule sahen im Daumen ein wichtiges Element im Hinblick auf Energie und Funktion. Sie glaubten, daß es an der Daumenwurzel gewisse Punkte gibt, wo die Energie stagnieren kann, und Punkte, die den Energiefluß im Körper regulieren. Um eine unnötige Belastung des Daumens oder Verletzungen durch kraftvolle Stöße mit der Hand zu vermeiden, gingen sie dazu über, den Daumen an die Handkante zu drücken.
     

     
    7. Wenn die Hand zur Faust geballt wird, hebt man den kleinen Finger etwas, um eine Faust (Abb. 9) zu vermeiden, bei der Mittel-, Ring- und kleiner Finger abfallen. Es geht darum, den Ringfinger und den kleinen Finger beim Ballen der Faust etwas anzuheben (Abb. 10), um dadurch eine spezifische Spannung in der Achselhöhle zu erzeugen. die dem allgemeinen Wohlbefinden sehr zuträglich ist.

     
    8. Die Hände werden, wenn sie geöffnet sind, flach gestreckt. Die Sehnen im Handrücken sind angespannt und lassen die Handfläche als gleichmäßig ebene Fläche erscheinen (Abb. 11). Don Juan bevorzugte eine flache Hand als Gegengewicht zu der (wie er meinte, sozialisationsbedingten) Tendenz, eine nach innen gewölbte Hand auszustrecken (Abb. 12). Er sagte, eine hohle Hand sei

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