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Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Titel: Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Verfügung. Dass Agakawa überhaupt Plasmagewehre einsetzen konnte, hing damit zusammen, dass die Leibgarde des Gouverneurs immer etwas besser ausgerüstet war als der Rest. Doch die Soldaten besaßen keine Implantate, sie besaßen Körperschutz, der kaum über den der Polizei hinaus kam, und sie verfügten nur über unzureichende technische Möglichkeiten der Aufklärung.
    An ihrem Mut konnte Farkas nichts aussetzen. Er hatte sich vorher nie mit den Soldaten befasst, die ihn umgaben, hatte sie fast als notwendiges Übel, wenig mehr als bewegliche Einrichtungsgegenstände wahrgenommen. Wie so vieles hatte sich auch diese Sichtweise während der Krise geändert. Farkas bedauerte, dass er diese Veränderung nie mehr in praktische Politik würde umsetzen können, denn obwohl Agakawa sehr verbissen hinter seiner Barrikade hockte und Befehle gab, spürte er, dass er am Ende seines Weges angekommen war.
    »Gouverneur! Gehen Sie zurück in den Bunker!«
    Ein weiteres Fenster zersplitterte. Glasscherben prasselten gegen Farkas' Helm. Er fasste einen spontanen Entschluss.
    »Nein, Marechal. Darf ich um eine Handfeuerwaffe bitten?«
    Eine kurze Gefechtspause trat ein und Agakawa nutzte sie, um Farkas in die Augen zu blicken, als wolle er die Ernsthaftigkeit seiner Absichten testen. Farkas erwiderte den Blick und er wusste nicht, ob es seine eigene Müdigkeit war, die sich auf den Marechal übertrug, oder ob dieser schlicht keine Zeit mehr hatte, sich mit seinem bockigen Schützling zu befassen, aber im nächsten Moment hatte er den Griff einer Waffe in der Hand und ein Ersatzmagazin in der Brusttasche der Schutzweste.
    Das dritte Fenster zersplitterte.
    Ein Soldat fuhr getroffen zurück, eine Reihe von Körperprojektilen hatte sich durch seinen Oberkörper gestanzt. Der Mann war tot, als er auf dem Boden aufschlug, und das war angesichts dessen, was eingedrungene Sporen mit dem Körper von Verletzten anfingen, eine Gnade.
    Das letzte Fenster zerfiel in Scherben. Das Gegenfeuer der verbliebenen Soldaten blieb heftig. Farkas streckte den Kopf heraus und fuhr erschrocken zusammen, als er die Flut von Tentakelkriegern sah, die sich über das Farmland ergossen hatte.
    »Das sind viele«, stammelte er und wurde von Agakawa herunter gerissen, als weitere Salven auf das Haus prasselten.
    »Warum setzen sie keine schweren Waffen ein und pulverisieren uns einfach?«, fragte Farkas. Der Marechal zuckte mit den Schultern.
    »Egal. Vielleicht macht es ihnen so mehr Spaß. Es ist jetzt schon schwer genug.«
    Es dauerte keine zehn Minuten, da konnte das Abwehrfeuer der Soldaten die Tentakelflut nicht mehr aufhalten. Als die Tür aufgebrochen wurde und die Invasoren sich in den Hauptraum ergossen, war neben Agakawa und Farkas nur noch ein Soldat kampfbereit. Farkas hielt einfach drauf, ebenso wie die beiden anderen Männer, und ein Tentakel fiel, ein zweiter, dann waren sie über ihnen.
    Das letzte Bild vor den Augen des Gouverneurs war der lange, biegsame Arm, dessen Spitze schnell und sicher auf seinen Schädel zuschnellte. Dann war da nichts mehr.
    Arbedian war gefallen.

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