Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
dass er nur in Relaisschiffe oder sehr große Kreuzer eingebaut werden konnte.
    »Gehört zu den 113 …«
    »Soll sich der Flotte anschließen. Kommunikation ohne Zeitverzögerung könnte sich als sehr wichtig herausstellen.«
    »Gut. Was sagen wir der Bevölkerung?«
    »Die Wahrheit. Sie werden es ohnehin merken. Alarmieren Sie alle Sicherheitskräfte und Armeeeinheiten. Im Zweifelsfalle müssen wir eine Invasion zurückschlagen.«
    »Unsere besten Truppen warten auf den Befehl bei Ambius«, gab Suchowka zu bedenken.
    »Hoffen wir, dass sie auch zurückkehren. Öffnen Sie die Magazine. Verteilen Sie Waffen an jeden, der damit umgehen kann. Verdammt, geben Sie jedem eine, der eine will.«
    Sikorskys Stimme war zum Schluss wieder die gewesen, die der Geheimdienstchef kannte, voller Wut und Energie. Er nickte nur.
    »Und Suchowka?«
    »Ja?«
    »Wir sollten unsere Kampfausrüstung ebenfalls bereithalten. Können Sie noch mit einem Sturmgewehr umgehen?«
    Der dickliche Mann ließ ein Stöhnen hören, sah dann Sikorsky an und erkannte, dass der Admiral es absolut ernst meinte.
    »Ich werde zurecht kommen.«
    »Gut. Wir müssen auf alles vorbereitet sein.«
    »Admiral?«
    Beide wandten sich um, als ein Offizier des Admiralsstabes eintrat. Er salutierte.
    »Fernbeobachtung meldet, dass die Plutostation durch Fernwaffen ausgeschaltet worden ist. Leichte Schäden durch die Gegenwehr der automatischen Verteidigungsanlagen. Die feindliche Flotte hat Uranuskurs genommen. Der Sektorkommandant bittet um sofortige Feuererlaubnis für alle Batterien in Reichweite.«
    Sikorsky erhob sich. Die Müdigkeit und Erschöpfung war aus seinen Bewegungen gewichen.
    »Wir kommen sofort in den Kommandostand, danke. Und Lieutenant …«
    »Admiral?«
    »Sagen Sie meinem Burschen, er soll meinen Kampfpanzer bereithalten. Alle Offiziere sollen Sturmgewehre aus den Magazinen bekommen, und volle Nahkampfrüstung.«
    Der junge Mann machte große Augen, dann verstand er und bestätigte den Befehl, eher er sich abwandte.
    »Machen wir uns auf den Weg.«
    Suchowka wusste nicht, ob ihn die plötzliche Entschlossenheit in Sikorskys Stimme beunruhigen oder zuversichtlich machen sollte. Als er dem Oberbefehlshaber folgte, notierte er sich nur, dass sich der Admiral nicht nach dem Schicksal der Takamisakari erkundigt hatte.
    Überraschend war das allerdings auch nicht.

 
35 Ambius
     
    Und sie rannten.
    Es war möglicherweise albern, unter Volllast laufende Raumschiffe so zu bezeichnen, aber jeder wusste, dass dieses Wort absolut zutreffend war. Sie rannten, rannten so schnell sie konnten, heim zu Mama, und die Zeit lief ihnen davon. In dem Augenblick, als die Flotte den Rückkehrbefehl erhalten hatte, war niemandem eingefallen, noch zu zögern. Was nützte ihnen ein Sieg auf Ambius, wenn sie letztlich als terranische Expeditionsgruppe hier eingeschlossen waren und der Rest der Sphäre in Trümmern lag?
    Sie rannten.
    Die Apostata rannte vorneweg. Becks Schiff war neu, es hatte völlig unbeschädigte Triebwerke und daher war der Kreuzer unter den Schnellsten. Die Gravitationsautomaten hatten massive Probleme damit, den Andruck zu kompensieren, und so lagen alle auf den Beschleunigungsliegen und ertrugen 3 g, während die Apostata mit 6 g auf die ER-Brücke zu jagte. Die Tentakel hatten sie hinter sich gelassen, und die Schiffe der Aliens machten keinen Ansatz, den Sphärenkreuzern noch folgen zu wollen. Sie ließen sie unbehelligt entkommen.
    Beck saß in seinem Sessel, bleich und erschöpft vom Wechselbad der Gefühle. Natürlich hätten sie damit rechnen müssen, aber letztlich hatten die Terraner gehofft, die nicht ernst gemeinten Friedensgespräche auf Lydos würden ihnen zumindest etwas Zeit verschaffen.
    Darin hatten sie sich ebenso geirrt wie die Tentakel, die ganz offensichtlich die gleiche Strategie wie Sikorsky gefahren hatten: Verhandlungen zum Schein, um den Feind einzuschläfern und Zeit zu gewinnen. Und so waren die Tentakel auf Ambius überrascht worden – und die Terraner im ganzen Rest der Sphäre.
    »ER-Brücke in zehn Minuten«, meldete Lavalle mit brüchiger Stimme. Von dort ging es ins Danubia-System, ein Transfer von zwei Stunden, und von dort nach Neu-Berlin, weitere fünf Stunden, und von dort nach Terra, noch mal fünf Stunden, und dazwischen jeweils mehrere Tage In-System-Flüge, selbst unter 6 g, was die Maschinen dauerhaft nicht aushalten würden. Mit etwas Glück würden sie Terra erreichen, bevor die Tentakel die Hauptwelt

Weitere Kostenlose Bücher