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Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum

Titel: Tentakel-Trilogie 2: Tentakeltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Tentakel weniger auf der Jagd nach ihr. Die Aliens begriffen das Konzept technikloser, archaischer Fallenstellerei nur langsam und Rahels Repertoire war umfassend genug, um die Aliens noch eine Weile zu überraschen. Lianen, Bäume, Äste, vielleicht noch ein Seil, mehr benötigte sie dafür im Regelfalle nicht. Die Tentakel schienen sich nur schwer auf die scheinbar widersprüchlichen Taktiken zur selben Zeit einstellen zu können. Das war Rahel gerade recht. Viele ihrer kleinen Erfolge basierten darauf. Sie hoffte, es würde noch eine Weile so bleiben.
    Dann ein scharfes Krachen, direkt an ihrem rechten Ohr. Sie musste gar nicht nachsehen, um zu wissen, was da war. Im Holz steckte ein Tentakelstachel, auf gut Glück aus der Dunkelheit abgefeuert. Dann ein dumpfes Geräusch, begleitet von einer Erschütterung. Das leise Schnattern von Aliens. Die zweite Falle. Und jetzt sah Rahel die Invasoren durch den Infrarotfilter. Ihre eigene Kampfrüstung verhinderte, dass die Tentakel sie so wahrnehmen konnten. Die Aliens statteten ihre Soldaten schlecht aus, denn sie hatten mehr als genug von ihnen. Sie bauten auf Quantität, und diese Quantität brach jetzt durch das Unterholz auf Rahels Stellung zu.
    Sie hatte bereits angelegt und drückte ab.
    Diesmal keine Snipermunition, sondern Masse für Masse. Nur für einen kurzen Augenblick bekämpfte Rahel die Tentakel auf diese Art, die der Feind verstehen konnte. Alienkörper verglühten im plötzlichen Licht der aus dem Nichts erscheinenden Plasmabolzen. Abgerissene, angekokelte Körperteile wirbelten umher. Ein strenger Geruch nach verbranntem Gemüse lag in der Luft, da die Sekundärhitze die Haut anderer Soldaten zum Schmoren brachte. Aufgeregtes Quieken hallte durch das Gehölz. Als der erste Stachelschwarm in den Baumstamm einschlug, von dem aus gefeuert worden war, rannte Rahel bereits wieder. Die Stampede der sie verfolgenden Tentakel würde die Bodensensoren beeinträchtigen. Tooma schlug aber keine Haken. Sie wollte, dass die Aliens ihr auf der Spur blieben. Position Beta sollte auch noch zu ihrem Recht kommen.
    Wieder ein Knistern in ihrem Ohr. Li hatte seine zweite Stellung bereits erreicht, wo ein weiterer Einmalraketenwerfer platziert war. Wieder sah sie ihn förmlich vor sich. Zielen, abdrücken, laufen. Sie rannte und zählte. Dann eine weitere Explosion, ein Licht vom Lager her, diesmal weniger gut zu erkennen, ein warmer Lufthauch wenig später. Das war der Landeplatz mit fünf säuberlich in einer Reihe geparkten Sklaventransportern, nun nicht mehr als glühende Schlacke. Li würde sich nun zur Fluchtposition zurückziehen und dort auf sie warten. Tooma gab ihm Zeit, aber die Wirkung ihrer Ablenkung begann nachzulassen. Die zweite Explosion hatte die Cheftentakel offenbar davon überzeugt, dass die größere Bedrohung woanders lag. Rahels Verfolger wurden weniger.
    Das war in Ordnung, der Schaden war angerichtet, jetzt ging es nur noch um den erfolgreichen Rückzug. Position Beta war direkt vor und das krachende Getrampel ihrer Verfolger direkt hinter ihr. Während sie sich der Umgebung anpasste, um leichtfüßig durch das Gehölz zu gleiten, passten die Tentakel die Umgebung sich an. Rahel war schneller, aber sie konnte für geraume Zeit jeden Fluchtweg nur einmal nutzen.
    Position Beta war eine kleine Lichtung, ein Präsentierteller, wäre da nicht der große, schwarze Baumstumpf, Überbleibsel eines Blitzeinschlages, der hier einen alten und mächtigen Dschungelriesen gefällt hatte. Selbst seine toten Reste türmten sich im Licht des Vollmondes wie ein lauerndes Ungetüm vor ihr auf. Sie begrüßte den toten Riesen in Gedanken wie einen Freund, einen Kameraden, und in gewisser Hinsicht war er das auch. In seinem Inneren lag vorbereitet ein altes Gewehr, festgeklemmt in den zackigen Holzresten, auf Automatik geschaltet. Eine kleine Ablenkung, die nichts weiter tun sollte, als ihre Präsenz vorzutäuschen. Viel wichtiger waren die fünf Kilogramm hocheffektiver Plastiksprengstoff, die sie darin platziert hatte. Langsam ging ihr Vorrat zur Neige. Sie würde künftig damit noch sorgfältiger haushalten müssen.
    Doch dieses eine Mal sollte es noch einmal richtig und hoffentlich wirkungsvoll krachen.
    Rahel schlüpfte am Baumstamm vorbei. Noch während sie in dem Unterholz der gegenüberliegenden Seite der Lichtung verschwand, drückte sie den Funkauslöser. Das alte Gewehr im Baumstumpf begann, den heranstürmenden Tentakeln relativ harmlose

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