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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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sofort in die Schutzbunker zu verbringen. Die Lazarettstationen werden aufgelöst und ebenfalls unter die Erde verlegt. Wenn Rotationen anstehen, sollen die Soldaten ihre Ruhephase ebenfalls in die Bunker verlegen. Jeder, der nicht unmittelbar an der Oberfläche zur Abwehr irgendeines Angriffes gebraucht wird, verlegt in Richtung Bunker oder gleich hinein. Die Kapazität der unterirdischen Anlagen ist groß genug, unser Problem ist allein, die Leute rechtzeitig hineinzubekommen.«
    Sporcz nickte eifrig. Schon während Tooma zu sprechen begonnen hatte, hatte er Befehle in sein Mikro geflüstert. Als sie fertig war, kamen die ersten Befehlsbestätigungen an. Tooma konnte zufrieden sein. Ihre Leute waren auf Zack.
    »Wollen wir hoffen, dass Higgins und die anderen die Schiffe vor einem Schlag erreichen und wir uns über diese Dinge keine echten Gedanken machen müssen«, meinte Tooma zum Schluss. Sie wollte noch etwas hinzufügen, als sich unvermittelt wieder das Gesicht des Schiffskommandanten vor ihr etablierte, wie ein Geist, den sie durch die Nennung des Namens beschworen hatte.
    »Capitaine Tooma, ich habe schlechte Nachrichten. Die Tentakelschiffe powern hoch, ein Orbitalschlag steht bevor. Rennen Sie um Ihr Leben!«
    Noch ehe er das letzte Wort ausgesprochen hatte, wimmerten die hohen Töne des Luftalarms durch MGZ und über das gesamte Areal. Sporcz hatte unmittelbar reagiert.
    Tooma holte tief Luft. »Lösen Sie das MGZ von der jetzigen Stellung. Öffnen Sie die hinteren Luken. Beordern Sie in der Nähe befindliche Truppenteile her. Wie viele bekommen wir rein?«
    Sporcz zuckte mit den Schultern. »Notfallspezifikationen sagen, insgesamt 45.«
    Tooma musste an sich halten, um nicht auf den Boden zu spucken.
    »Und wenn mir dafür ein Trooper seinen Schwanz in den Arsch drücken muss, weil es so eng wird: Ich lasse die Luken nicht eher schließen, bis wir nicht mindestens 100 Mann an Bord genommen haben!«
    Sie sagte es nicht einmal laut.
    Nur sehr bestimmt.
    Sporcz begann sofort, in sein Mikrofon zu flüstern.

 
37 Europa
     
    Man konnte die Szenerie in der Tat nur als Heerlager bezeichnen. Leon vermochte nicht abzuschätzen, wie viele Bewaffnete hier versammelt waren, aber das Fußballfeld war gut gefüllt und, obgleich es auf den ersten Blick wie ein wirbelndes Chaos aussah, erkannte man doch bei genauerem Hinsehen deutliche Anzeichen von Ordnung.
    Die Diskussion über Festus' Vorschlag hatte nicht lange gedauert. Es war das erste Mal seit Beginn der Invasion gewesen, dass ihnen jemand eine andere Perspektive geboten hatte als bloße Flucht, bloßes Überleben und ein Leben voller Angst. Hoffnung allein, eine Idee, dass es wieder zu einer Normalisierung ihrer Existenz kommen konnte, hatte schnell den Ausschlag gegeben. Die Tatsache, dass Festus ihnen die Karten offen auf den Tisch gelegt und keine falschen Versprechungen verteilt hatte, trug sicher auch zu einem guten Teil zur Entscheidungsfindung bei. Leon wusste selbst nicht genau, was er eigentlich davon halten sollte, aber er teilte das Gefühl der Erleichterung, endlich wieder eine Orientierung zu haben, die über die bloße Perspektive der kommenden Tage oder Wochen hinausging. Er war sich darüber im Klaren, dass er selbst dann, wenn er dagegen argumentiert hätte, überstimmt worden wäre.
    Und so war die Gruppe nach kurzer Diskussion übereingekommen, den Angriff gegen das Tentakelzentrum mitzutragen und, sollten sich im Verlaufe der Entwicklung keine gravierenden Bedenken ergeben, sich auch der Organisation von Festus anzuschließen, da alle einsahen, dass in einer größeren Gemeinschaft auch größere Sicherheit zu erwarten war. Man hatte den Kommunikator benutzt und nur kurze Zeit später war ein Truppführer eingetroffen, der ihnen beim Packen geholfen und sie auf sicheren Wegen zur Sammelstelle der Streitkraft geführt hatte. Es war alles dermaßen reibungslos abgelaufen, dass es Leon schon fast unheimlich vorgekommen war. Für alle war es ein Indiz dafür, dass Festus nicht nur große Reden geschwungen hatte, und der Anblick der versammelten Truppen sagte ein Übriges.
    »Leon, ich bin froh, dass Sie sich für uns entschieden haben!«
    Wie aus dem Nichts wuchs die kräftige Gestalt von Festus vor ihm auf; Leon schüttelte die Hand des Mannes und erwiderte dessen Lächeln.
    »Sie haben hier einiges geleistet. Eine große logistische Anstrengung«, lobte er.
    Festus nickte stolz. »So ist es, und die Vorbereitungen sind schon sehr weit

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