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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Zerstörungen und die Verluste an Menschenleben …« Er unterbrach sich selbst mit einer hilflosen Geste. Haark wusste auch so, was er meinte, und widersprechen konnte er kaum.
    »Es ist ein ungedeckter Wechsel auf die Zukunft«, meinte Haark schließlich. »Wenn wir Erfolg haben, heißt das in der Tat noch lange nicht, dass auch die Invasion scheitert. Wenn wir es nicht schaffen und die Invasion zurückgeschlagen wird, holen sich die Tentakel nach einer Verschnaufpause den Mars und machen Salamitaktik. Ich kann nur versuchen, unseren Teil des Vorhabens zu erfüllen. Wir können auch umkehren und versuchen, den Orbit der Erde wieder dicht zu machen. Dabei werden wir wahrscheinlich auch sterben, jedoch weitaus weniger bewirken.«
    »Heißt das, Sie wollen uns abstimmen lassen?«, hakte Deveaux nach. »Wir haben ja eigentlich sogar das Recht, jeden Ihrer Befehle zu verweigern, solange er nicht im Einklang mit Anordnungen der Flottenführung steht.«
    »Natürlich, ich werde Ihr Schiff nicht über den Haufen schießen, wenn Sie sich entscheiden sollten, meinem Vorhaben eine Absage zu erteilen«, meinte Haark. »Sie müssen abwägen, was letztlich für unser aller Schicksal den potenziell größten Nutzen beinhaltet. Und ich möchte anfügen, dass wir zumindest halboffiziell arbeiten, denn die gesamten Informationen wurden uns ja vom Militärgeheimdienst nicht ohne Grund übermittelt.«
    »Warum dann nicht auch anderen?«, fragte Deveaux.
    Haark zuckte mit den Schultern.
    »Das weiß ich nicht. Vielleicht sind wir ja nicht die Einzigen. Ich sehe aber nicht, dass irgendwo Verbände mit etwas anderem beschäftigt sind, als den Erdorbit zu verteidigen oder auf dem Weg dorthin zu sein.«
    »Was ist mit Thetis? Sollten wir nicht ursprünglich die Station verteidigen?«, wollte nun Cramer wissen.
    »Ja, und ich möchte nicht in deren Haut stecken. Doch unsere paar Schiffe können genauso wenig etwas bei Thetis ausrichten, wie wir im Erdorbit den großen Unterschied machen würden. Wir können aber jetzt etwas wirklich Wichtiges erreichen, und sei es letztendlich nur, das Machtverhältnis zu unseren Gunsten zu verändern. Wenn alles ideal läuft, können wir diesen Krieg gewinnen. Ich werde mit der Belisarius dieses Vorhaben verfolgen, auch, wenn mir sonst niemand folgt.«
    »Es widerspricht unseren Befehlen«, beharrte Deveaux.
    »Es entspricht unserem Auftrag und der Situation. Ich übernehme die volle Verantwortung, jederzeit, jedem gegenüber.«
    »Sie können sich das leisten, Sie sind ja auch ein Held!«
    Haark spürte, wie ihm die Galle die Luftröhre emporstieg. Wollte Deveaux schlicht destruktiv sein oder verfolgte sie mit dieser Art der Argumentation irgendein Ziel? Haark bemühte sich um Selbstbeherrschung, rang sich sogar ein Lächeln ab.
    »Capitaine, ich war für eine sehr lange Zeit ein Ausgestoßener der Flotte. Sie sind wahrscheinlich noch zu jung, um das bewusst miterlebt zu haben. Ich habe mir meinen derzeitigen Status, wie auch immer Sie ihn nennen möchten, beileibe nicht ausgesucht. Es wäre mir, recht betrachtet, um einiges lieber gewesen, wenn die Tentakelinvasion nicht stattgefunden hätte und ich immer noch auf einem schrottigen Torpedoboot im Arbedian-System Frust schieben würde. Alles wäre besser als das, was wir zurzeit erleben müssen. Und wenn die Anerkennung, die ich nun zu Recht oder zu Unrecht genieße, dabei behilflich ist, dass wir eine Aktion durchführen können, die unser aller Rettung sein könnte, dann sollte uns das eher froh stimmen als Anlass für Neidgefühle bieten. Ich versichere Ihnen, wenn wir das alles überleben und der Plan aufgeht, werden wir alle einen schönen Anteil öffentlicher Anerkennung und Heldenverehrung genießen, falls Ihnen so viel daran liegt.«
    »Mir liegt nichts daran«, spuckte Deveaux aus. »Ich vermute jedoch, Sie haben sich so sehr an diesen Zustand gewöhnt, dass Sie alles daran setzen, diesen Status so lange wie möglich zu erhalten, sogar Insubordination.«
    »Insubordination hat mich für ein Jahrzehnt ins Exil getrieben und mir jede Karriere verbaut.«
    »Umso mehr haben Sie offenbar nachzuholen.«
    »Dieses Gespräch führt zu nichts!«
    Haark wandte den Kopf. Der Einwand war von Wong gekommen. Obgleich sie sich mustergültig um Selbstbeherrschung bemühte, war ihr anzusehen, wie es in ihr kochte.
    »Capitaine, wenn Sie nicht mitmachen wollen, dann nehmen Sie Kurs zur Erde und verschwenden Sie das Leben Ihrer Besatzung wie auch Ihr eigenes. Die

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