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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Mannschaft der Belisarius wird sich nicht sinnlos opfern, sondern versuchen, einen ernsthaften Beitrag zur Wendung unseres Schicksals zu leisten. Wenn Ihnen diese Bürde zu groß ist und Sie sich lieber in die Herde der Lemminge einreihen möchten, sollten Sie rasch umkehren, damit Sie möglichst bald glorios sterben können.«
    Cramer nickte. Rautenbach sah Haark auffordernd an, räusperte sich und meinte leise: »Ich setze Kurs auf Vesta.« Alle schauten Deveaux an, die nicht verbarg, dass in ihr der Ärger tobte. Sie holte tief Luft, dann schaltete sie ohne jeden weiteren Kommentar die Verbindung ab.
    »Meine Herren«, sagte Haark ohne jeden weiteren Kommentar zum Verhalten der Frau, »wir verfahren wie besprochen.«
    Die Verbindungen verblassten. Haark sah Wong auffordernd an.
    »Und?«
    »Die Chaka Zulu schert aus dem Verband aus. Sie nimmt Kurs Richtung Erdorbit. Außerdem scheint Capitaine Deveaux einen längeren Bericht an das Oberkommando zu senden.«
    »Soll sie. Bis der ankommt und wir eine Verbindung zum Mond erhalten, sind wir bei Vesta eingetroffen und haben mit der Produktion begonnen. Außerdem existiert das Oberkommando dann vielleicht schon gar nicht mehr. Unsere Pläne ändern sich nicht.«
    Wong nickte zufrieden.
    Die drei Kreuzer strebten weiter dem Asteroidengürtel entgegen.

 
19 Station Thetis
     
    Station Thetis war eine insgesamt 1800 Quadratmeter umfassende, vierstöckige Anlage und, vom obersten Stockwerk abgesehen, in den Fels des Jupitermondes Ganymed eingelassen. Alle vier Stockwerke ruhten in einer halbkugelförmigen Schale aus einer speziellen Mischung aus Beton und Stahl, die gleichzeitig höchste Festigkeit wie auch Elastizität versprach. Die Wände der Halbkugel waren mit den Wänden des Gebäudes durch eine Vielzahl von Stickstoff-Stoßdämpfern verbunden, die Erschütterungen abfingen und direkte Einschläge in die Anlage abfedern sollten. Das »Dach« der Station bestand aus einer mehrschichtigen Panzerung von fast fünf Meter Dicke, die sich fugenlos über die gesamte Oberfläche hinzog. Mächtige Generatoren erzeugten einen der wenigen experimentellen Energieschirme, die in der Sphäre zum Einsatz kamen. Außerhalb der eigentlichen Station, ebenfalls halb in den Felsen eingelassen, standen achtzehn gepanzerte Geschütztürme, die mit Laserbatterien, Raketenwerfern, Gauss-Kanonen und Massebeschleunigern ausgestattet waren. Sie ruhten auf gut abgesicherten Kraftwerken und Munitionslagern. Die Station hatte die Bewaffnung zweier Schlachtkreuzer aufzubieten. Sie war nach bestem Wissen und Gewissen und dem aktuellen Stand irdischer Technologie gegen Angriffe gewappnet. Die Tatsache, dass die Erschütterung Fraziers Kaffeetasse vom Tisch schleuderte, war demnach kein gutes Zeichen. Er verzichtete darauf, sie wieder aufzuheben. Angesichts der Tatsache, dass er in voller Kampfrüstung an seinem Tisch saß und nur der Helm neben ihm auf dem Boden lag, wäre diese Verrenkung auch eher anstrengend gewesen. Da Frazier, im Gegensatz zu Marinesoldaten oder Infanteristen, über keinerlei biologisch-mechanische Aufrüstung seiner Sehnen, Muskeln und Knochen verfügte, musste er das Gewicht der Rüstung mit konventioneller Kraft bewegen, was sich als schweißtreibende Angelegenheit herausstellte, und das trotz unterstützender Elektromotoren in den Knie- und Ellenbogengelenken des Anzugs. Flottenangehörige trugen so was maximal während der Grundausbildung und sahen danach nie wieder eine Kampfrüstung, wenn sie sich nicht für die Landeeinheiten meldeten. Normalerweise fungierte ihr Raumschiff oder – falls nicht vorhanden – ihre Station als ihre Rüstung.
    Naturgemäß hatten sie besonders viel Angst, wenn es ihrer Rüstung – welcher Art auch immer – erkennbar an den Kragen ging.
    Frazier hatte eine Menge Angst. Der Vorstoß der Tentakel zur Erde war die Hauptangriffsrichtung der Aliens gewesen. Doch die Tatsache, dass das Oberkommando in seiner Panik allen Einheiten den Befehl gegeben hatte, so schnell wie möglich zur Erde zurückzukehren, war den Tentakeln nicht verborgen geblieben. Es hatte eines einzigen Tentakelgeschwaders bedurft, um die Hoheit über den Weltraum um den Jupiter zu erlangen. Die Abwehrsatelliten und automatischen Wachstationen existierten nicht mehr, und das ständige Wummern, das die schweren Geschütztürme der Station in tiefen Vibrationen durch das Fundament des Komplexes schickten, klang bedrohlich. Noch schien die Bewaffnung von Thetis die Tentakel

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