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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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ihre unfreiwillige Leibgarde standen militärische Trikes zur Verfügung, die nicht nur schnell waren, sondern auch noch leicht gepanzert und in einem bescheidenen Maße geländegängig. Da es sich um Zweisitzer handelte, erinnerten die Maschinen an antike Streitwagen: ein Lenker, ein Schütze. Ein spezieller Sitzharnisch erlaubte es dem zweiten Mitfahrer, sogar Waffen mit Rückstoß abzufeuern, ohne vom Sitz geschleudert zu werden. Wie der Fahrer dann mit der kinetischen Energie umging, war dessen Talent als Pilot überlassen.
    Tooma verließ den Kommandostand und versuchte, dabei nicht allzu erleichtert auszusehen. Draußen wartete Clopitzky bereits auf sie und reichte ihr den Spezialhelm, der ihr half, das Trike zu steuern und gleichzeitig Zugriff auf die Datenfeeds aus dem Gefechtszentrum zu haben. Der Sergent schien jederzeit zu wissen, wo sie war und was sie vorhatte, und Tooma vermutete, dass er einen Informanten im Kommandoposten hatte, der ihn für kleinere Gefälligkeiten auf dem Laufenden hielt. Anders ließ sich die Genauigkeit, mit der ihre Leibwache sie bei ihren Spaziergängen außerhalb befestigter Anlagen begleitete, nicht erklären. Abgesehen davon hatte sie keinesfalls die Absicht gehabt, diese Expedition alleine zu machen. Doch anstatt eine Gruppe aus den Schützengräben abzukommandieren, konnte sie auch Clopitzkys Leute mitnehmen. Die würden sich auch nicht abwimmeln lassen, wenn sie eine ganze Brigade mit auf die Fahrt nahm.
    »Können Sie denn mit den MilTrikes umgehen, Sergent?«, fragte sie lächelnd, als sie sich auf den Fahrersitz der ersten Maschine schwang.
    »Nein, Capitaine«, erwiderte Clopitzky würdevoll. »Deswegen lasse ich ja auch eine Frau ans Steuer. Ich bin Ihr Bordschütze. Mit einer fest montierten Markay Heat kenne ich mich leidlich genug aus.«
    Tooma schüttelte den Kopf und drückte den Anlasser.
    Das MilTrike erzitterte, als der schwere Motor aufjaulte. Die hochgezüchtete Maschine bezog ihre Energie aus einer Atombatterie, die noch Elektrizität erzeugen würde, wenn die Tentakel den gesamten Planeten in ein Gewächshaus verwandelt hatten. Der Elektromotor beschleunigte mit hellem Summen und ohne jede Verzögerung, die breiten Hinterreifen wirbelten den trockenen Staub der Halbsavanne auf. Tooma blickte nicht hinter sich, wusste aber aufgrund des Datenfeeds in ihrem Helm, dass acht weitere MilTrikes neben ihr Fahrt aufnahmen. Als sich zwei der schweren Maschinen in einer waghalsigen Überholfahrt vor sie schoben, seufzte Tooma auf.
    Clopitzky nahm seine Sache offenbar ernst. Hätte sie sich umgeschaut, wäre ihr ohne Zweifel ein höchst selbstzufriedenes Grinsen auf dem Gesicht des Mannes aufgefallen. Ein Grund mehr, ihren Schutzengel zu ignorieren.
    Es dauerte keine fünf Minuten, da hatten die neun heulenden Ungetüme die unmittelbaren Befestigungsanlagen des Hauptquartiers hinter sich gelassen. Die militärischen Anlagen befanden sich in einer unbewohnten Gegend, und auf den Zufahrtsstraßen gab es so gut wie keinen Verkehr. Die Monorailverbindung zum nächsten urbanen Zentrum – Greater Bolgatanga – war mit Beginn der Invasion unterbrochen worden.
    Tooma überprüfte die Kartenanzeige.
    »Dort vorne hat einer der Scouts sein Signal verloren«, meinte sie, streckte die Rechte aus, während sie mit der Linken, unterstützt von der semiintelligenten Servoautomatik der MilTrike-KI, das Fahrzeug von der Straße in die leicht hügelige Savannenlandschaft zu steuern begann. Clopitzky grunzte nur, überprüfte die Ladung der Heat und war augenscheinlich bereit, alles zu Asche zu verbrennen, was auch nur näherungsweise einem Tentakel ähnelte.
    Tooma musste sich eingestehen, dass sie das als beruhigend empfand.
    »Ich sehe nichts«, meldete Caporal Rowland, einer von Clopitzkys Leuten. Sein MilTrike fuhr direkt vor ihr. »Alles ruhig!«
    »Wir stoppen an der Kartenmarkierung«, ordnete Tooma an. Die Trikes hatten eine kleine Anhöhe erreicht und kamen nacheinander zum Stillstand. Der aufgewirbelte Staub lichtete sich. Es war ein heißer, afrikanischer Tag mitten in der Trockenzeit und die Luft flimmerte. Der elektronische Bildverstärker korrigierte die visuelle Wahrnehmung und Tooma stellte sich auf die Fußstützen, um einen Blick in die Runde zu werfen.
    »Rowland, Sie kommen mit!«, befahl Clopitzky, als Tooma leichtfüßig von den Rasten sprang und begann, über den trockenen Boden auf die Stelle zuzumarschieren, von der der Scout zuletzt gesendet hatte.
    Der

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