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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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dezimieren. Die Menschen hatten gerade einen weiteren Angriff abgewehrt, aber alle wussten, dass die Pause nicht lange dauern würde.
    »Ich hätte doch noch was von dem Auflauf essen sollen«, knurrte Leon. »Ich kriege langsam Hunger.«
    Carla, die den Blick nicht von ihrem Sektor des möglichen Aufmarschgebietes abwendete, nestelte an ihrer großen Handtasche herum. Die Handtasche seiner Frau war für Leon immer ein Phänomen eigener Art gewesen, vergleichbar mit einer mehrdimensionalen Falte, in die man alles Mögliche stecken konnte, ohne dass die Tasche schwerer wurde oder sich ausbeulte. Auch jetzt enthielt sie auf ganz wunderbare Weise alles, wonach man verlangen konnte. Carla hatte Erste-Hilfe-Material zutage gefördert, einen kleinen Feldstecher, und sie schien noch einen Munitionszylinder extra vorrätig zu haben. Es war daher alles andere als erstaunlich, dass sie ihrem Mann einen Schokoriegel in die Hand drückte.
    »Teil es dir ein«, murmelte sie. Offenbar hatte die Tasche doch ihre Grenzen.
    »Da bewegt sich was!«, murmelte Jorge. Leon sah es auch. Er hob die Jackhammer. Mit zunehmender Entfernung wurde die Waffe zunehmend ungenauer und hatte dann auch nicht mehr die Kraft, ernsthafte Verletzungen zuzufügen, aber leider gab es nicht nur Tentakel als mögliche Gegner. Mit dem Beginn der Invasion war die öffentliche Ordnung zusammengebrochen. Jeder half sich selbst. Gruppen bildeten sich – manche, um sich gegen die Invasoren zu verteidigen. Andere, um sich an den nun für alle zugänglichen Reichtümern gütlich zu tun. Wieder andere, um ihre ganz eigenen Pläne zu verfolgen. Gerüchte besagten sogar, dass sich eine Sekte gebildet haben sollte, die die Tentakel als gerechte Strafe Gottes ansah und die außerirdischen Wesen wie Engel anbetete. Bewaffnet mochten diese religiösen Fanatiker irgendwann bereit sein, an der Seite ihrer »Erlöser« gegen jene zu kämpfen, die derzeit noch nicht allzu viel davon hielten, für ihre Sünden in das reinigende Feuer einer Sporensalve zu wandern. Menschen, vor allem relativ ungeschützte, würde eine Jackhammer auch auf größere Entfernung verletzen oder doch zumindest vertreiben.
    Solange die Gegenseite nicht besser bewaffnet war.
    »Es sind Menschen!«
    Die Anspannung wurde dadurch nicht weniger. Ob Tentakel oder Mensch, eine tödliche Spezies waren beide.
    In diesem Falle gab es jedoch nichts zu befürchten: ein Hund, abgerissen, irgendeine Promenadenmischung, begleitet von einem Mädchen, das verwirrt und einsam aussah. Ohne auf die Waffen zu achten, kletterte es über die Trümmer, bis es in der Verteidigungsstellung Leons angekommen war.
    Es setzte sich ohne weitere Aufforderung mitten unter sie. Dann sagte es:
    »Sie sind alle tot.«
    Leon räusperte sich. »Wer ist tot?«
    »Meine Eltern. Alle.«
    »Wie heißt du?«
    »Ellie. Bin ich hier in Sicherheit? Werdet ihr auf mich schießen?«
    Das Mädchen war sicher nicht älter als zwölf, doch der seelenlose Fatalismus, mit dem es auf die Jackhammer starrte, traf hier das Herz eines jeden.
    »Wir werden nicht auf dich schießen. Und du bist hier genauso sicher wie wir alle. Wenn die Tentakel kommen – oder irgendjemand anders –, werden wir dich beschützen, so gut wir können.«
    Ellie blickte Leon an. Beinahe hoffnungsvoll. Aber wirklich nur beinahe.
    »Wie heißt du?«
    »Leon. Das ist Carla, meine Frau.«
    Ellie warf einen Blick auf Carla, dann aber wanderten ihre Augen sofort wieder zu Leon. »Ich bleibe bei dir!«, sagte sie mit absoluter Bestimmtheit, legte sich hin, wo sie saß, schloss die Augen und schlief ein. Ihr Hund, der der Konversation mit heraushängender Zunge gefolgt war, legte sich neben sie, schaute sie an, als ob er sich vergewissern wolle, ob sie auch in Ordnung war, und entspannte sich.
    Carla warf einen Blick auf Leon und seufzte.
    »Was ist? Ich bin halt ein väterlicher Typ!«
    »Leon, damit ist jetzt klar, dass ihr drei die Einzigen seid, die das alles hier überleben werden«, sagte sie mit mildem Tadel in der Stimme.
    »Wie bitte?«
    »Die Welt geht unter.«
    »Ja, und?«
    »Ein Waisenkind, ein Hund – und du.« Carla lächelte. »Ihr seid die Auserwählten.«
    Leon sah seine Frau ungläubig an, dann schüttelte er den Kopf.
    »Du hast zu viele schlechte Filme gesehen.«
    »Es ist eine Regel, Leon. Ein Mann, ein Waisenkind, ein Hund. Euch wird nichts geschehen.«
    »Du bist völlig verrückt geworden.«
    Carla tätschelte ihren Mann nachsichtig.
    »Pass einfach auf die

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