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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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es?« Er beugte sich über den älteren Mann.
    »Bitte hilf mir!«
    Frank schob seine abgenutzte Jacke zur Seite. Leons Augen weiteten sich. Der Stoff verdeckte eine Wunde. Eine vereinzelte Tentakelspore hatte ihren Weg in Franks Körper gefunden. An den feinen Verästelungen in Franks Bauchfleisch erkannte Leon, dass die Infektion sofort begonnen hatte. Der alte Mann war verloren.
    »Frank, ich …«
    »Hilf mir!«
    Die anderen scharten sich um die beiden.
    Mitleidsvolle Blicke fielen auf den Verletzten, einige hatten Tränen in den Augen, viele hatten keine Tränen mehr übrig.
    »Ich mach das!«, sagte eine weibliche Stimme. Carla schob sich nach vorne, den Jackhammer in der Armbeuge. »Oder will jemand anders?«
    »Carla, ich …«, begann Leon.
    »Nein, Leon. Es ist gut.«
    In einer fließenden Bewegung hob Carla die Flinte und drückte ab; den Finger ließ sie am Abzug. Franks Schädel explodierte förmlich und verteilte Gehirnmasse auf alle Umstehenden. Jemand übergab sich.
    Carla blickte auf den zusammengefallenen Rest. Dann blickte sie hoch.
    »Tut mir den Gefallen und macht das Gleiche für mich, wenn es mich erwischen sollte!«
    Einige nickten. Leon fehlten die Worte. Er zitterte am ganzen Leib.
    »Leon? Schatz? Setz dich hier hin.«
    »Carla …«
    »Sag nichts. Du hast es schwer genug.«
    »Wieso …?«
    Carla lächelte entschuldigend.
    »Ich habe mich geirrt, mein Liebling.«
    »Womit?«
    »Der Hund ist tot.«
    Leon folgte Carlas Blick und sah, wie Ellie neben der Leiche des Hundes schlummerte, völlig unversehrt. Jemand kam näher und hob das tote Tier an, um es fortzutragen.
    Leon sah seine Frau an, die mit den Achseln zuckte.
    »Sorry, Leon. Wir werden wohl alle draufgehen.«
    Dann weinte sie doch noch.

 
22 Station Thetis
     
    »Gemüse im Anmarsch!«
    Wassirows launische Bemerkung führte zu heftigem Gejohle der erkennbar unter Adrenalin stehenden Verteidiger. Frazier quälte sich ein Grinsen ab, denn er war der Einzige unter den Männern hinter der Barrikade, der wusste, was das wirklich bedeutete. Er umklammerte sein Standard-Sturmgewehr und hoffte, dass die panzerbrechenden Projektile, die es verschoss, genauso effektiv sein würden wie auf Lydos.
    Die geschlossenen Hangartore boten keinen großen Widerstand. Die Tentakelsoldaten verließen sich normalerweise nur auf ihre Körperwaffen, aber das hieß keinesfalls, dass sie nicht über technische Ausrüstung verfügten. Die blauweiß glühende Hitze, mit der die Aliens derzeit dabei waren, die Schutztore aufzuschweißen, war Beweis genug dafür. Auf den Außenkameras war der Aufmarsch der Tentakel gut zu erkennen gewesen – und die Tatsache, dass die Soldaten offenbar in der Lage waren, zumindest eine gewisse Zeit ohne Raumanzüge auch außerhalb einer Sauerstoffatmosphäre zu überleben, während die etwas kleiner gebauten Offizierstentakel grob geschnittene Anzüge mit transparenten Aussparungen auf der Höhe ihrer Augenkränze trugen, in denen sie sich seltsam ungelenk bewegten.
    Die Tatsache, dass den Tentakelkommandanten dieser Angriff offenbar weniger Freude bereitete als sonst, war für Frazier allerdings nicht tröstlich. Ebenso wie die Tatsache, dass der alberne Energieschirm der Station offenbar kein ernsthaftes Hindernis gewesen war.
    »Sie sind durch!«, rief Wassirow unnötigerweise. Wäre die Hangarsektion noch mit Atmosphäre gefüllt gewesen, hätte es einen lauten Knall gegeben, als die große Panzerplatte zu Boden fiel. Doch die Luft war hier längst evakuiert worden. Frazier und seine Verteidiger hatten die Helme ihrer Kampfrüstungen geschlossen.
    »Feuer nach eigenem Ermessen!«, gab Frazier den einzigen Befehl, den er jetzt noch geben konnte. Es galt keinesfalls, irgendwelche taktischen Entscheidungen von Relevanz zu treffen – ihre Position war völlig immobil und es galt, diese Barrikade zu verteidigen, und das bis zum letzten Mann. Dass es genau so kommen würde, daran zweifelte in diesem Augenblick wohl niemand.
    Die Verteidiger feuerten. Als sich weitere Öffnungen in den Hangartoren bildeten und die ersten Tentakelkrieger hindurchquollen, wurden sie von den Salven der Menschen bereits getötet, ehe sie richtig in das Innere der Station vorgedrungen waren. Doch die Tentakel waren unermüdlich, und die Öffnungen wurden immer größer. Als schließlich sogar Teile des Hangarvordaches wegbrachen, sobald die Aliens wichtige Stahlträger vernichteten, konnte Frazier, als er kurz aufblickte, den Jupiter über sich

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