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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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aber es ist kein klassisches Gewächshaus. Dann gibt es da einige Kriegertentakel, die eine dritte Gruppe zusammengetrieben haben. Was das genau bedeuten soll, weiß ich aber nicht.«
    »Wie sieht es mit Wachen aus?«
    »Bisher hat mich niemand entdeckt. Der Eingang zur Höhle ist unbewacht. Die Tentakel sind im hinteren Teil versammelt, etwa einhundertzwanzig Meter von mir entfernt. Es gibt eine künstliche Beleuchtung hier, die aber nicht gleichmäßig strahlt, sodass der Tunnel etwas im Schatten liegt. Wenn kein Tentakel gezielt hierherkommt und reinschnuppert, dürfte mich niemand entdecken.«
    »Halten Sie die Stellung, wir schließen auf. Nehmen Sie alles mit der Helmkamera auf. Das hört sich interessant an.«
    Dass sie kein unterirdisches Gewächshaus gefunden hatten, wunderte Tooma wenig. Obgleich es sicher bereits solche Einrichtungen in den weniger verteidigten Gegenden der Erde gab, war bisher nur bekannt, dass die Tentakel in ihren Saatschiffen zahllose Sprösslinge in unterschiedlichen Entwicklungsstadien mit sich führten. Nur die jüngsten dieser Sprösslinge waren bisher beobachtet worden – etwa von Tooma auf Lydos –, und diese benötigten anscheinend einen sehr speziellen Dünger. Einfacher gestrickte Tentakel, wie die eher begrenzt autonomen Tentakelkrieger, schienen auf simplere Art und Weise herangezogen zu werden. Die Tatsache, dass zu ihrer eigenen Munition Samen gehörte, der sich in den Leichnamen seiner menschlichen Opfer zu Sprösslingen entwickelte, sprach dafür – ebenso wie das außergewöhnlich schnelle Wachstum der gerade gepflanzten Kriegersamen.
    Als Tooma am Höhleneingang ankam, wurde sie Zeugin eines seltsamen Ereignisses. Stewarts Beschreibung war absolut zutreffend gewesen: Umgeben von einer losen Kette Tentakelkrieger – nicht mehr als ein Dutzend – stand ein Haufen weiterer Aliens dicht an dicht gedrängt in der Höhle. Gärtnertentakel hielten sich etwas abseits auf und schienen sich zu beraten. Tooma aktivierte die elektronische Vergrößerungsfunktion ihres Helmvisors und zoomte die offenbar unter Bewachung stehenden Tentakel heran. Etwas schien mit ihnen nicht zu stimmen. Es war eine bunte Mischung aller möglichen Subspezies, und jeder von ihnen schien ein aus der Reihe fallendes körperliches Merkmal zu haben. Bei manchen fehlten Pseudopodien, andere hatten eine ungewöhnliche Hautfarbe, wieder andere bewegten sich nur matt oder irrten in einem Radius hin und her. Tooma hatte den Eindruck, es hier mit »missratenen« Tentakeln zu tun zu haben. Sie wusste von Geheimdienstberichten, dass manche der Sprösslinge, vor allem jene, die für Invasionen vorgesehen waren, kurz vor der Reife in Stasis gehalten und nach dem Absetzen rasch entwickelt wurden. Vielleicht war dieser »Reifeprozess« nicht ganz so einfach und sicher, wie man angesichts der Masse an kampffähigen Kriegern bisher angenommen hatte. Es mochte genetische Defekte geben, Behinderungen gleich, oder schlicht eine vermurkste Aufzucht. Je länger Tooma die Szenerie betrachtete, desto sicherer wurde sie sich, was geschehen würde. Wo mit Mitgefühl und Moralität ausgestattete Spezies – und trotz all derer Verfehlungen hielt Tooma die ihre im Wesentlichen für eine solche – jene ihrer Mitwesen pflegten oder schützten, die einer eingebildeten oder tatsächlichen Norm nicht vollständig entsprachen, würden die Tentakel auf solche »Abweichungen« nur mit einer Antwort reagieren können.
    Und so geschah es auch.
    Die Gärtnertentakel schienen den abwartenden Kriegern einen Befehl zu geben. Standen diese eben noch beinahe regungslos und unbeteiligt herum, explodierten sie nun förmlich vor Aktivität. Sie richteten ihre Körperwaffen auf die umringten Artgenossen und begannen ein Massaker. Die wehr- oder willenlosen Gefangenen wurden niedergemäht. Der ganze Vorgang ging in erschreckender Stille vonstatten. Lediglich das Geräusch der aufschlagenden Körper oder der in die Haut der Opfer einschlagenden Projektile war zu hören. Keine Schreie, keine Schmerzenslaute, nichts. Die »Abweichungen« starben schnell, klaglos, ohne jede Gegenwehr; als die Letzte von ihnen zu Boden fiel, stellten die Krieger ihre Tätigkeit genauso schnell wieder ein, wie sie damit begonnen hatten. Ein Tentakel hielt eine großrohrige Waffe in Händen, trat auf den Leichenberg zu und dann leckte eine bläuliche Flamme aus der Mündung. Augenblicke später waren die Leichen zu Asche verbrannt.
    Warum die Aliens sich die Mühe

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