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Tentakelblut (German Edition)

Tentakelblut (German Edition)

Titel: Tentakelblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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suchen.«
    Smith sah Roby an, dann nickte er langsam.
    Mengsk legte Roby eine Hand auf die Schulter. »Ich bin dabei«, sagte sie. »Es ist alles besser, als hier zu verrotten, ohne jede Hoffnung. Lasst uns was unternehmen!«
    Aus ihrem Munde klang das wie die Aufforderung zu einer Sauftour am Wochenende. Roby grinste.
    »Dann ist das unser Ziel«, murmelte Smith. Ihr Schiff wurde in die Hangarhalle gezogen und dann ruckelte es erneut, als die Einheit bemerkenswert sanft auf den Boden abgesetzt wurde. Die Außenkameras zeigten den halb vollen Hangar. Dann schlossen sich die Tore. Sie warteten noch einige Minuten, aber es tat sich absolut nichts. Kein Empfangskomitee. Nicht einmal ein gelangweilter Tentakel, der sich nur mal den neusten Fang ansehen wollte. Niemand und nichts.
    Auch keine Atmosphäre.
    »Wir haben noch Sauerstoff für zwölf Stunden in den Anzügen«, sagte Smith. »Nutzen wir die Zeit!«
        
     

23
     
    Slap wachte auf, blinzelte, sah die scheinbare Realität um sich herum, das besorgte Gesicht Mirindas und das absolut regungslose von Loban, hob seinen Oberkörper, fühlte in sich hinein – nichts. Natürlich nicht.
    »Das war sehr leichtsinnig, Slap«, sagte Mirinda mit Tadel in der Stimme, griff ihn am Arm, als ob er invalide sei, und er ließ es geschehen. Er nickte nur und versuchte, sie anzulächeln.
    »Ich bin zurechtgekommen.«
    »Es war dumm«, sagte sie mit Nachdruck. »Wir sind dein Sicherheitsnetz, Slap. Du hast es willentlich durchschnitten. Ich …« Sie zögerte, sah Loban an, der noch gar nichts gesagt hatte. »Wir wussten nicht einmal, dass das möglich ist.«
    Slap grinste. »Du solltest doch mittlerweile gemerkt haben, dass die Macht mit mir ist.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest«, erwiderte sie streng. »Aber es war dumm, es war leichtsinnig, es war gefährlich und es hat mir Angst gemacht. Warum tust du so was?«
    »Ich schätze meine Freiheit.«
    »Du bist ein Idiot, Slap.«
    »Das gehört zu meiner Freiheit.«
    Mirinda warf Loban erneut einen Hilfe suchenden Blick zu, doch der schien sich in diese Art der Auseinandersetzung nicht einmischen zu wollen.
    »Dir geht es gut?«, fragte er.
    »Sehr gut.«
    »Was war der wirkliche Grund?«
    »Ich benötigte Freiraum, um einige Dinge zu tun. Es hat sich gelohnt.«
    »Gelohnt?«
    »Ich habe wertvolle Dinge erfahren, die mich sehr beunruhigen.«
    Loban machte eine einladende Handbewegung. Mirinda reichte Slap ein Fruchtgetränk, das er dankbar annahm. Natürlich empfand er gar keinen Durst, aber er gab sich der Programmierung seines virtuellen Körpers in diesem Falle gerne hin, schmeckte den fruchtigen Geschmack und spürte, wie die Flüssigkeit seine Kehle hinablief, als er sie trank. Es war gut, sich daran zu erinnern, was er einmal gewesen war, auch wenn das angesichts seiner aktuellen Existenzform etwas … umständlich wirkte.
    Dann begann er, von seinen Erfahrungen im Virtuum zu erzählen. Er bemühte sich um eine genaue Darstellung eines jeden Details und er versuchte, seine persönlichen Wertungen erst einmal hintanzustellen. Das war nicht immer einfach, doch die Nachfragen Lobans zeigten, dass er seine Sache einigermaßen gut machte. Eine halbe Stunde dauerte sein Vortrag, er wurde nicht allzu häufig unterbrochen, und am Ende machte Loban, dem man normalerweise doch so wenig ansah, einen sehr beunruhigten Eindruck.
    »Das muss der Rat erfahren«, sagte der Wissenschaftler.
    »Was, wenn dein neuer Freund nur ein Aufschneider war?«, gab Mirinda zu bedenken.
    »Das ist natürlich möglich. Alles ist möglich. Aber welchen Grund sollte es für diese Art der Aufschneiderei geben? Wie dem auch sei, die Koordinaten des Heimatsystems unserer Freunde sollten der Allianz bekannt sein. Ich halte es für unabdingbar, dass man mit diesen ehemaligen Verbündeten Kontakt aufnimmt und sich so schnell wie möglich der Tatsache vergewissert, dass mein ›Freund‹ kein Aufschneider gewesen ist.«
    »Ich stimme zu«, sagte Loban. »Du wirst die Geschichte erneut vor dem Rat erzählen müssen, Slap.«
    »Kein Problem. Wann kehre ich ins Virtuum zurück?«
    »So eifrig?«
    »Es gibt noch viel zu erfahren, dessen bin ich mir sicher.«
    »Erst einmal musst du etwas anderes erledigen.«
    Slap runzelte die Stirn, versuchte, seinen Unwillen zu verbergen. Noch war er nicht in der Lage, ohne technische Hilfe allein in den Tentakeltraum vorzudringen, aber … andererseits war das vielleicht ein Projekt, an dem er in Ruhe arbeiten

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