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Tentakelwacht

Tentakelwacht

Titel: Tentakelwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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schließlich. »Wir werden jetzt gleich den Test machen. Die Streitkräfte sind ständig auf der Suche nach NeuroLAN-Controllern, die die großen Mechs und Abfangroboter , die interplanetaren Abwehranlagen und Roboterstationen kontrollieren. Den meisten Menschen brennen dabei schnell die Synapsen durch. Controller werden nicht trainiert, sie werden geboren, das haben wir schmerzhaft feststellen müssen. Wer den Test besteht, wird Controller, und da gelten andere Regeln. Controller sind die Besten, eine auserlesene Elite, und sie genießen alle Privilegien. Ich könnte jetzt sagen: Strengt euch an! Aber das ist sinnlos. Man ist einer oder man ist keiner. Ihr habt darauf keinerlei Einfluss.«
    Der Sergent wandte sich den anderen Unteroffizieren zu. »Teilen Sie die Rekruten in Testgruppen ein. Das Zentrum ist benachrichtigt und die Experten stehen bereit. Sorgen Sie dafür, dass alle gut verpflegt werden und aus dem Regen herauskommen. Die Testergebnisse werden mir unverzüglich vorgelegt.«
    Der Sergent drehte sich wieder den Rekruten zu. »Sie da! Vortreten!«
    Er wies auf einen Rekruten. Roby ahnte, dass es derjenige gewesen war, der eben gelacht hatte. Der Mann, nun gar nicht mehr amüsiert, trat unsicher vor.
    Der Sergent lächelte begütigend, fast väterlich.
    »Beten Sie, dass Sie den Test bestehen, Rekrut. Denn wenn nicht, werden Sie nur noch darum beten, niemals geboren worden zu sein!«
    Er hatte es sanft und aufmunternd gesagt.
    Der Rekrut wurde kreidebleich.
    Roby gratulierte sich selbst.
    Die alten Filme waren doch für etwas gut.
        
     

4
     
    »Setzen Sie sich da hin.«
    Roby tat wie ihm geheißen. In einem lang gestreckten, weiß gekachelten Raum stand eine Batterie von Sesseln nebeneinander. Davor war ein Holograf angebracht, der dreidimensionale Projektionen zeigte. Slap nahm neben Roby Platz und warf seinem Kumpanen einen verwirrten Blick zu. Hinter jedem Sessel stand ein Typ in einem weißen Kittel, der aus jeder Pore » evil scientist « ausdünstete.
    »Setzen Sie das auf!«
    Ihm wurde eine Haube aus einem dünnen, metallartigen Stoff gereicht, an der keine sichtbaren Anschlüsse angebracht waren. Roby schob sie auf den kurz geschorenen Schädel. Er hatte ein kühles Gefühl erwartet, doch die Haube war angenehm warm und schmiegte sich an.
    »Legen Sie die Handflächen hier hin!«
    Die Sessellehnen endeten in handgroßen Scheiben, die aus einer Art Milchglas zu bestehen schienen. Als Roby seine Handflächen darauf ausbreitete, spürte er, dass auch sie warm waren. Der Kittel legte Fesseln um seine Handgelenke.
    »Nur eine Vorsichtsmaßnahme. Es wird nicht wehtun.«
    Roby glaubte hier niemandem ein Wort, dieser Art von Typen schon gar nicht.
    »Schauen Sie in den Holografen.«
    »Was muss ich tun?«
    »Gar nichts. Der Test erfordert keine Handlungen von Ihnen. Konzentrieren Sie sich auf die Darstellung und lassen Sie Ihr Unterbewusstsein den Rest machen. Wir messen nur. Entspannen Sie sich. Es dauert nicht lange, keine fünf Minuten.«
    Roby schaute auf den Holografen. Dort erschienen plötzlich geometrische Formen, die dem Anschein nach ziellos durch den Raum glitten. Sie hatten unterschiedliche Farben, waren von unterschiedlicher Größe und einige trugen Muster, die sich abwechselten. Unwillkürlich versuchte Roby, ein Muster zu erkennen, gab das aber schnell wieder auf. Tatsächlich wirkte die Darstellung nach kurzer Zeit etwas langweilig.
    Dann wurden die Formen durch Lichteffekte ersetzt. Blitze, Wellen, Helligkeitsveränderungen, wieder ein Chaos, das Roby nicht zu durchschauen vermochte. Alles erschien ihm sinnlos und wenig aufregend. Dennoch beherrschte er sich und starrte weiter auf die Darstellung. Es war besser, den Anweisungen zu folgen, als möglicherweise die Wiederholung des Tests zu erzwingen und die Wut des sanft sprechenden Sergenten auf sich zu ziehen.
    Dann entstand ein Bild, das endlich sinnvoll erschien. Ein dreidimensionales Raster, darin sich bewegende Punkte mit eingeblendeten Vektoren, wie ein Radarbild oder eine Systemdarstellung aus einem taktischen Computerspiel. Roby kannte solche Spiele. Sofort versuchte er herauszufinden, wer die Guten und wer die Bösen waren, aber es schien , als wolle hier niemand kämpfen. Die Leuchtpunkte wechselten zudem ihre Farben und Richtungen völlig willkürlich. Erneut scheiterte Roby in seinem Bemühen, ein Muster zu erkennen, und sein Interesse erlahmte.
    Aus den Augenwinkeln erkannte er, wie der Kittel auf einem Pad einige

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