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Terror auf Stiles Island

Terror auf Stiles Island

Titel: Terror auf Stiles Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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würde ein Haus auf Stiles Island kaufen. Und wolle ein Gefühl für die Stadt bekommen, bevor er sich entscheidet.«
    Suit zuckte die Schultern.
    »Macht doch durchaus Sinn: Der Typ will hier kräftig investieren und möchte sicherstellen, dass es der passende Ort für ihn ist.«
    »Vielleicht.«
    »Was denn sonst?«
    Suit war ein fülliges großes Kind mit blonden Haaren und roten Backen. Auf der High School von Paradise hatte er im Football-Team den offensiven Tackle gespielt. Er war zehn Jahre jünger als Jesse und schlauer, als man es ihm auf den ersten Blick ansah.
    »Ich weiß nicht«, sagte Jesse, »ich hatte einfach das Gefühl, als wollte mich jemand abzocken.«
    »Was hat er denn konkret gesagt?«
    »Fragte allgemein nach der Kriminalität und, wie viele Mitarbeiter wir haben und ob die Security-Leute auf Stiles Island mit uns zusammenarbeiten.«
    »Glaubst du etwa, er will hier ’nen Bruch machen, und bevor er das macht, kommt er noch schnell vorbei, um mit dem Chef der Polizei zu plauschen?«, fragte Suit.
    »Klingt nicht gerade wahrscheinlich, oder?«
    »Wirklich nicht.«
    Jesse ließ seinen Drehstuhl kreisen, legte die Füße auf den Schreibtisch und schaute durchs Fenster auf den Verkehr auf der Summer Street.
    »Als ich in South Central gearbeitet habe«, sagte Jesse, »gab es ein paar Jungs von den Gangs, die zu deinem parkenden Auto kamen und mit dir ein kleines Gespräch anfingen – sozusagen unter Freunden. Ein paar Cops, ein paar Einbrecher, die zusammen die Zeit totschlugen.«
    »In L.A.?«
    »In L.A.«
    »Was für ein Interesse hatten sie denn daran?«, sagte Suit. »Ich dachte immer, sie würden die Cops hassen.«
    »Taten sie auch, und dann wiederum auch nicht«, sagte Jesse. »Wir waren es, die ihre Existenz überhaupt erst ermöglichten. Kannst du dem Gedankengang folgen?«
    »Ihr wart wer?«, fragte Suitcase.
    »Sie waren die andere Seite von uns. Wir waren die harten Jungs, die das Gesetz verteidigten – sie waren die harten Jungs, die das Gesetz brachen. Es war fast so, als würden sie mit uns flirten.«
    »Flirten?«
    »Wie eine Frau«, sagte Jesse. »Wie eine Frau, die dich heißmacht, aber letztlich doch nicht mit dir ins Bett steigt.«
    »So was wie eine Maulhure«, sagte Suitcase.
    »Maulhure kommt der Sache schon nahe«, sagte Jesse. »Sie wollen uns wissen lassen, was für gefährliche Burschen sie sind – um dann aber natürlich nicht auf frischer Tat ertappt zu werden.«
    »Und du meinst also, Harry Smith sei so etwas wie eine Maulhure?«
    Jesse grinste. »Das Gespräch mit ihm erinnerte mich jedenfalls an die Jungs aus diesen Gangs.«
    »Er will dich wissen lassen, was für ein harter Junge er ist«, sagte Suitcase.
    »Könnte gut sein«, sagte Jesse.
    »Warum sollte er das tun?«
    »Vielleicht liebt er das Vorspiel«, sagte Jesse.
    »Vorspiel?«
    »Einige Gangster sind Gangster, weil sie die pure Action genießen. Sie bekommen ihren Kick aus dem Bewusstsein, gefährlich zu sein. Und der Kick wird größer, je gefährlicher die Situation ist. Nicht geschnappt zu werden bringt eine größere Genugtuung, wenn man fast geschnappt worden wäre.«
    »Jesse, Jesse, manchmal versteigst du dich in Theorien …«
    »Bist du schon mal einem echten Spielsüchtigen begegnet?«
    »Die kennt doch jeder Cop«, sagte Suitcase. »Es sind diejenigen, die auf die schiefe Bahn geraten.«
    »Genau, und was ist es, das sie am Spielen so mögen?«
    »Den Nervenkitzel?«
    »Und was löst den Nervenkitzel aus?«
    »Keine Ahnung.«
    »Überleg mal: Was macht das Spielen so riskant?«, fragte Jesse.
    Suitcase starrte ihn an und versuchte sich zu konzentrieren. Jesse wartete. Plötzlich entspannten sich Suitcases kindliche Gesichtszüge.
    »Die Möglichkeit zu verlieren.«
    »Das ist es! Verstehst du nun, warum ich Smith mit den Gang-Mitgliedern verglichen habe?«
    »Ja. Vorausgesetzt natürlich, er tickt wirklich so. Aber was soll ich sagen: Es wird schon einen Grund geben, dass du der Boss bist – und ich nur ein einfacher Cop …«
    »Streifenpolizist mit Ermittlungsbefugnissen«, sagte Jesse.
    »Was auch immer. Aber vielleicht macht sich Mr. Smith ja wirklich nur Sorgen, ob seine Investition sicher angelegt ist.«
    »Kann durchaus sein«, sagte Jesse. »Lass uns doch mal versuchen, ob wir Licht ins Dunkel bringen können.«
    Jesse reichte Suitcase einen rosafarbenen Zettel von seinem Memo-Block, auf dessen Rückseite sich ein paar Nummern befanden.
    »Als Smith mein Büro verließ«, sagte

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