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Terror auf Stiles Island

Terror auf Stiles Island

Titel: Terror auf Stiles Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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zugelassen. Mit dieser Information war Suitcase Simpson in Jesses Büro getretenund hatte sich gesetzt. Er war so massiv gebaut, dass er nur mit Mühe zwischen die Stuhllehnen passte. Erst nachdem er seinen Revolver aus der Hüfte nach vorne geschoben hatte, konnte er bequem sitzen.
    »Der Bursche lebt in der Nähe der Swan Road«, sagte Jesse.
    »Muss mir das irgendwas sagen?«
    »Ist eine gehobene Wohngegend«, sagte Jesse.
    »Kennst du Tucson so gut?«
    »Ich wuchs dort auf. Mein alter Herr arbeitete dort als Sheriff.«
    »Etwa in Cochise County?«, fragte Suitcase.
    »Alle kennen immer nur Cochise County«, sagte Jesse.
    »Zumindest ein County, das ich kenne«, sagte Suitcase.
    »Cochise ist in der Nähe von Tombstone«, sagte Jesse. »Mein Vater arbeitete in Pima County.«
    »Und kennst du noch jemanden in der Gegend?«, fragte Suitcase.
    »Hmm.«
    »Vielleicht solltest du ihn mal anrufen und fragen, was er über diesen Wilson Cromartie weiß.«
    »Geniale Idee«, sagte Jesse.
    »Danke. Wenn hier wirklich was im Busch ist und wir nicht informiert … Scheiße, du willst mich nur wieder auf den Arm nehmen, oder?«
    »Nur ein bisschen«, sagte Jesse. Er beugte sich nach vorne und rief Molly zu, bitte in sein Büro zu kommen. »Ich möchte mit dem stellvertretenden Sheriff von Pima County in Arizona sprechen. Er heißt TravisRandall. Er kannte meinen Vater und wird sich noch an mich erinnern.«
    »Wird gemacht«, sagte Molly.
    Als sie rausging, schaute Suitcase ihr nach.
    »Ich hab den Eindruck, als hättest du gerade Mollys Arsch begutachtet«, sagte Jesse.
    Suitcase wurde rot. »Und?«
    »Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder, Suit.«
    »Was ihrem Arsch keinen Abbruch tut«, sagte Suitcase.
    »Da hast du auch wieder recht.«
    Zehn Minuten später erschien Mollys Kopf in Jesses Tür.
    »Inspektor Travis Randall auf Leitung eins, Jesse.«
    Jesse griff zum Hörer.
    »Travis?«, sagte er.
    »Jesse, wie geht’s dir?«
    »Du bist befördert worden!«
    »Musste wohl früher oder später passieren«, sagte Randall. »Aber du hast es ja sogar zum Polizeichef gebracht.«
    »Steht jedenfalls auf meiner Visitenkarte«, sagte Jesse.
    »Gibt’s deinen Vater noch?«
    »Nein.«
    »Mein Beileid.«
    »Er ist schon vor einer ganzen Weile verstorben. Hör zu: Ich suche nach Informationen über einen gewissen Wilson Cromartie. Lebt in Tucson.«
    Jesse gab ihm die vollständige Adresse.
    »Ist ein geläufiger Name«, sagte Randall. »Lass mich mal den Computer befragen.«
    »Arbeitest du etwa mit einem Computer, Travis?«
    »Was wieder einmal das alte Sprichwort bestätigt, dass selbst alte Gäule noch neue Tricks lernen.«
    »Sieht ganz so aus. Ich stell dich mal auf die Lautsprecheranlage.«
    »Klar.«
    Jesse drückte auf den Knopf und legte den Hörer auf. Suitcase saß auf der anderen Seite des Schreibtischs und lauschte gebannt der Stille des Lautsprechers. Er liebte seinen Beruf. Selbst die kleinen Delikte, mit denen er gewöhnlich beschäftigt war, empfand er als spannend – und Jesse, der immerhin als Cop in Los Angeles gearbeitet hatte, erschien ihm wie der große Zauberer. Randall meldete sich zurück.
    »Ja, das ist er: Crow.«
    »Abkürzung für Cromartie?«
    »Vermutlich, aber er schreibt sich hier C-R-O-W. Behauptet, Apache zu sein.«
    »Ist er?«
    »Kann gut sein. Er sieht schon ein bisschen so aus.«
    »Erzähl mir mehr«, sagte Jesse.
    »Er ist ein übler Geselle«, sagte Randall. »Auftragskiller.«
    »Arbeitet er mit irgendjemandem zusammen?«
    »Er ist sein eigener Mann. Und er ist gut. Bekommt viele Aufträge.«
    »Haftbefehle?«
    »Im Moment liegt nichts vor«, sagte Randall. »Es ist scheinbar unmöglich, jemand zu einer Aussage gegen Crow zu animieren.«
    »Hast du eine Beschreibung?«
    »Schwarze Haare, braune Augen, 1 Meter 80, 85 Kilo, durchtrainiert, indianische Gesichtszüge. Hast du ihn oder sein Auto irgendwo gesehen?«
    »Ich hab ihn gesehen«, sagte Jesse.
    »Dann nimm dich nur in Acht vor ihm, Jesse.«
    »Klar.«
    »Egal ob er eine Knarre hat oder nicht«, sagte Randall.
    »Okay. Hast du vielleicht eine Vermutung, was er hier treiben könnte?«
    »In der Umgebung von Boston?«
    »Genau.«
    »Nicht dass ich wüsste. Lass mich noch mal weitersuchen.«
    Und wieder lauschten Jesse und Suitcase der knisternden Stille aus Arizona.
    »Hier ist was«, sagte Randall. »Er wurde für einen bewaffneten Raubüberfall verknackt, den er zusammen mit einem James Macklin begang. Sie ließen einen Schnapsladen in

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