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Terry - Geschichten aus dem Leichenhaus

Terry - Geschichten aus dem Leichenhaus

Titel: Terry - Geschichten aus dem Leichenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Peters
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auf den Boden schlug, bis sie blutig wurden. Tom Jones sang: ... and Baby, you can turn me on! Der Beat aus dem Blaster klang dumpf, brutal und monoton zugleich. Irgendetwas glitt träge neben ihnen auf dem Boden, umkreiste sie. Lars sah für einen kurzen Augenblick große, brüchige Schwingen von riesigen Vögeln, die einen Kreis um  sie herumzogen. Lars wollte noch mehr Saft aus ihrem Mund trinken küsste sie wie ein Verdurstender. Mit ihren langen, rotlackierten Fingernägeln riss sie seinen Kopf an ihre feuchten Lippen: „Schwör’ mir, dass du diesen Penner töten wirst!“ schrie Terry. „Und all die anderen, die nach ihm kommen. Diese miesen, alten, nach Urin und Wichse stinkenden Penner, die nicht so sind wie wir. Sag`, dass du es für uns tun wirst! Im Kamin ist alles vorbereitet. Der Flaschenzug ist schon angebracht, du brauchst die Leiche nur noch hochzuziehen und mit Nägeln in der Mauer aufzuhängen. Ihn, und all die anderen, die nach ihm kommen. Schwöre es!“ Van Akkeren schwor es, als er in Terry explodierte. Schreiend hielt er dabei ihre schweren Brüste fest.
    „Okay, Baby, okay“, keuchte Lars. „Ich mache was du willst, nur bleib bei mir und verlasse mich nicht!“ Ein paar Mondstrahlen fielen auf sie, als sie sich wieder anzog, und Lars stellte zu seinem Entsetzen fest, dass es wieder die kleine Terry war, die Terry, die nun einen Schokoriegel aus der alten Jeans kramte und teilnahmslos daran leckte. Es gab weder lange Fingernägel, noch dunkle, strähnige Haare.
    „Gut, gut“, flüsterte sie, dabei blickte sie ihn wieder schielend und teilnahmslos zugleich an. Und dann rauschten wieder zahllose Falter in die Fabrik und verdunkelten den Mond noch mehr.
    „Ich werde dir andere Freiheiten als Suff und Sex zeigen“, sagte sie unhörbar. „Deine einzigen Freiheiten werde ich durch größere ersetzen. Du bist bei deinen beiden großen „S“ wie ein Gefangener, der sich auf seinen täglichen Rundgang im Hof freut. Ach, ihr wisst nichts, gar nichts. Wenn du diesen Penner tötest, werde ich wiederkommen. Wenn nicht, bist du der einsamste Mann auf der Welt, das schwör’ ich dir!“ Als Lars das Bewusstsein verlor, leckte sie noch einmal über sein Gesicht. And Baby you can give it to me when I need to be turned on!
    Danach herrschte Totenstille. Man konnte nur das Flattern der Fledermäuse und Falter hören, und die Regentropfen, die auf den Morast fielen. Als Akkeren wieder zu sich kam, rannte er verrückt vor Angst, zu seinem Wagen. Er musste mit Claudia sprechen. Endlich  saß er in seinem Mercedes, die blutigen Finger hielten den Hörer des Autotelefons umklammert. Sie zitterten. Er wählte die Privatnummer seiner Sekretärin. Egal, ob es jetzt mitten in der Nacht war. Das getrocknete Blut hinterließ schmierige Spuren auf der Tastatur. Claudia meldete sich tatsächlich nicht. Verflucht! Plötzlich überkam ihn eine bleierne Müdigkeit, und Lars schlief ein. Er wusste nicht mehr, wann er erwacht war. Federn, Blut und Öl bedeckten seinen Körper. Lars schrie vor Ekel auf. Er war über und über mit blutigen Federn und Kot beschmiert und fühlte sich jetzt selber wie ein mörderischer Falter, der nach Opfern sucht. Du musst ganz ruhig bleiben, alter Junge und alles rekapitulieren. Was war geschehen? Ich habe Terry wieder besucht und mit ihr geschlafen. Sie hat sich zur Frau entwickelt. Okay. Dann die Toten! Danach mein Nervenzusammenbruch. Habe ich mich zu sehr mit Timothy Leary beschäftigt? Bei ihm gibt es acht Schaltkreise im Gehirn. Kreis Nummer eins ist der primitive. Aber wenn ich den achten, den neuroatomaren Schaltkreis erreicht habe (mittels Meskalin), verändert sich das ganze Sein und ich habe universelles Bewusstsein erlangt! Aber vielleicht bin ich dann eher reif fürs Irrenhaus … Und was habe ich Terry versprochen? Wenn ich sie liebe, muss ich töten! Und warum sitze ich dann immer noch hier? Lars van Akkeren  rannte in den Wald, um sein Versprechen an Terry einzulösen. Endlich sah er mal einen dieser ekeligen Penner, der betrunken neben dem Schornstein lag. Bartstoppeln, eine verschlissene Hose und ein uralter Pullover, der mit Erde bedeckt war. Ein Hammer war schnell gefunden, ebenso schnell der Kopf des Mannes eingeschlagen. Eine Blutfontäne ergoss sich über Akkerens  schwarze Hose, und Teile des Gehirns hingen noch an dem Werkzeug. Ein säuerlicher Geruch drang aus den Lumpen, als Lars mit dem Hammer wie von Sinnen zuschlug. Er musste die Leiche nur noch an

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