Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs
entstanden, und die Gesichter in diesen Videoaufnahmen sind nicht wirklich gut zu erkennen. Von Rhea habe ich mir ein Foto sehr genau angesehen. Das prägt sich schon anders ein.“
„Verstehe. Aber wie dem auch sei, wir können also davon ausgehen, dass es ein zweites Paar gibt, mit dem Rhea sich eingelassen hat“, fasste Dirk zusammen.
„Davon steht aber nichts in ihren Aufzeichnungen, und sie hat durchaus penibel Buch geführt über ihre amourösen Abenteuer – das letzte Mal vor jenem Wochenende“, wandte die Detektivin ein.
Hanter kratzte sich am Hinterkopf. „Sie können sich am Wochenende kennen gelernt haben“, schlug er vor.
„Möglich. Vielleicht haben die Kramers ein anderes Paar mit einbezogen, ohne dass Rhea vorher davon wusste“, mutmaßte Tessy und sah wieder auf den Bildschirm, wo der Mann gerade aufstand und sich Rhea von hinten näherte.
Er befahl ihr, die Schenkel zu öffnen – die Worte und der deutliche Befehlston waren gerade so zu verstehen. Die ältere Frau lachte und stöhnte, stöhnte und lachte, während Rhea sie weiter leckte. Dann ging der Typ auf die Knie und schob Rhea seinen Schwanz in den Hintern. Sie verzog keine Miene, als er sie fickte.
Begeistert sieht sie nicht aus, dachte Tessy, und Verwirrung stieg in ihr auf. Rheas Aufzeichnungen von flotten Dreiern, fein austarierten Gewaltspielen und der damit verbundenen Befriedigung ganz besonderer Sehnsüchte, für die der gute Paul nicht zur Verfügung stand, hatten anders geklungen. Also doch nur blühende Fantasien, die mit der Wirklichkeit lediglich am Rande zu tun hatten? Sie sah noch genauer hin.
„Sag mal, könnte es nicht sein, dass sie unter Drogen steht?“, meinte sie plötzlich. „Besonderen Spaß macht ihr das Ganze nämlich nicht.“ Sie sah Dirk an, nachdem das Bild mitten in der Szene schwarz geworden war. „Es kann natürlich auch sein, dass sie nach tagelangem Sex allmählich die Nase voll hat …“
„Und das aus deinem Munde.“ Dirk schmunzelte kurz. „Aber das nur nebenbei – ja, ich denke, du hast recht.“ Er nickte. „Ich hab mir die Szene mehrfach angesehen und gewinne den gleichen Eindruck. Rhea scheint betäubt zu sein, mit was für einem Zeug auch immer.“
„Vielleicht hat sie was Ähnliches verabreicht bekommen wie die Wasserleiche“, schlug Tessy vor, und ein mulmiges Gefühl machte sich in ihr breit.
„Möglich – aber bis die Analysen vorliegen, vergehen noch ein paar Tage, und so viel Zeit haben wir nicht.“
„Nein, natürlich nicht. Was habt ihr eigentlich inzwischen unternommen?“ Tessy nahm ihre Kaffeetasse wieder zur Hand.
„Viel, du wirst begeistert sein. Auch im Hinblick auf den ungeklärten Tod des Mannes ist jetzt natürlich wieder Ermittlungsspielraum entstanden, was Rheas Verschwinden angeht – mein Chef teilt meine Meinung, dass beide Geschichten eng miteinander zusammenhängen und die junge Frau gegen ihren Willen festgehalten wird“, erläuterte Hanter. „Die Kollegen haben sich bereits in dem Ferienhaus der Kramers umgesehen und auch in deren Stadtwohnung, wir checken den Freundeskreis und suchen bereits nach Zeugen am Müggelsee. Seit heute Morgen und auch nach deinen Hinweisen sind jede Menge Aktivitäten in Gang gesetzt worden.“
„Wow, ihr seid ja richtig fix! Und?“
Dirk verzog den Mund. „Nun, es gibt Spuren von Rhea – in beiden Wohnungen, das hat die KTU anhand von Vergleichsproben ganz schnell feststellen können –, aber das war es auch schon. Und das bringt uns auch kaum weiter, da die Kramers ja nicht abstreiten, dass Rhea ihr Gast war, allerdings nur an einem Wochenende Ende Mai. Die beiden waren ziemlich aufgebracht und selbstsicher bis zum Abwinken, als die Polizei vor der Tür stand. Sie verlangen, dass sie auf keinen Fall in die Ermittlungen mit hineingezogen werden. Darüber hinaus lehnen sie jede weitere Befragung ab, wir dürfen aber gerne mit ihrem Anwalt sprechen …“
„Na klasse. Und wie geht es jetzt weiter?“
„Wir werden versuchen, aus der Videodatei halbwegs vernünftige Aufnahmen von dem Paar zu gewinnen. Das wird nicht ganz einfach, aber vielleicht erkennt man die beiden in dem Wohngebiet am Müggelsee ja doch oder Freunde von dem Toten haben eine Idee. Wir werden damit auch in den Club gehen und …“
„Letzteres kannst du gleich wieder vergessen“, unterbrach Tessy den Kommissar eilig. „Konrad Bohl, der Clubbesitzer hat mir ziemlich deutlich zu verstehen gegeben, dass er keine Bullen in seinem
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