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Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs

Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs

Titel: Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Wolf
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rannte los in Richtung Strand. Auf halbem Weg zog sie ihre Schuhe aus und warf sie gut sichtbar auf den Weg. Als sie auf dem Rückweg war, hörte sie das Bersten der Tür … Daniel würde jeden Moment unten und garantiert nicht in bester Stimmung sein. Im selben Moment flammten Autoscheinwerfer auf und ein sattes Motorengeräusch erklang. Tessy lief gebückt im Höchsttempo weiter und huschte im letzten Moment zurück in den Schuppen, wo sie in die Kartoffelkiste kletterte und sich mit rasendem Herzen neben Rhea hockte.
    Wie viel Zeit hatten sie gewonnen? Tessys Bemühungen waren waghalsig und spektakulär gewesen, aber hatten sie ihnen wirklich genützt? Würde es einen Ausweg geben, der sie retten konnte? Selbst wenn Eva und Daniel in aller Ruhe Haus, Grundstück und Strand absuchten – länger als eine Stunde würden sie kaum brauchen, um auf die Idee zu kommen, auch die Schuppen zu durchkämmen, und zwar gründlich.
    Und was noch viel schlimmer war: Eva war mit Sicherheit inzwischen der Wagen aufgefallen, der am Straßenrand an der Einbiegung zum Feldweg stand, zumindest dürfte sie stutzig geworden sein, nachdem Daniel ihr die Situation geschildert hatte, so dass das Auto Tessy und Rhea nun als Fluchtfahrzeug garantiert nicht mehr zur Verfügung stand …
    „Du hättest alleine abhauen sollen“, bemerkte Rhea plötzlich in der Dunkelheit. „Vielleicht …“
    „Wir schaffen es auch so!“, erwiderte Tessy und fasste beruhigend nach Rheas Hand, aber überzeugt war sie nicht mehr davon.
    In Abständen waren die Stimmen von Eva und Daniel zu hören, die einander etwas zuriefen und dabei zunehmend wütender und angespannter klangen, während sie über das Gelände eilten. Als es schließlich für Momente auffällig still blieb, wagte Tessy es, aufzustehen und einen Blick aus dem verschmierten Fenster zu werfen. 
    Der BMW stand direkt vor dem Grundstückstor. Die Haustür war sperrangelweit geöffnet. Licht fiel auf den Eingangsbereich. Von Eva und Daniel war jedoch weder etwas zu hören noch zu sehen.
    „Was ist los?“, flüsterte Rhea.
    „Im Moment: nichts.“
    „Vielleicht suchen sie am Strand.“
    „Da waren sie vorhin schon“, wandte Tessy ein.
    „Sie könnten noch mal hingegangen sein.“
    „Ja, möglich.“ Oder sie tricksen uns aus, dachte Tessy. So würde ich es machen … 
    Die Tür brach mit lautem Getöse ein, und das Licht einer Taschenlampe erfasste ihr Gesicht. Daniel trat ein, packte ihren Arm und zog sie grob nach draußen. „Du Schlampe!“, herrschte er sie an. „Das wirst du uns büßen!“
    Tessy stolperte und stürzte der Länge nach zu Boden. Als sie hochblickte, sah sie in ein tiefblaues Augenpaar.
    „Wo ist Rhea?“, fragte Eva Gruber.
    „Keine Ahnung …“ Daniel trat ihr in die Seite, so dass sie kaum noch Luft bekam.
    „Ich rate dir, die Wahrheit zu sagen“, meinte Eva mit sanfter Stimme. Sie lächelte. „Es ergeht dir sonst ganz fürchterlich, das kann ich dir versprechen.“
    Tessy versuchte zu Atem zu kommen. Sie ließ sich Zeit dabei, hüstelte und keuchte. Sie hatte hinter dem BMW eine Bewegung wahrgenommen. Wenn sie nicht alles täuschte …
    „Steh auf!“, blaffte Daniel sie an.
    Tessy rappelte sich langsam und mühsam hoch. Mit einem winzigen Seitenblick registrierte sie erneut, dass sich auf der anderen Seite der Umzäunung etwas tat. Ihre Erleichterung war so groß, dass sie kurz davor war, in Tränen auszubrechen. Aber den Gefallen wollte sie weder Daniel noch Eva tun. 
    Sie wischte sich über die Augen. Dann lächelte sie und sah von einem zum anderen. „Es wird Zeit, dass euch miesen Arschlöchern endlich und endgültig das Handwerk gelegt wird!“
    „Wie bitte …“
    Und plötzlich ging alles sehr schnell.

    Dirk brachte sie nicht um. Aber natürlich bewertete er ihr eigenständiges Handeln als eigensinnig, gefährlich, unprofessionell, um dann aber doch zuzugeben, dass die Situation verdammt schwierig gewesen war, um auf den Punkt genau das Richtige zu tun. Tessy schätzte, dass er sich heftige Vorwürfe machte, sein Handy auf stumm geschaltet zu haben, weswegen seine Vorhaltungen vergleichsweise milde auffielen. Glücklicherweise hatte der Kommissar nach einem nächtlichen Klogang auf sein Telefon geblickt und Tessys Nachrichten entdeckt … Gelobt sei seine schwache Blase!
    Rhea Kossner war drei Tage nach ihrer turbulenten Rettung immer noch auffallend blass, sehr ernst und deutlich gezeichnet, aber immerhin wieder so weit hergestellt, dass

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