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Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs

Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs

Titel: Tessy und das Geheimnnis des Sexclubs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Wolf
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…“
    „Kein Wenn und kein Aber. Ich bin in wenigen Minuten mit dem Auto zurück, und dann fahren wir zur Polizei, und du bist frei.“
    Rhea spürte so etwas wie Hoffnung aufsteigen. 
    Tessy lächelte. „Schon besser. Aber nun müssen wir erstmal deinen Kreislauf in Gang bekommen. Setz dich auf“, sagte sie.
    Rhea musste sich zweimal übergeben, bis sie endlich zitternd stehen konnte und der Boden sich zumindest etwas langsamer drehte. Aber die Kotzerei hatte immerhin einen Vorteil: Sie machte irgendwie wach und klar im Kopf und erleichterte nicht nur den Magen, sondern auch das Herz. Ein seltsames Gefühl. Rhea spürte, wie sie von Minute zu Minute wieder stärker sie selbst wurde. Was für ein wunderbares Gefühl.

Neuntes Kapitel
    Tessy wusste, dass Rhea bereits weit über ihre Belastungsfähigkeit hinausgegangen war, als sie die Treppe gemeistert hatten. Im selben Maße wie sie geistig wacher und agiler wurde, war absehbar, dass sie körperlich in Kürze zusammenbrechen würde. Tessy verwarf ihre ursprüngliche Idee, die junge Frau über den Zaun zu hieven und dann einige Minuten zurückzulassen, um den Wagen zu holen, denn sie hatten gerade die Diele erreicht, als Daniel oben bereits wutentbrannt dabei war, die Tür einzutreten, unter deren Klinke Tessy einen Stuhl geklemmt hatte. Warum konnte dieser Idiot nicht zehn Minuten länger schlafen?
    Eine verständliche, aber kindische Frage, die nichts außer Frust einbrachte. Es war schlicht und ergreifend absehbar, dass nicht genug Zeit blieb, um sie beide in Sicherheit zu bringen, bevor der Mann sich befreit hatte. Und je weiter die Nacht fortschritt, um so näher rückte Evas Rückkehr – falls Daniel sie inzwischen angerufen hatte, dürfte sie sogar in Kürze wieder auf der Matte stehen, vielleicht sogar mit Verstärkung im Schlepptau. Wenn Tessy besonders großes Pech hatte, schnitt die Frau ihr sogar den Weg zu ihrem Wagen ab und blockierte den Feldweg.
    Rhea war kalkweiß und schweißnass, stolperte aber tapfer weiter. Tessy öffnete die Haustür und sah sich gehetzt um, während sie sich bemühte, ihre Angst unter Kontrolle zu bekommen und keine Panik daraus erwachsen zu lassen. Pläne waren dazu da, dass man sie den jeweiligen Gegebenheiten rechtzeitig anpasste. Genau! Wer hatte das gesagt? Keine Ahnung, aber es klang schlau und sehr pragmatisch. Vielleicht konnte es ihr Leben retten.
    „Ich kann nicht über den Zaun klettern, auch mit deiner Hilfe nicht – und selbst wenn wir das doch zusammen hinkriegen … Das dauert alles viel zu lange“, flüsterte Rhea. „Daniel wird gleich hier sein, und er ist sehr stark. Was machen wir jetzt?“
    „Schwimmen?“
    „Viel zu anstrengend und vielleicht Daniels erste Vermutung. Ich bin nämlich gerne am Wasser.“
    „Na schön, dann verstecken wir uns in einem der Gartenhäuschen, bis die Luft rein ist.“ Was für eine Aussage! Fiel die unter Zweckoptimismus?
    „Aber …“
    „Rhea, wir brauchen eine Zwischenlösung, das ist alles“, drängte Tessy. „Kein Grund zur Panik.“ Das war die Untertreibung des Jahrhunderts!
    Welches der Gartenhäuschen war am unauffälligsten? Tessy entschied sich für das kleinste, nahm Rheas Arm und zog sie weiter.
    „Komm, wir haben es gleich geschafft.“
    „Haben wir nicht“, keuchte Rhea. „Er ist gleich unten und … Vielleicht solltest du einfach davonrennen. Du könntest es sogar schaffen!“
    „Red keinen Scheiß! Ich lasse dich hier nicht allein zurück.“
    Tessy öffnete die Tür zu dem Gartenschuppen. Es stank erbärmlich darin. Rhea sah aus, als würde sie jeden Moment erneut anfangen zu kotzen, aber Tessy schob sie in den winzigen Raum. Die Bude stand voller Gerümpel, Spinnweben bedeckten die Wände, verstaubte Einmachgläser nahmen ein Regal ein, das jeden Moment einzubrechen drohte, in einer hohen Kartoffelkiste verfaulten hundert Jahre alte Früchte. Das winzige Fenster war dreckverschmiert. Licht gab es nicht. Umso besser.
    „Los, klettere in die Kiste“, sagte Tessy.
    „Was?“
    „In die Kartoffelkiste, schnell!“ Sie bückte sich und machte mit verschränkten Händen eine Räuberleiter. Rhea zögerte nur einen Moment. Dann ließ sie sich helfen. Tessy deckte einen zerschlissenen Sack über Rhea, als die sich in die hinterste Ecke gekauert hatte. „Ich bin gleich zurück. Rühr dich einfach nicht.“
    „Wo gehst du hin?“
    „Ich lege eine falsche Spur.“
    „Was?“
    Darauf antwortete Tessy nicht, sondern lehnte die Schuppentür an und

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