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Testplanet Kratos

Testplanet Kratos

Titel: Testplanet Kratos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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friedlich zugeht. Wer weiß, ob es sich mit Kratos nicht genauso verhält.«
    »Zumindest gibt es dort keine Abermillionen, die rücksichtslos alles zugrunde richten«, entgegnete Indira.
    »Nein, sicher nicht. Wollen wir trotzdem hoffen, daß es dort unten nicht von Aliens wimmelt, die etwas gegen Störenfriede von der Erde haben.«
    »Wann geht’s nach unten?«
    »Sobald das ganze Team sich in optimaler Verfassung befindet. Ich habe die Wiederbelebung der anderen in dreistündigem Abstand angeordnet. Fünf Tage werden wir sicher alle brauchen, bis wir unsere volle Fitneß wieder besitzen.«
    »Ich glaube, es fängt langsam an, mir Spaß zu machen, mit Ihnen zu arbeiten, Commander Conrad.«
    »Das will ich auch hoffen. Aber lassen Sie doch endlich diesen Rang-Scheiß. Ich denke, ich kann meine Autorität auch auf andere Weise sicherstellen, selbst wenn Sie, sobald wir unter uns sind, mich James nennen.«
    »Also gut.« Indira lachte hell. »Ich habe aber immer noch Hunger, James. Ich glaube, ich würde meine Seele für ein gutes Steak hergeben.«
    »Mir geht es ähnlich.« Er lächelte auch. »Nun denn, wollen wir uns unserer Schwäche ergeben. Solange die anderen noch aufgetaut werden, können wir ganz privat eine richtige Freßorgie veranstalten.«
    Bei seinen letzten Worten war ein Roboter ins Nav-Deck gekommen. Es war Luke.
    »Notfall, Sir. Mr. Kwango reagiert nicht auf die Wiederbelebungsanreize. Alle verfügbaren Geräte und Hilfsmittel sind eingesetzt worden, Sir.«
    »Dann probiert eben alles noch einmal durch«, sagte Conrad barsch. »Ich will verdammt sein, wenn ich meine Mission damit beginne, daß bereits einer aus meinem Team tot ist!«
    »Nein, warte!« In Indiras Stimme war plötzlich ein ungewohnter Kommandoton getreten. »Wie hoch ist die Ösophaglar-Temperatur, Luke?«
    »Sechsunddreißig Komma neun Grad, Lieutenant.«
    »Versuche, sie so rasch wie möglich auf fünfzehn Grad hinunterzukriegen. Nun beeil dich schon.«
    Irgendwie wirkte Luke jetzt beleidigt. »Die Temperaturreduzierung ist bereits im Gang, Lieutenant.«
    »Tut mir leid.« Indira hatte vergessen, daß die Roboter über Funk miteinander verbunden waren.
    »Anfrage, Lieutenant: Was tut Ihnen leid? Die Entscheidung wird doch durchgeführt.«
    »Erklärung löschen«, befahl Conrad, der mit der Denkweise eines Roboters besser vertraut war. Dann wandte er sich an Indira. »Was haben Sie vor?«
    »Zuerst einmal werde ich mir meinen Patienten ansehen«, erklärte Indira. »Danach entscheide ich, ob ich einen zweiten Wiederbelebungsversuch unternehmen oder aber eine Herztransplantation durchführen soll … Luke, bereite schon einmal den Operationssaal vor, falls wir ihn brauchen sollten.«
    »Entscheidung registriert. Durchführung hat schon begonnen.«
    »Sie sind noch keineswegs in der Verfassung, um eine Herztransplantation durchzuführen«, rief Conrad erregt. »Sie sind doch selbst gerade erst aus dem ST gekommen!«
    »Es ist meine Pflicht, für meinen Patienten das Beste zu tun, was ich kann«, entgegnete sie unerbittlich.
    »Und es ist meine Pflicht«, erklärte Conrad streng, »das Beste für mein ganzes Team zu tun, was ich kann. Sie sind noch geschwächt, und Sie brauchen dringend Nahrung und Schlaf. Solange ich nicht davon überzeugt bin, daß Sie nicht in Optimalverfassung sind, werden Sie noch nicht einmal einen Blick auf den Patienten werfen können. Das ist ein Befehl.«
    »Verstanden, Commander.« Ihre Stimme klang hart. Sie wandte sich noch einmal an den Roboter. »Fahre mit der Temperaturreduzierung fort, bis der ST-Standard erreicht ist, Luke.«
    »Entscheidung bestätigt, Lieutenant.«
    »Und danach schiebst du ihn in den Gefrierraum zurück«, fügte Conrad hinzu. »Sobald das erledigt ist, beginnt ihr mit der Wiederbelebung von Mr. Andreas.«
    »Entscheidung bestätigt, Sir.«
    »Dann ab, worauf wartest du noch?« rief Conrad ungnädig. Er sah Indira ins Gesicht. »Sie nehmen jetzt ein großes, saftiges Steak zu sich und trinken einige Gläser Wein. Dann legen Sie sich für mindestens sechs Stunden hin. Und erst danach entscheiden wir beide, welche Maßnahmen zu treffen sind.«
    »Mir ist der Appetit vergangen.« Der Ärger war nicht zu überhören. »Mein Berufseid und meine Berufserfahrung gebieten mir, Commander Conrad, mich sofort meinem Patienten zuzuwenden.«
    »Und meine Berufserfahrung und meine Verantwortung sagen mir, Lieutenant Smith, daß Sie jetzt essen und schlafen müssen. Ich trage Ihren Protest gern

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