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Testplanet Kratos

Testplanet Kratos

Titel: Testplanet Kratos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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dem er hinaufklettern wollte, und versuchte es dann ein zweites Mal. Wieder suchte er einen festen Griff, riß sich an der Seite der Bestie hoch und hielt sich mit der gesunden Hand an der Griffstelle fest, während er mit der Kunsthand höher reichte. Bevor das nächste Zucken kam, befand er sich bereits auf dem Rücken des Tieres. Dann ließ er sich sofort fallen und hielt sich mit aller Kraft fest.
    Als das Zucken vorüber war, stand er wieder auf und versuchte abzuschätzen, ob er den Rücken des nächsten Tieres mit einem Sprung erreichen konnte. Dazwischen lagen vier Meter. Dann wurde ihm klar, daß er nie über diese Distanz springen könnte. Er würde nicht weit genug kommen, würde stürzen und sich sicher verletzen, würde höchstwahrscheinlich dadurch die Todeswürmer wecken und auf sich aufmerksam machen, und das wäre das Ende seiner Mission. Mindestens zwei weitere Todeswürmer befanden sich zwischen ihm und der Basis des Kegels. Vergeblich wünschte er sich in diesem Augenblick die Beine von Indira. Sie hätte die drei mächtigen Leiber sicher in einem einzigen Sprung überqueren können.
    Aber er besaß eben keine Blechbeine. Also mußte er immer wieder mühsam hinab und wieder hinauf steigen, hinab und wieder hinauf, und dabei seine Bewegungen dem ständig wiederkehrenden Zucken der Leiber anpassen.
    Schließlich hatte er die Basis des Hügels erreicht und wunderte sich darüber, daß keines der Tiere, über die er gestiegen und gekrabbelt war, sich hatte stören lassen.
    Nun brauchte er nur noch die Spiralfurche hinaufzusteigen. Vierundsiebzig Minuten waren abgelaufen. Wenn er also davon ausging, daß er für den Rückweg die gleiche Zeit brauchte, standen ihm nun sechzehn Minuten zur Verfügung, auf den Gipfel zu gelangen, dort die Bomben zu plazieren und dann den Marsch zurück anzutreten.
    Keuchend und mit wild pochendem Herzen kam er am Gipfel an. Er war abwechselnd zwanzig Schritte gegangen und zwanzig Schritte gelaufen und hatte so den Weg in elf Minuten geschafft. Der Gipfel war nicht so flach, wie es vorhin den Anschein gehabt hatte, sondern vielmehr konkav – wie ein Nest.
    Und darin lag der gewaltige zusammengerollte Leib der Königin. Blühte und pochte, sandte über die ganze Länge von zweihundert Metern Wärme aus, zeigte überall die Andeutungen sich entwickelnden neuen Lebens.
    Conrad rief sich die Befruchtungsprozedur ins Gedächtnis zurück und geriet wieder ins Staunen. Kostbare drei Minuten lang tat er nichts anderes, als am Rand des Nestes stehenzubleiben und die Fruchtbarkeit der Natur zu bewundern. Dann riß er sich mit einem Ruck aus seinem tranceähnlichen Zustand und kletterte die sanfte Wand zum Nest hinab. Die schlafende Königin ignorierte seine Anwesenheit.
    Conrad stellte den Zünder der ersten Nitro-Bombe auf einhundert Minuten ein und schob ihn unter den Kopf des Ungeheuers. Er zwang sich allem inneren Ekel zum Trotz dazu, mit seinem Kunstarm Fleischfalten anzuheben, um die Bombe weit genug darunterschieben zu können. Die zweite plazierte er unter die mittleren Segmente und die letzte unter das Schwanzende mit dem zweiten Kopf.
    Die Königin nahm immer noch keine Notiz von ihm. Er war ihr unendlich dankbar dafür. Endlich kroch Conrad wieder aus dem Nest.
    Er warf kurz einen Blick auf seinen Elektrochron. Einhundertundneunzehn Minuten waren verstrichen. Er hatte Zeit verloren.
    Conrad kam rasch die Spiralfurche hinunter, obwohl er zweimal stürzte und sich beim letzten Mal den Knöchel verstauchte. Von da an mußte er humpeln.
    Neue Schwierigkeiten ergaben sich, als er wieder über die schlafenden Wachwürmer stieg. Auf dem Rücken des mittleren Tiers verlor er die Balance, rutschte aus und stürzte zu Boden. Er kam mit dem verletzten Knöchel auf und mußte sich auf die Zunge beißen, um nicht laut aufzuschreien.
    Conrad hätte sich kaum eine unglücklichere Stelle zum Aufkommen aussuchen können. Der mittlere Wurm lag dort nur einen halben Meter vom äußeren entfernt. Plötzlich war Conrad zwischen den beiden eingeklemmt. Jedes Mal, wenn die Zuckungen parallel durch die Segmente liefen, wurde er vom Boden angehoben und ruckartig wieder abgesetzt. Was seinem verletzten Knöchel alles andere als guttat.
    Irgendwie gelang es Conrad, seinen Kunstarm frei zu bekommen, damit hoch ins Fleisch des dritten Wurms zu greifen, sich mit den Metallfingern einen sicheren Halt zu verschaffen und sich schließlich hinaufzuziehen. Sonderbarerweise schien er sich gar nicht mehr

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