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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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Verhandeln?«
    »Ich bewundere Ihre Weitsicht und Weisheit, mein Freund«, antwortete der Mann mit der Hakennase, und mit einem Mal blitzten seine Augen vergnügt. »Ein Trumpf in der Hinterhand beruhigt ungemein, selbst in einer scheinbar ausweglosen Situation.«
    Augenblicke später rollte ein schwarzer Mercedes mit verdunkelten Scheiben fast lautlos vor, hielt sanft an, und einer der Leibwächter öffnete den beiden alten Herren den Schlag, während die übrigen aufmerksam die Umgebung sicherten.
    Als Georg und Paul in Begleitung einer benommenen und völlig verwirrten Barbara, die sich an nichts erinnern konnte, eine halbe Stunde danach aus den »Tre Galline« kamen, lag die Via Gian Franco Bellezia ruhig und verlassen da.

Epilog I
    D er Advocatus Diaboli hatte es wieder einmal eilig. Kardinal Paolo Bertucci lief die Treppe zu den Gemächern des Papstes im dritten Stock des Apostolischen Palasts hinauf, nahm zwei Stufen auf einmal und warf so ganz nebenbei auch noch einen Blick auf seine Rolex Daytona.
    »Das wird knapp«, murmelte er.
    Er war zu spät dran, und das ärgerte ihn gerade heute ungemein. Sina und Wagner würden bereits da sein, und er, der Kurier des »Heiligen Stuhles«, hastete der Zeit hinterher …
    Ohne den Blick zu heben, nahm Bertucci den nächsten Treppenabsatz in Angriff, und dann wäre ihm beinahe ein Fluch über die Lippen gekommen. Kardinaldekan Hartmut Kleinert, der Vorsitzende des Kardinalkollegiums, die graue Eminenz im Apostolischen Palast, die personifizierte Unnötigkeit, wie ihn Bertucci insgeheim getauft hatte, schritt majestätisch die Treppe herunter und erinnerte den Advocatus Diaboli dabei an Eddy Bogner, zumindest, was die Leibesfülle betraf.
    Bei dem Gedanken musste Bertucci grinsen.
    »Ich sehe, Sie haben es eilig, Eminenz«, konnte er sich nicht verkneifen, angesichts der Behäbigkeit, mit der Kleinert ihm entgegenkam.
    »Sagt nicht schon eine irische Lebensweisheit: › Möge Gott auf deinem Weg vor dir her eilen ‹ ?«, erwiderte der Kardinaldekan salbungsvoll.
    »Dann würden Sie ihn aus den Augen verlieren«, ätzte Bertucci kurz angebunden. »Was hat Sie zu dieser frühen Stunde bereits bewogen, im Dienst der Kirche unterwegs zu sein?«
    »Ein wahrer Diener Gottes kennt kein Innehalten in seinen Bemühungen«, lächelte Kleinert.
    »Eben, deswegen bin ich auch bereits wieder weg«, nickte Bertucci und drängte sich an dem Kardinaldekan vorbei. »Ich werde zum Frühstück erwartet.«
    »Sie frühstücken mit dem Heiligen Vater?«, fragte Kleinert ungläubig. Allein der neidische Unterton entschädigte Bertucci für vieles in den vergangenen Tagen.
    »Vielleicht ja, vielleicht nein«, gab sich der Advocatus Diaboli unverbindlich. »Und jetzt entschuldigen Sie mich.«
    »Man hört Gerüchte, dass Sie sich aus dem aktiven Kirchenleben zurückziehen und in Pension gehen wollen«, setzte Kleinert nach und verschränkte seine Hände über dem ausladenden Bauch. »Haben Sie bereits über einen Nachfolger nachgedacht?«
    »Eminenz, mein Spitzname lautet › Seine Eiligkeit ‹ , vielleicht beantwortet das Ihre Frage«, antwortete Bertucci ungerührt. Bevor er die Treppen wieder in Angriff nahm, konnte er sich ein »Aber wenn Sie dreißig Kilo abnehmen, dann vielleicht…« nicht verkneifen.
    Der Sekretär des Heiligen Vaters wartete bereits auf ihn, als Bertucci schließlich etwas außer Atem, aber in blendender Laune die Tür zum Arbeitszimmer aufstieß.
    »Paolo! Schön, dich gesund und munter wiederzusehen. Ich habe mir Sorgen gemacht.«
    »Ach was, Giuseppe«, winkte Bertucci ab, »dieser Kleinert und Co. sind die Nägel zu meinem Sarg, nicht die Aufträge Seiner Heiligkeit. Bin ich der Letzte?«
    Der Sekretär schmunzelte. »Ich dachte schon, ich würde diesen Tag nicht erleben. Ja, du bist der Letzte, und ja, alle anderen sind bereits da.« Er nahm den Advocatus Diaboli am Arm und zog ihn in Richtung der päpstlichen Privatgemächer. Als er eine schwere Doppeltür aufstieß, sah Bertucci eine kleine Gruppe am Fenster stehen und den Ausblick auf den Petersplatz bewundern. Paul Wagner, Georg Sina, Kardinal Erzbischof John Frazer und der General der Jesuiten, Kardinal Pedro Gomez, wandten sich erwartungsvoll um, als Giuseppe Kardinal Bertucci mit den Worten »Den Advocatus Diaboli brauche ich in diesem Rahmen wohl nicht vorstellen« in den Raum schob.
    Im gleichen Augenblick öffnete sich eine weitere Türe, und der Papst betrat das große, reich geschmückte

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