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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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sein Blick auf den eingeritzten Ziffern hängen.
    »Sehen Sie die Zahl?«, fragte er Berner, als der das Telefongespräch beendet hatte.
    »Die 999? Ja, nicht zu übersehen«, gab der Kommissar düster zurück.
    Wagner schüttelte den Kopf. »Das ist keine 999, das ist eine dreifache 6. Der Tote hängt kopfüber.«
    »Stimmt!«, wunderte sich Berner. »666, die Zahl des Bösen?«
    »Die Zahl des Tieres oder besser gesagt des Teufels«, antwortete der Reporter langsam. »Offenbarung des Johannes. Erinnern Sie sich an die Michaelerkirche in Wien? Die Apokalypse?«
    Berner horchte auf. »Sie meinen die Kirche im Drachenviereck rund um St. Ruprecht?«
    Wagner nickte. »Genau, Teil des Geheimnisses von Kaiser Friedrich.«
    »Und warum sind zwei Zahlen durchgestrichen?«, wunderte sich der Kommissar.
    »Ich habe keine Ahnung«, gab Paul zu und zog sein Handy aus der Tasche. Dann machte er rasch eine Aufnahme von den eingeritzten Zeichen. »Wer weiß, ob wir je Tatortfotos von der Mordkommission erhalten.«
    »Wenn das die Truppe im blauen Volvo war, dann hat sie ganze Arbeit geleistet«, brummte Berner. »Aus welchem Loch sind die plötzlich hervorgekrochen? Was haben wir übersehen?«
    »Das müssen wir schnellstens herausfinden«, bestätigte Wagner. »Dazu fahren wir am besten nach Wien zurück. Hier können wir nichts mehr ausrichten. Ich habe nur keine Ahnung, wie wir Ferdinand Maurer vor der Truppe schützen sollen. Die werden sicher wiederkommen.«
    »Mir wird schon was einfallen«, beruhigte ihn der Kommissar. »Ein paar Tage Schutzhaft zum Beispiel würden dem Alten ganz gut tun.«
    »Gute Idee, ich rede mit seinem Sohn«, meinte der Reporter, »dann hole ich das Auto, damit wir verschwinden können, sobald die Mordkommission hier ist.«
    Als Paul Wagner die Plattform verlassen hatte und auf dem Weg nach unten war, zündete sich Berner eine Zigarette an und inhalierte tief. Er vermied es, den toten Pfarrer anzusehen, trat an die Brüstung und ließ den Blick weit übers Land schweifen, über die sanften Hügel mit den Weinbergen und den Rapsfeldern auf der tschechischen Seite der Grenze.
    In der Ferne heulte ein Hund. Die Schatten der Vergangenheit kriechen schon wieder aus ihren Verstecken, dachte Berner. Irgendwer hat sie geweckt, und jetzt sind sie auf der Jagd. Dämonen im Blutrausch, Killer im Zeichen des Tieres.
    666 – die Zahl des Teufels.
    »Es gibt Kämpfe, die hat man bereits verloren, bevor sie begonnen haben«, murmelte der Kommissar. Doch zugleich wünschte er sich inständig, dass es diesmal anders wäre.
Eggenburg, Waldviertel/Österreich
    G eorg und Barbara hatten Glück. Peter Gerharter machte Überstunden und war auch abends noch in dem lichten Bau aus der Ringstraßenzeit anzutreffen. Das Museum mit seinen umfangreichen Sammlungen ging im Kern auf den Fleiß eines einzigen Sammlers zurück, Heimatforscher Johann Krahuletz.
    Zu Lebzeiten ein rechter Sonderling, war dieser rastlose Sammler und Forscher der Jahrhundertwende für die Stadt und die Region vor allem ein echter Glücksfall gewesen. Wenn es jemals einen Stein mit einer solch heilenden Wirkung gegeben hatte, dann würde Krahuletz ihn gefunden haben. Sinas ehemaliger Studienkollege Gerharter hatte sich intensiv mit dem Nachlass von Krahuletz und der Geschichte der Region beschäftigt. Damit war er zweifelsfrei der richtige Mann.
    Peter Gerharter hatte sich kaum verändert. Drahtig, mit Stoppelglatze und Hakennase, weckte er in Georg Erinnerungen an seine Studienzeit. Ein paar Falten mehr und ein paar Haare weniger waren die einzigen Zugeständnisse an die verstrichene Zeit. Gerharter freute sich von Herzen über Sinas Besuch. Als seine Frage nach Kaffee mit einem begeisterten Kopfnicken quittiert worden war, dauerte es keine fünf Minuten, bis Sina und Buchegger Tassen mit dampfendem Kaffee in den Händen hielten. Barbara ließ sich seufzend in einen bequemen Sessel sinken und war für den Moment wunschlos glücklich.
    Gerharter setzte sich an seinen Schreibtisch und zündete sich eine selbst gedrehte Zigarette an. »Was führt dich zu mir in die Provinz, Georg?«, fragte er und beobachtete schmunzelnd, wie Sina in der Polsterung des Sofas versank.
    »Wenn es dich zu mir nach Eggenburg verschlägt, muss es mit unseren Sammlungen zu tun haben. Stimmt’s oder habe ich recht?« Er nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette, blies den Rauch in die Luft und verzog seinen Mund zu einem süffisanten Lächeln.
    »Spüre ich da etwa eine

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