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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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wirklich sehr geholfen. Wir wollen dich auch nicht länger aufhalten. Es ist spät, und mein verhungerter Hund wartet sicher schon sehnsüchtig im Auto auf mich.«
    »Es war schön, dich wieder einmal zu sehen nach all der Zeit«, lächelte Gerharter und schüttelte Georg die Hand. »Wo willst du jetzt hin?«
    »Heim natürlich, um diese Karte zu zeichnen, was sonst?«, antwortete Sina.
    »Das würde ich nicht, Georg, noch nicht«, gab Gerharter zu bedenken. »Wenn das dreizehnte Sternbild Tote wieder lebendig macht, dann solltest du wissen, worauf du dich bei deiner Suche einlässt. In dem Rätsel hieß es doch:
    Staub, der lebendig Zwietracht säte, ruhte einst, wo die Kühnen des Landes in einem Ring gestanden.
    Ich glaube nicht, dass es besonders gesund ist, einen solchen Staub aufzuwirbeln, wenn du verstehst, was ich meine.« Gerharter kam um den Schreibtisch herum und legte die Hand auf Georgs Schulter. »Ich kenne hier in der Gegend nur einen Ort, auf den diese Beschreibung perfekt passt, und er trägt noch immer denselben Namen seit der Zeit, in der die Kühnen des Landes dort in einem Ring gestanden sind. Das ist Kühnring, der ehemalige Stammsitz der Kuenringer, keine fünf Minuten mit dem Auto von Eggenburg entfernt.«
    »Danke, ist notiert.« Sina nickte zustimmend und wandte sich zum Gehen. Wieder die Kuenringer, überlegte er, während er mit Barbara die Treppe hinunterlief. War es das Richtige, in Kühnring nach weiteren Hinweisen zu suchen? Er war sich nicht sicher. Würde er dort endlich einen Hinweis bekommen, was die von Jauerling gesuchte Reliquie wirklich war? Dieser Staub, der lebendig Zwietracht säte ?Was erwartete ihn am Ende des Sternenwegs ? Stand da vielleicht sogar Zeus, um ihn für seine Anmaßung mit einem Blitz zu erschlagen?
    Nachdenklich trat er ins Freie. Der Himmel war lila geworden, die ersten Sterne strahlten. Georg atmete tief durch. Gut, dachte er, wenn es so sein soll, dann wird Kühnring unser nächstes Ziel.
    Aus dem Fenster seines Büros beobachtete Gerharter, wie Georg und Barbara aus dem Museum traten und zu einem kleinen gelben Geländewagen schlenderten. Er trat an seinen Schreibtisch, öffnete eine Schublade und holte eine elegante Visitenkarte heraus, die er nachdenklich in seinen Fingern drehte.
    Dann gab er sich einen Ruck und griff zum Telefon.
    Information gegen Information.
Schöngrabern, Weinviertel/Österreich
    D ie Abendmesse war vorüber. Pfarrer Mayröcker saß in einer Kirchenbank vor dem Beichtstuhl und wartete leicht gelangweilt auf Bußwillige. Er hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, die Beichten erst nach der Messe abzunehmen. So konnten auch alle jene zu ihm kommen, die tagsüber in Wien oder Hollabrunn arbeiteten und nur abends nach Schöngrabern heimkehrten.
    Mayröcker seufzte. Wahrscheinlich würde sich einmal mehr nur die alte Gruberin ächzend in den Beichtstuhl schieben, ihr Kopftuch fest unter dem Kinn verknotet. Er hatte sie insgeheim »die Spionin« getauft. Sie war so zuverlässig wie ein Schweizer Chronograf und so unabwendbar wie das Amen am Ende des Gebets. Dorftratsch war ihr Leben. Und sie liebte es, den Pfarrer immer auf dem neusten Stand zu halten, ob es ihn interessierte oder nicht.
    Der unscheinbare Mann im braunen Staubmantel, der ihm schon in der Messe aufgefallen war, saß noch immer in einer der vorderen Bankreihen und betete. Schön, dachte Mayröcker, dass es noch Gläubige wie ihn gibt. Er bemerkte den kleinen Pilotenkoffer zu seinen Füßen und schloss daraus, der Unbekannte bete um eine gesunde Heimkehr oder eine angenehme und sichere Reise.
    Er sah auf seine Armbanduhr. Jetzt würde die Gruberin bald kommen. »O Herr, lass diesen Kelch an mir vorübergehen…«, murmelte der Geistliche und stand auf. Er zog sein Taschentuch heraus und schnäuzte sich lautstark. Dann öffnete er die Tür des Beichtstuhls, setzte sich in die mittlere Abteilung und zog die Tür hinter sich zu.
    In dem hölzernen Kasten roch es nach Holzpolitur und altem Staub. Mayröcker fühlte sich eingezwängt wie immer, er hatte kaum genügend Platz, um sich zu bewegen. Er bildete sich ein, dass ihm sogar das Atmen schwerer fiel. Die Schuhschachtel Gottes oder die Strafe des Herrn für sein Bodenpersonal, wie sie den Beichtstuhl im Priesterseminar genannt hatten. Mayröcker stimmte dem immer noch voll und ganz zu. »Ich bin es, der hier seine Sünden abbüßt, nicht die anderen«, ächzte er leise, während er versuchte, eine bequeme Position zu

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