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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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innerkirchlichen Skandal, die Autoren und die Medien bauschten ihn auf, machten daraus eine gute Story, die sich blendend an die breite Masse verkaufen ließ«, stellte Barbara zusammenfassend fest.
    »Daran hat sich bis heute nicht viel geändert«, meinte Sina und lächelte die Nonne an. »Gehen wir! Hier gibt es für uns nichts mehr zu sehen, und es wird langsam spät.«
    Während er durch den Windfang die Kirche verließ, schaute er plötzlich schon wieder auf Figuren der beiden Marien am Grabe des Herrn. Sie waren alleine. Nein, gegenüber, auf der anderen Seite des kleinen Vorraums, schwebte bereits der Engel zu ihnen herunter. Er richtete offensichtlich schon das Wort an die zwei Frauen.
    »Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten«, zitierte Georg und folgte mit seinem Blick dem ausgestreckten Zeigefinger des hölzernen Himmelsboten. Aber da war nichts. Nur der schmutzige Fußboden.
    »Asche zu Asche und Staub zu Staub…«, flüsterte Sina, als er die Schmutzkringel mit der Schuhspitze hin und her schob.
    Betrunken oder nicht, der Zwerg hatte seine Aufzeichnungen immerhin im Angesicht des Todes geschrieben. Vielleicht sollte Sina doch den Mut aufbringen, ihm dafür die Ehre zu erweisen und seinen Pfad zu Ende zu gehen.
    Aber er hatte immer noch keine Idee davon, was der »Kreis der Lebewesen« war, wer oder was dieser »Zentaur« sein könnte, den er zwischen Schöngrabern und Eggenburg legen sollte, sodass sich der weitere Verlauf der Route offenbaren konnte.
    Es war zum Verrücktwerden. Nichts in dieser Kirche, was ihn weiterbringen konnte. Kein Hinweis auf den Stein im Boden vor Eggenburg, der vor dem Rausch des Weines schützte. Ein Wortspiel? Ein Bezug auf die Krüge oder ein geologisches Phänomen?
    »Was halten Sie davon, wenn wir kurz in das hiesige Krahuletz-Museum gehen, Barbara?«, wandte er sich an seine Begleiterin. »Peter Gerharter, ein Bekannter von mir, arbeitet dort. Vielleicht bekommen wir in seinem Büro einen Kaffee, um den Staub der Jahrhunderte hinunterzuspülen.«
    »Gute Idee!«, sagte Barbara. »So ein kleiner Kaffeeklatsch würde mir guttun.«
Unterretzbach, Weinviertel/Österreich
    E s war viel später geworden als geplant, als Berner, Burghardt, Wagner und die beiden Maurers endlich an der Kirche ankamen. In dem kleinen Ort schien es fast unmöglich zu sein, an einem offenen Weinkeller vorbeizugehen und nicht auf ein Glas Wein eingeladen zu werden. Ferdinand Maurer wurde in jeder Gasse von alten Freunden und guten Bekannten begrüßt, und als man Burghardt als den neu Zugezogenen »von außerhalb« erkannte, wollten die Winzer die sprichwörtliche Weinviertler Gastfreundschaft um jeden Preis beweisen.
    Aber Berner, Burghardt und Wagner waren auf der Hut. Sie hielten auf dem gesamten Weg bis zum barocken Gotteshaus am anderen Ende des Ortes Ausschau nach dem blauen Volvo und seinen Insassen.
    Nun standen alle fünf Männer am Fuße der breiten Treppe vor einer einladend offenen Kirchentüre.
    »Sollten wir es nicht besser im Pfarrhaus versuchen?«, meinte Paul und blickte auf den Ort hinunter, der im gelben Licht der abendlichen Sonne ein Flair von Toskana verbreitete.
    »Um diese Zeit poliert Fritz immer die Monstranzen«, antwortete Ferdinand Maurer, »ein alter Mann braucht nicht mehr so viel Schlaf. Und das Fernsehprogramm wird auch immer schlechter. Deswegen geht Hochwürden dann meist noch zu einem Heurigen im Ort, bevor er ins Bett fällt.«
    »Dann gehen wir durch die Kirche in die Sakristei«, schlug Berner vor. »Hier draußen komme ich mir vor wie auf dem Präsentierteller.«
    »Besucht in Ruhe den Pfarrer, ich bleibe vor der Eingangstür und passe auf, dass uns niemand überrascht«, entgegnete Burghardt und setzte sich auf die Stufen in die Abendsonne. »Außerdem bin ich der Einzige mit einer Waffe, wenn auch einer antiken.«
    »Gute Idee, Burgi«, brummte Berner.
    »Ich muss auch wieder in den Keller zurück«, verabschiedete sich Maurer junior. »Ich sollte noch Flaschen waschen für die nächsten Abfüllungen. Wenn Sie mich also hier nicht brauchen …?«
    »Spielen Sie nicht den Helden«, ersuchte ihn Berner. »Passen Sie auf sich auf und rufen Sie uns an, wenn Sie etwas Ungewöhnliches sehen. Burgi gibt Ihnen seine Handynummer.« Dann folgte er Wagner und dem Alten in das Innere der Kirche.
    Hohe, farbige Bleifenster warfen Lichtflecken wie aus einem

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