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Teufel - Thriller

Teufel - Thriller

Titel: Teufel - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer David Weiss
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gelinde Feindseligkeit, Peter?«, erkundigte sich Sina grinsend.
    »Nein, nein. Woher denn?«, antwortete Gerharter und winkte lässig ab. »Wir Landpomeranzen sollten uns freuen, wenn uns die Alma Mater, die große Uni Wien, um Rat fragt.«
    Sina schluckte und wusste nicht recht, was er sagen sollte. Damit hatte er nicht gerechnet.
    Doch Gerharter brach in schallendes Gelächter aus. »Nur Spaß, Georg! Auch wenn du in all den Jahren kein einziges Mal bei mir angerufen hast, so weiß ich doch, dass es nicht böse gemeint war. Also, heraus damit! Wo drückt dich der Schuh?«
    »Es war ja auch meine Schuld, ich hätte mich melden können. Burg Grub ist ja nicht wirklich weit weg«, sagte Sina verlegen und kramte seinen Block aus der Hosentasche.
    »Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen«, wehrte Gerharter ab. »Du kannst aber eine Menge wiedergutmachen, indem du mich mal wieder anrufst und auf ein Bier einlädst.«
    »Mit Vergnügen!«, gab Sina zurück. »Aber nun zu meinem Problem. Ich habe hier so etwas wie einen Vers, auf den ich mir im wahrsten Sinne des Wortes keinen Reim machen kann. Er lautet:
    Such im Grund der Stadt, das ist Eggenburg, den Stein, der vor dem Rausch des Weines schützt.«
    »Das ist alles?«, wunderte sich Gerharter, nahm einen violetten Stein von seinem Schreibtisch und warf ihn Sina zu. »Bitte, da hast du ihn!« Georg ließ sein Notizbuch fallen und fing den Stein auf.
    »Das ist ein Amethyst«, erklärte Gerharter, »sein Name kommt vom griechischen amethystos , was so viel wie dem Rausch entgegenwirkend bedeutet. Das war nicht schwierig. Diese Steine findest du hier überall im Erdboden, vom Eggenburger Friedhof bis hinauf auf den Manhartsberg bei Maissau.«
    »Was weißt du sonst noch über den Stein und seine Bedeutung?«, fragte Sina nach.
    »Tja, mein Freund, für die Region ist er zum Wirtschaftsfaktor geworden. Scharenweise kommen Touristen hierher, um nach dem Mineral zu suchen oder um sich die freigelegte Ader in der Amethyst-Welt in Maissau anzusehen. Aber das hast du nicht gemeint, nehme ich an.« Gerharter begann sich eine neue Zigarette zu drehen und blickte Georg fragend an.
    »Ich dachte mehr ans Mythologische«, gab der Wissenschaftler zurück und hob seinen Block wieder auf.
    Barbara genoss ihren Kaffee und hörte nur mit halbem Ohr zu. Als ihr Blick auf eine Tageszeitung auf dem Couchtisch fiel, begann sie die Seiten durchzublättern.
    »Nun, Legenden und Geschichten um den lila Stein gibt es Hunderte«, holte Gerharter aus und lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Wein, getrunken aus einem Becher aus Amethyst, soll nicht betrunken machen, daher auch der Name. Aus der Zeit der Merowinger ist überliefert, dass Grabräuber die Nähe zu Gegenständen aus Amethyst mieden, wie etwa Halsketten und andere Grabbeigaben. Die glaubten ganz offensichtlich an die negative Wirkung des Steins auf einen Dieb. Wenn man es in diesem Zusammenhang betrachtet, dann ist die Tatsache, dass der Ring eines Bischofs immer einen Amethyst als Zentralstein hat, ganz erheiternd.« Er blies den Rauch seiner Zigarette aus der Nase. »Da fällt mir noch etwas ein. Esoteriker glauben daran, dass der Amethyst reinigende, inspirierende und Erkenntnis bringende Eigenschaften hat. Er wird dem Sternzeichen Schütze oder auch dem Steinbock zugeschrieben. Und er steht auch für den Monat Februar.«
    »Für den Februar, sagst du?«, murmelte Sina und zeichnete Dreier auf seine Oberschenkel. Dezember, Januar, Februar, das ergab einen Sinn. Schöngrabern stand für die Monate Dezember und Januar, Eggenburg für den Februar …
    Barbara lachte plötzlich laut auf und zog alle Blicke auf sich.
    »Entschuldigung«, sagte sie und hielt sich die Hand vor den Mund. »Ich habe nur eben mein Horoskop gelesen. Was für ein Unsinn…«
    »Ihr Horoskop?« Sina nahm ihr die Zeitung aus der Hand und schaute ungläubig auf die Liste der Tierkreiszeichen. »Der Amethyst steht doch für Steinbock oder Schütze, hast du gesagt«, wandte er sich an Gerharter.
    »Genau«, bestätigte dieser und schaukelte auf seinem Sessel hin und her.
    »Schütze, 23.11.–21.12, Steinbock, 22.12.–20.1.« Georg legte die Zeitung zur Seite, blätterte in seinem Notizbuch und las Jauerlings Rätsel laut vor:
    »Mit der Steinernen Bibel eröffnet wird das Spiel , in dem der Tod der Gottesfürchtigen das Ende der Bösen ist . Wenn ein Fischweib die Harfe schlägt, beginnt der Kreis der Lebewesen . Das gehörnte Tier des Winters leg zwischen

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