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Teufels-Friedhof

Teufels-Friedhof

Titel: Teufels-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gestalt, deren Herkunft allerdings im dunkeln lag. Ich wußte nur, daß er von den Sternen gekommen war, ein menschenverachtendes, lichtscheues Wesen, das sich jedoch in den Reigen der mächtigen Dämonen eingefunden hatte und um Machtpositionen kämpfte. Der Spuk und ich waren Feinde. Trotzdem respektierten wir einander. Auch deshalb, weil ich nicht auf der Seite des Teufels stand, was ihn wiederum freute.
    Schwierigkeiten mit dem Spuk hatte es oft genug gegeben. Er besaß den Würfel des Unheils und auch den Trank des Vergessens, aber ich hatte ihm eine Grenze ziehen können, als es mir gelang, einen zweiten Würfel zu finden, der die Kraft des ersten somit neutralisierte. Weshalb war er gekommen? Warum stand er auf einem Totenacker, der dem Teufel gehörte?
    Oder stimmte das alles nicht? Hatten sich die Grufties möglicherweise geirrt?
    »Das ist eine Überraschung«, sagte ich mit leiser Stimme und nickte der pechschwarzen Gestalt zu. »Mit dir habe ich nicht gerechnet. Was willst du hier?«
    »Mir das zurückholen, was mir gehört!«
    Obwohl er kein menschliches Wesen war und auch keine feste Gestalt besaß, so wie er sich zeigte, konnte ich ihn verstehen, denn er redete in meiner Sprache.
    »Wie das? Du willst dir diesen Friedhof zurückholen?«
    »So ist es.«
    Ich lachte ihn an. »Der gehört dem Teufel, wie ich hörte. Was Asmodis einmal besitzt, wird er kaum wieder hergeben. Da bist du einem Irrtum aufgesessen.«
    »Er hat mich bestohlen!«
    »Was nahm er dir denn?«
    »Die Seelen der vernichteten Dämonen. Er wollte mich schwächen. Er wollte nicht, daß mein Reich noch größer wurde. Er raubte mir die Seelen und verbarg sie auf diesem Friedhof.«
    Ich runzelte die Stirn, schluckte zweimal und schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht glauben. Was steckt dahinter?«
    »Ich habe es dir gesagt.«
    »Nein, Spuk. Du hättest sie dir immer holen können. Warum gerade heute? In dieser Nacht, wo ich ihn besucht habe. Mir ist das zu hoch, ehrlich gesagt.«
    »Der Friedhof war versteckt. Ich kam nicht hin. Vergiß die Macht des Teufels nicht. Er hat ihn aus meiner Sphäre entfernt. Dann aber sind Menschen gekommen, die den Teufel beschworen. Sie wollten diesen Friedhof kennenlernen, sie lieben alte Friedhöfe, aber die normalen reichten ihnen einfach nicht mehr aus. Es mußte schon ein besonderer Friedhof sein. Einer, der existierte, den es aber offiziell nicht gab, denn er trieb durch die Dimensionen, stets auf der Flucht vor mir, weil ich mir meine Seelen wieder zurückholen wollte.«
    »Das willst du jetzt tun?«
    »So ist es.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Sollte ich sagen, daß ich dich daran zu hindern versuche?«
    »Weshalb?«
    »Es gefällt mir nicht, Spuk. Du weißt, daß ich dir nicht traue. Ich durchschaue dein Spiel nicht…«
    »Ich will nur meine Seelen. Du kannst diesen Ort verlassen, wenn du willst.«
    »Nein, ich möchte zuschauen.«
    Nun warnte mich der Spuk. »Vergiß die Macht des Teufels nicht. Wenn er will, kann der Friedhof wieder verschwinden. Dann reist du mit durch die Dimensionen und wirst möglicherweise für immer verschollen sein.«
    »Das kann stimmen. Nur habe ich trotzdem noch Fragen. Es wundert mich, daß dieser Friedhof so verdammt normal aussieht. Da komme ich einfach nicht mit. Aus welch einem Grund hat sich der Teufel an Regeln gehalten, die von den Menschen vorgegeben wurden? Sie haben die Friedhöfe so angelegt. Kann es sein, daß nicht allein die Seelen der toten Dämonen hier liegen, sondern auch andere?«
    »Bestimmt.«
    »Und wer?«
    »Möchtest du es sehen, Sinclair?«
    »Das wäre nicht schlecht. Du hast mich nämlich sehr neugierig gemacht, mein Lieber.«
    Ob der Spuk einverstanden war oder nicht, war für mich nicht zu erkennen. Jedenfalls bewegte sich der Schatten. Für mich sah es so aus, als würde er sich aufblasen und gleichzeitig wieder zusammenziehen. Er war schmal und besaß trotzdem eine gewisse Tiefe, aus der etwas hervordrang. Es war eckig, es schimmerte in einem düsteren Rot, das schon einen Stich ins Violette besaß, und ich sah wenig späterden berühmten Würfel des Unheils, der vor seiner Neutralisation zur gefährlichsten Waffe gezählt hatte, die man sich vorstellen konnte.
    Ob der Spuk ihn hielt oder nicht, war für mich nicht zu erkennen. Jedenfalls schwebte der Würfel vor ihm, als würde er von dünnen Fäden gehalten.
    Wenn der Spuk wollte, konnte er den Todesnebel produzieren, ein Gebräu, das alles vernichtete und auch Menschen die Haut von

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