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Teufels-Friedhof

Teufels-Friedhof

Titel: Teufels-Friedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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umgebracht?«
    »Heinz, der Gruftie!«
    Ein Schüttelfrost durchlief den Körperdes Mädchens. Es sah so aus, als wollte sie sich auf die Zehenspitzen stellen, aber sie hob den Kopf etwas an. »Nein, Vanessa, das stimmt nicht. Das kann nicht wahr sein. So etwas tut er doch nicht, oder?«
    »Frag ihn einfach selbst!«
    »Das werde ich auch!« schrie Vivian. »Verdammt, ich werde ihn fragen. Und wenn er…«
    »Bitte, Kind!« Sie spürte plötzlich den Druck der Hand auf ihrer rechten Schulter. Die Stimme war ihr fremd vorgekommen. Sie drehte sich um und schaute in das Gesicht des Chinesen, das ihr vorkam, als würde es in der Nebelsuppe schwimmen.
    »Stimmt es?«
    Die Frage bohrte sich wie eine Nadel in Sukos Herz. Er hatte damit rechnen müssen, aber er wußte nicht, welch eine Antwort er dem Mädchen geben sollte. »Stimmt das?«
    »Ich fürchte, wir müssen davon ausgehen!«
    »Ooohhh…« Sie schloß für einen Moment die Augen. Einen derart tiefen Stöhnlaut hatte Suko selten gehört. Vor ihm schwankte Vivian. Ergriff zu und hielt sie fest.
    Das Mädchen starrte ins Leere. Es spürte gar nichts mehr, und es kam ihr vor, als wäre ihr Körper nur mehr eine leere Hülle. Ohne Knochen, ohne Seele, einfach ohne alles. Ruckartig nickend bewegte sie ihren Kopf, dabei wiederholte sie immer nur das Wort tot. Auf diese makabre Art und Weise nahm sie Abschied von der Person, die sie trotz allem so geliebt hatte.
    Suko gab ihr Zeit. Das mußte er einfach tun. Die anderen Grufties waren unwichtig geworden, zudem befand sich Kommissar Berger bei ihnen. Es dauerte fast eine Minute, da ging ein Ruck durch den Körper der Vivian Golombek. Scharf holte sie durch die Nase Luft. Ihre Augen brannten, die Wunde an der Wange zuckte.
    Beides interessierte sie nicht. Sie hatte auch das Gefühl, kein Herz mehr zu haben. In der Brust lag ein zuckender Stein.
    »Wer?« ächzte sie.
    »Ich weiß es nicht genau…«
    »Lügen Sie nicht! Das war Heinz, nicht war? Er hat meinen Vater umgebracht. Er wollte auch mich töten, weil ich ihn nicht umbringen konnte. Er ist wirklich furchtbar…«
    »Bitte, Vivian, er wird seine Strafe bekommen.«
    Sie legte den Kopf schief und schaute Suko an. Durch die Wunde war das Gesicht entstellt. »So? Wird er das? Wird er das wirklich? Können Sie mir das garantieren?«
    »Ich nicht, aber der deutsche Kommissar.«
    Sie nickte nur. »Dann ist es gut.« Mit hängenden Augen drehte sie sich um und schritt einfach davon.
    Suko schaut ihr mit einem sehr unguten Gefühl hinterher. Er ahnte, daß in Vivian eine Hölle tobte, die nach Rache schrie. Das aber wäre genau das verkehrteste gewesen.
    In der Tat war Vivian einerseits wie vor den Kopf geschlagen, andererseits aber rauschte das Blut durch ihre Adern und schuf eine rote Welle. Sie ging auf die Grufties zu, die vor Vivian, diesem gespenstischen Wesen, Furcht hatten, denn sie traten zur Seite. Sie schritt weiter.
    Da sah sie die Gestalt auf dem Boden liegen. Verkrümmt, aber sie erkannte den Jungen sofort. Es war der Mörder!
    Vivian hätte gern geschrien, das konnte sie nicht. Aus ihrem Mund drang ein röchelnder, kaum zu beschreibender Laut. Ihre Hände schlossen sich zu Fäusten und öffneten sich wieder. Der Blick ihrer Augen war steinern geworden.
    Sie blieb neben Heinz stehen.
    Der Mörder rührte sich nicht. Sukos Schlag hatte ausgereicht, um ihn für längere Zeit im Reich der Bewußtlosigkeit verweilen zu lassen. Sie sprach ihn an. Abgehackt flössen die Worte aus dem schmalen Mund. »Wenn ich jetzt eine Waffe hätte, ich hätte dich ebenso erstochen, du verfluchter Bastard. Du dreckiger Mörder, ja, ich hätte dich erstochen oder erschossen oder zertreten.« Sie hob den Fuß, um den letzten Vorsatz in die Tat umzusetzen.
    »Bitte, Vivian, tu es nicht!«
    Die Stimme klang weich, verständnisvoll, gehörte nicht dem Chinesen, und das Mädchen drehte sich um.
    Berger stand vor ihr. Er schaute sie sehr lange, irgendwie traurig und gleichzeitig verständnisvoll an.
    »Warum nicht, Bulle?«
    »Weil Rache keine Lösung ist. Dieser junge Mann wird bestraft. Er wird hinter Gittern kommen, das verspreche ich dir.«
    »O ja«, erwiderte sie nickend. »Er wird hinter Gittern kommen, aber ich frage mich, für wie lange? Drei Jahre, vier? Kommt er dann wieder raus, weil er sich gut benommen hat?«
    »Er wird büßen.«
    »Bulle, du weichst mir aus. Ich habe auch Fehler gemacht. Ich hätte mich diesen Grufties nicht anschließen sollen«, berichtete sie, »aber ich

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