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Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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Rico suche. Er entzieht sich den Ermittlern permanent, und in seiner Spielhölle hat man ihn auch seit Tagen nicht gesehen.«
    »Weiter!«
    »Wir kamen ganz beiläufig drauf, einer von uns sagte ›wieder einer, der sich abgesetzt hat‹ oder etwas in der Art. So kamen wir auf Boeckler, dann muss ich erwähnt haben, dass auch Sie seinen Namen genannt haben. Ja.« Greulichs Blick erhellte sich. »Genauso war es. Urplötzlich wurde Chris ganz aufmerksam und hat nach Details gefragt, aber ich wusste ja nicht viel.«
    Brandt überlegte kurz. Hatte er seine Pläne, ein Treffen zu organisieren, am Telefon erwähnt? Irgendetwas in der Art musste es wohl gewesen sein.
    »Haben Sie etwas ausgeschmückt oder dazuerfunden?«, fragte er argwöhnisch.
    »Quatsch.«
    »Etwas von einem Treffen gesagt?«
    »Nein, na ja, höchstens indirekt«, gestand Greulich. »Vielleicht habe ich es so formuliert, dass Sie sich für Ruben interessieren, aber nicht an ihn rankommen. Aber da Sie die Staatsanwältin vögeln … Ach, vergessen Sie’s. Warum ist das überhaupt wichtig?«
    »Ruben Boeckler wurde vergangene Nacht überfallen und fast zu Tode geprügelt. Mehr möchte ich dazu nicht sagen«, erläuterte Brandt knapp und monoton.
    »Und das soll Chris getan haben?«
    »Viele Möglichkeiten bleiben uns nicht«, wich Brandt aus, »denn außer Frau Durant, mir, Frau Klein und Ihnen kannte niemand seinen Aufenthaltsort.«
    Dieter Greulich wurde merklich blasser, er schluckte schwer und hauchte dann tonlos: »Scheiße.«
    »Geht das auch etwas präziser?«, mischte Ewald sich ein. Sein Tonfall war fordernd, und er ließ seinen Ermittler nicht aus den Augen.
    »Ich erinnere mich, dass es Chris damals schwer getroffen zu haben schien, als Boeckler sich förmlich in Luft auflöste. Er hat damals schon nachgebohrt, und wenn ich’s genau betrachte, hat er sich seitdem irgendwie verändert«, begann Greulich.
    »Verändert? Inwiefern?«, fragte Brandt.
    »Ich kann es nur schwer beschreiben«, antwortete Greulich und schien mit sich selbst zu hadern, »denn oft haben wir uns ja nicht getroffen. Aber er hatte plötzlich so etwas Düsteres in seinem Wesen, so wie der Held in irgendwelchen Katastrophenfilmen, der sich selbst opfert und den Planeten rettet. Armageddon, Space Cowboys, etwas Besseres fällt mir jetzt auch nicht ein.«
    »Und wie erklären Sie sich diese Wandlung?«, erkundigte Durant sich naserümpfend. In ihren Augen entwickelte sich die Person Christopher Leander immer weiter zum Mysterium. Eine Entwicklung, die ihr überhaupt nicht schmeckte.
    Dann ergriff Ewald das Wort, der während des Wortwechsels zunehmend in sich gekehrt dagestanden hatte.
    »Verdammt, mir kommt da so eine Ahnung«, eröffnete er, und aller Augen richteten sich blitzschnell auf ihn. Er wandte sich an Peter Brandt: »Sie kennen Leander doch auch noch von früher, nicht wahr?«
    »Kennen wäre zu viel gesagt«, murmelte Brandt und wiegte unschlüssig den Kopf. »Wir waren junge Anwärter, jede Menge Flausen im Kopf, wie das eben so läuft. Aber was hat das mit heute zu tun?«
    »Das werde ich Ihnen sagen«, begann Ewald mit versteinerter Miene.
    Freitag, 12:58 Uhr
    A l hatte es sich in dem mit grünem Plüsch bezogenen Ohrensessel bequem gemacht, dessen Armlehnen und Kopfbereich abgenutzt und von einem fettig glänzenden Braunton durchzogen waren. Ein Spitzendeckchen kaschierte dies an der Kopflehne üblicherweise notdürftig, aber er hatte den mattweißen Stofffetzen nie leiden können und ihn daher in die nächstbeste Schublade verbannt. Das Radio spielte leise, denn im Gegensatz zu Als sonstiger Vorliebe für die Stille und Abgeschiedenheit, die einen angenehmen Kontrast zum Stadtleben und dem lärmenden Alltag der Rockerbande bildete, war er heute angespannt und rastlos. Selbst einfache Handgriffe gingen ihm nicht ohne eine gewisse Schwermut von der Hand, er hatte seine Bude gesaugt, ja, selbst sein Motorrad mit einigen gezielten Handgriffen auf Hochglanz gebracht, wenn auch nur halbherzig, denn ihn verband nichts mit dieser Maschine. Herbstputz, hatte er zynisch gedacht, während das Fensterleder mit seiner Spucke leise fiepend über den verchromten Luftfilter rieb. Die anderen Biker würden es ihm in Bälde gleichtun, ihre Harleys auf Vordermann bringen und sie dann aufgebockt mit entlasteten Reifen unter einer Plane überwintern zu lassen. Obwohl die Luft draußen noch nach Sommer schmeckte, war der herannahende Winter bereits zu spüren, die Nächte wurden

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