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Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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irritiert, dann: »Ja, klar, er hatte seinen Helm dabei. Also wird es so gewesen sein.«
    »Gut, danke.«
    »Sehen Sie, das ist doch nun ein weitaus klareres Bild als vorher«, lächelte Peter Brandt und ließ seinen Notizblock, auf dem er einige Informationen vermerkt hatte, wieder im Inneren der Jacke verschwinden.
    »Ich möchte Sie abschließend um dasselbe bitten, was wir auch Ihrem geschiedenen Mann gesagt haben«, fuhr er beim Aufstehen fort und legte seine Visitenkarte auf den Tisch. »Was auch immer Sie uns an relevanten Informationen über diese Geschichte mit dem sexuellen Übergriff geben möchten, Sie erreichen Frau Durant oder auch mich jederzeit unter einer der Telefonnummern. Denken Sie bitte gut darüber nach. Das Gleiche gilt übrigens auch für das Verhältnis zwischen Ihnen, Ihrem Bruder, Ihrem Ex und Herrn Wehner.«
    »Wie oft soll ich das denn noch wiederkäuen?«, stöhnte Frau Kühne und fuhr sich hastig durch die Haare. Dabei fiel die Aschespitze von ihrer Zigarette auf ihre Schulter. Leise fluchend schüttelte sie den Kopf und wischte die Reste mit einer fahrigen Handbewegung hinunter.
    »Sind Sie denn gar nicht daran interessiert, dass wir den oder besser die Mörder Ihres Bruders finden?«, fragte Julia mit einem frostigen Unterton, den sie sofort bedauerte. Deshalb ergänzte sie schnell: »Wer einen anderen Menschen umbringt, verdient es nicht, frei herumzulaufen, oder? So sehe zumindest ich das, und zwar nicht nur, weil das mein Job ist.«
    »Es macht ihn aber nicht wieder lebendig«, murmelte Marion mit versteinerter Miene.
    »Das ist leider wahr«, sagte Brandt. »Ein Grund mehr für uns, wenigstens alles zu tun, was in unserer Macht steht. Es kann also durchaus sein, dass wir uns nicht zum letzten Mal an Sie gewandt haben. Ich möchte Sie also explizit dazu ermutigen, sich an uns zu wenden, mit allem, was Ihnen einfällt, auch wenn es auf den ersten Blick nebensächlich erscheint. Umso schneller können wir damit aufhören, in alten Wunden herumzustochern.«
    »Hm.«
    Die drei schritten langsam durch den Flur, als der Kommissarin ein Foto ins Auge fiel, auf dem Marion, ihr Bruder Martin und im Hintergrund zwei Motorräder zu sehen waren. Beide trugen Lederkleidung, und beide hatten einen Helm unter dem Arm geklemmt. Durant verharrte und suchte dann den Blickkontakt zu Frau Kühne.
    »Sagen Sie, fahren Sie auch?«, fragte sie und deutete auf das in einen schlichten Glasrahmen gefasste Bild.
    »Nein.«
    »Aber Sie sind einmal gefahren.«
    »Mitgefahren, ja, bei Martin.«
    »Ist das nicht Ihre Maschine?«, bohrte Julia weiter.
    »Nein, die BMW gehörte meinem Ex. Er hat auch das Foto gemacht. Warum sollte ich ein Motorrad haben, ich besitze ja nicht mal einen Führerschein. Auto schon«, korrigierte sie dann schnell, »mit dem darf man aber höchstens auf Motorroller steigen.«
    »Schon kapiert«, nickte Julia. »Ich kam nur drauf, weil die Maschine Ihres Bruders laut Fahrzeugbrief auf Ihren Namen registriert ist. Können Sie mir das erklären?«
    »Wie? Ach so«, keuchte Marion. Irgendetwas schien sie plötzlich zu beunruhigen.
    »Nun?«
    »Das ist so eine Club-Sache«, sagte sie und wedelte mit der Hand, »total verquer und kompliziert, also fragen Sie mich bitte nicht nach Details. Wer zu den Mogin Outlaws kommt, überschreibt seine Harley dem Club. Das ist angeblich auch bei anderen Clubs gang und gäbe, es soll die Bereitschaft zeigen, seine wertvollste Habe der Gemeinschaft zu geben, auch wenn man faktisch natürlich der Besitzer bleibt. Niemand würde es wagen, die Maschine eines anderen anzurühren, aber der Hintergedanke ist einfach: Wer den Club verrät, geht ohne sein Gefährt.«
    »Verstehe«, kommentierte Brandt, obgleich er in Wahrheit nur die Worte aufgenommen hatte und über den Sinnzusammenhang noch einmal in aller Ruhe nachdenken wollte. Er musste bei Gelegenheit einmal mit Dieter Greulich darüber sprechen, außerdem könnte er die Lebensgefährtin Grabowskis fragen, ob es in dem Frankfurter Club ähnlich zuging.
    »Im Klartext bedeutet das, dass man dem Teufel seine Seele verkauft«, durchbrach Marion das Schweigen, und die beiden Kommissare tauschten einen fragenden Blick, woraufhin sie fortfuhr: »Wissen Sie, wie viel Martins Harley gekostet hat?«
    »Nein.«
    »Keinen blassen Dunst.«
    »Fast fünfzehntausend Euro. Zuzüglich einiger Umbauten, also rechnen Sie noch mal ein paar Scheine drauf. Mit einer japanischen Maschine – es gibt eine ganze Menge billiger

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