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Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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würde er die Dinge denn beurteilen?«
    »Soll er Ihnen sagen.«
    »Okay. Warum haben Sie sich getrennt?«
    »Auseinandergelebt.«
    »Hm. Wie war sein Verhältnis zu Ihrem Bruder?«
    »Wieso?«
    »Uns interessiert Ihre Einschätzung.«
    »Darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht«, wich Marion aus.
    »Hatten die beiden ein enges Verhältnis? Immerhin waren sie Schwager.«
    »Also besonders innig war es nicht, wenn Sie so fragen. Sie verdächtigen aber nicht Alexander, oder?«
    »Sie?«
    »Blödsinn. Alex ist ein guter Mensch. Zu gut, wenn Sie meine Meinung hören wollen, aber das ist seine Persönlichkeit. In meinem Job würde man sagen, er hat einen Helferkomplex. Ob es das bei Frauenärzten auch gibt, weiß ich nicht.«
    »Und Ihr Bruder?«
    »In der Hinsicht waren die beiden wie Feuer und Wasser. Aber sie sind auch gelegentlich zusammen ausgefahren.«
    »Ach? Dr. Kühne fährt auch Motorrad?«, erkundigte Peter sich erstaunt.
    »Ja«, lächelte Marion matt, »aber eine BMW. Das war zwischen den beiden immer ein Thema. Sportliche Maschine gegen schwerfälligen Chopper. Für Motorradfahrer eine der Glaubensfragen, glaube ich. Aber darüber hinaus hatten die beiden nicht viel gemeinsam.«
    »Das ist doch recht ergiebig«, nickte Brandt, »vielen Dank. Es gab also seitens Ihres Ex keinerlei Animositäten gegen Ihren Bruder, korrekt?«
    »Nein, keine.«
    »Gut. Dann möchte ich noch auf einen weiteren Punkt zu sprechen kommen, nämlich den Mordfall Grabowski.«
    Marion Kühne zuckte zusammen, und ihre Miene versteinerte.
    »Haben Sie Grabowski gekannt?«
    »Ja.«
    »Wie gut?«
    »Darüber habe ich doch schon Auskunft erteilt.« Sie nickte in Julias Richtung, sah aber weiterhin zu Peter.
    »Sorry, mein gewohntes Befragungsschema«, zwinkerte er ihr zu, woraufhin sie sich etwas entspannte. »Also, zu Grabowski. Er wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag ermordet, wie war noch gleich Ihr Alibi? Sie waren allein hier zu Hause?«
    »Auch das habe ich bereits Ihrer Kollegin gesagt.«
    »Frau Durant?« Brandt sah die Kommissarin fragend an, obwohl er die Antwort ja längst kannte, und diese nickte.
    »Okay, dann haben wir jetzt eine widersprüchliche Aussage«, kommentierte er und schob nachdenklich die Unterlippe hervor.
    »Wie?« Frau Kühne neigte verunsichert den Kopf.
    »Unsere Kollegen waren bei einem Mann, der behauptet hat, die Nacht bei Ihnen verbracht zu haben.«
    Schweigen.
    »Das bedeutet, eine der beiden Aussagen ist falsch. Verraten Sie mir, welche?«
    »Welcher Mann denn?«, fragte Marion.
    »Kommen mehrere in Frage?«
    »Nein, Scheiße«, entfuhr es ihr leise. »Okay, war es Lutz? Lutz Wehner? Dieser Blödmann.«
    »Wieso haben Sie uns das nicht gleich gesagt?«
    »Wir waren uns nicht sicher, wie Sie das bewerten«, antwortete Marion Kühne kleinlaut. »Immerhin waren weder Lutz noch Martin besonders gut auf Grabowski zu sprechen, und es sollte nicht so aussehen, als würden wir uns gegenseitig ein Alibi verschaffen. Deshalb haben wir uns drauf geeinigt, nichts zu sagen, aber …«
    »Solche Strategien funktionieren meistens nicht sonderlich gut«, unterbrach Brandt sie abwinkend. »Und leider ist das Alibi durch diese Taktik nicht unbedingt glaubhafter geworden. Wenn es also noch irgendwelche Details gibt, die wir wissen sollten, dann wäre es gut, wenn Sie uns nun darüber ins Bild setzen.«
    »Hm. Was denn zum Beispiel?«
    »Wann ist Herr Wehner gekommen, wann ist er wieder gegangen?«
    »So genau weiß ich das nicht. Nach der Tagesschau, schätze ich, bis frühmorgens.«
    »Sind Sie ein Paar?«
    »Wie? Gott bewahre!«, rief Marion Kühne aus, und ihre Stimme hatte einen leicht hysterischen Klang.
    »Entschuldigung, aber die Frage drängte sich auf. Immerhin war er die Nacht über bei Ihnen.«
    »Aber nicht in meinem Schlafzimmer.«
    »In Ordnung.«
    »Okay, hören Sie, ich hatte Angst. Mir ist niemand eingefallen, den ich sonst hätte fragen können, also habe ich Lutz gebeten, hier auf der Couch zu schlafen. Latente Angstzustände sind Teil meiner Krankheit, in besonders stressigen Situationen werden diese Ängste stärker. Martin ist ja nun nicht mehr da.«
    Sie schluckte und zog sich umständlich eine weitere Zigarette aus der Packung.
    »Wann hat er die Wohnung wieder verlassen?«, wollte Brandt wissen.
    »Zwischen halb sieben und sieben, schätze ich«, antwortete Marion nach kurzem Überlegen.
    »War er mit dem Motorrad da?«, fragte Julia unvermittelt.
    »Äh, kann sein«, sagte Marion

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