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Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Teufelsbande: Ein neuer Fall für Julia Durant (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz , Daniel Holbe
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einfach nicht bereit für uns«, wich Lutz aus. Seine Hand war bis übers Gelenk schwarz verschmiert. Dann, wie beiläufig, fragte er: »Hat denn mittlerweile mal jemand seine Bude gecheckt?«
    »Heute?«
    »Nein, du Idiot, ich meine generell.«
    »Ist halt eine WG oder so«, kam es zurück. »Ein Mehrfamilienhaus, keine Ahnung, wer von den Typen, die da rumhängen, da wirklich wohnt oder wer nur zum Kiffen kommt. Der Kleine ist drinnen verschwunden, mehr weiß ich nicht. Aber im Gegensatz zu den anderen war er der am wenigsten Verwahrloste.«
    »Hm.«
    Lutz überlegte, ob er selbst einmal nach dem Rechten sehen sollte. Nach einem weiteren Abend mit Saufen und abgetakelten Tussis stand ihm ohnehin nicht der Sinn, ganz im Gegenteil zu seinem Kumpanen, der bereits mehr als ein Mal sehnsüchtig hinüber zum Haus geblickt hatte.
    »Na hau schon ab«, winkte er gönnerhaft. »Aber gib mir noch die Adresse von dem Jungen. Ich schau mir das nachher an.«
    Sichtlich erleichtert trottete der andere in Richtung der lauten Musik. Lutz erledigte noch einige Handgriffe und knallte dann die Motorhaube des Polos zu. Mistkarre. Bei Tempo hundertzwanzig auf der A5 hatte es im Innenraum plötzlich nach verbranntem Gummi gerochen, wohl eher danach geschmeckt, wenn er der Erzählung Glauben schenkte, die ihm vor ein paar Tagen zugetragen worden war. Ein bitter schmeckender öliger Film auf der Zunge, ein übler Nachgeschmack im Mundraum, ja, er kannte es selbst. Reifenqualm verursachte das oder ein berstender Schlauch der Klimaanlage, aus dessen Innerem sich unter hohem Druck stehendes Kältemittel entlud und eine ölige Wolke mit sich brachte. Doch weder die Zylinder noch die Klimaanlage des Wagens hatten einen Schaden, dafür wies die Isoliermatte unterhalb der Motorhaube eindeutige Brandspuren auf. Was auch immer diese Hitze und den Gestank erzeugt hatte, Lutz konnte es nicht finden. Er zog den Stecker des Scheinwerfers aus der Kabeltrommel, schob beides unter das Blechdach des benachbarten Schuppens und sammelte die herumliegenden Teile vom Boden auf. Er verstaute sie in einem Pappkarton im Wageninneren, schloss die Tür ab und ließ den Schlüssel in der Brusttasche seiner Latzhose verschwinden. Danach ging er ebenfalls zurück zum Haus und betrat es durch die Metalltür, durch die er auch Hellmer und Kullmer hineingelassen hatte. Lutz verspürte nicht den geringsten Elan, durch den Clubraum zu traben, sich anquatschen zu lassen oder an der Bar hängenzubleiben. Später vielleicht.
    Es war heute nicht zum ersten Mal geschehen, dass Mike sich verspätete, der Junge war in vielerlei Hinsicht nachlässig und ungehobelt. Wäre er tatsächlich ein Kandidat für einen Motorradclub, ein ernsthafter Anwärter, so hätte er es sich spätestens heute endgültig verscherzt. Doch andererseits kam er immer wieder. Lutz kannte diese Art von jungen Kerlen, er war einst selbst einer von ihnen gewesen. Raus aus der Pubertät, noch nicht bereit für die biedere Gesellschaft, Zoff mit dem Elternhaus oder, was noch öfter der Fall war, es gab überhaupt keine Familie, die sich für einen interessierte. All das vor der Kulisse der Großstadt, in der Konsum und Erfolg das oberste Gebot waren. Doch es gab das eine nicht ohne das andere, und wie sollte ein orientierungsloser Jugendlicher Zugang zum Erfolg finden, wenn er das System, das ihm diesen Zugang verschaffen konnte, doch abgrundtief verachtete? Seine erste Messerstecherei hatte Lutz mit dreizehn Jahren gehabt, in einer kühlen Nacht unweit der Zeil, als er seine sturzbetrunkene Mutter mal wieder nach Hause hatte zerren müssen. Zwei düstere Gestalten hatten ihnen aufgelauert, Lutz hatte sich mit Händen und Füßen gewehrt, doch am Ende waren sie stärker gewesen. Dem einen hatte er das Messer irgendwo in die Hüfte gerammt, so viel wusste er noch, doch alles andere hatte er verdrängt. Das klagende Stöhnen der Frau, die für ihn wie eine Fremde war, wenn sie sich besinnungslos gesoffen hatte, hatte er gelegentlich noch im Ohr, doch zum Glück nur noch selten. Sie hatte kaum etwas mitbekommen, als die Männer über sie hergefallen waren, und Lutz hatte sie nicht beschützen können. Hure! Verächtlich rief er sich ins Gedächtnis, dass sie ihren Körper mehr als nur ein Mal bereitwillig feilgeboten hatte, um einen Schuss oder eine Flasche zu bekommen. Oder eine Dose Ravioli für ihr Kind.

    Zwanzig Minuten später, Lutz hatte seine Arbeitskluft ausgezogen und sich die Hände mit Waschpaste

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