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Teufelskreis

Teufelskreis

Titel: Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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als wir, denkt daran, und sie neigen dazu, diejenigen mit den besten Augen in den Ausguck zu setzen.”
    „Wir müssen aber auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Orks lügen.” Bevor Jaina widersprechen konnte - und sie wollte widersprechen -, hielt Kristoff seine langgliedrige Hand hoch: „Ich rede jetzt nicht von Thrall, Mylady. Der Kriegshäuptling der Orks ist ein ehrenhafter Mann, das stimmt. Ihr tut recht daran, Euer Vertrauen in ihn zu setzen. Ich glaube nur, dass er sich einfach darauf verlässt, was ihm seine Leute sagen.”
    „Und was könnte dahinterstecken?” Jaina kannte die Antwort, aber sie wollte sie von Kristoff bestätigt hören.
    „Ich bleibe bei dem, was ich Euch die ganze Zeit schon erzähle, Mylady. Wir können es uns nicht leisten, den Orks blind zu vertrauen. Einzelne Orks haben sich als ehrenhaft erwiesen, ja, aber die ganze Rasse? Wir wären Dummköpfe, wenn wir annehmen würden, dass sie uns alle wohl gesonnen und so erleuchtet sind wie Thrall. Er war ein starker Verbündeter gegen die Brennende Legion. Und ich bewundere alles, was er leistete. Aber das war doch nur zeitlich begrenzt.” Kristoff legte seine schmalen Hände auf den Tisch und beugte sich zu Jaina vor. „Das Einzige, was die Orks auf Linie hält, ist Thrall. Und in der Minute, in der er weg ist, das versichere ich Euch, Mylady, werden sich die Orks wieder zurückverwandeln und alles tun, um uns zu vernichten.”
    Jaina lachte unfreiwillig auf. Kristoffs Worte spiegelten exakt Jainas und Thralls Gespräch wider. Allerdings hörte es sich aus dem Mund des Kämmerers weit weniger vernünftig und nachvollziehbar an.
    Kristoff straffte sich. „Etwas amüsiert Euch, Mylady?”
    „Nein. Ich glaube nur, Ihr bewertet die Lage falsch.”
    „Und ich glaube, Ihr unterschätzt sie. Dieser Stadtstaat ist alles, was Kalimdor davor bewahrt, komplett von den Orks überrannt zu werden.” Kristoff zögerte, was ungewöhnlich war. Der Kämmerer hatte Karriere gemacht, weil er geradeheraus war, was eine seiner nützlicheren Charaktereigenschaften war.
    „Was meint Ihr, Kristoff?”
    „Unsere Verbündeten sind besorgt. Der Gedanke eines ganzen Kontinents unter Ork-Herrschaft ist… für viele verstörend. Derzeit passiert in dieser Hinsicht wenig, teilweise weil es andere Angelegenheiten gibt, aber…”
    „Aber gerade jetzt bin ich alles, was eine Invasion verhindert.”
    „So lange wie Lady Proudmoore, die große Magierin und Siegerin über die Brennende Legion, über die Menschen auf Kalimdor herrscht, wird der Rest der Welt ruhig schlafen. Das wird sich ändern, sobald man glaubt, dass Lady Proudmoore die Orks nicht mehr auf Linie halten kann. Und die dann drohende Invasionsflotte wird die Flotte Eures verstorbenen Vaters wie ein paar verirrte Ruderboote erscheinen lassen.”
    Jaina lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. Die Wahrheit war, dass sie nur wenige Gedanken an die Welt jenseits von Kalimdor verschwendet hatte, weil sie zu beschäftigt damit gewesen war, Dämonen zu bekämpfen und dann Theramore aufzubauen. Und der Angriff ihres eigenen Vaters hatte deutlich gemacht, dass diejenigen, die nicht gemeinsam mit den Orks gekämpft hatten, sie immer noch für wenig mehr als Tiere hielten.
    Aber Kristoff hätte es besser wissen müssen. „Was schlagt Ihr vor, Kämmerer?”
    „Dass dieser Kapitän Bolik nur ein Aufwiegler ist, der versucht, Thrall gegen Euch aufzubringen, gegen uns. Selbst mit Northwatch stehen wir sehr allein. Wir könnten leicht von den Orks eingeschlossen werden. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Trolle schon auf ihrer Seite sind und die Gnome wohl für niemanden Partei ergreifen werden.”
    Jaina schüttelte den Kopf. Kristoffs Vorhersage war der schlimmste Alptraum für jeden Menschen, der auf Kalimdor lebte. Es schien erst gestern gewesen zu sein, dass sie auf dem besten Weg gewesen waren, solche katastrophalen Entwicklungen unmöglich zu machen. Der Handel mit den Orks lief reibungsfrei, im Brachland, neutrales Gebiet zwischen Durotar und Theramore, war alles ruhig, und die beiden Rassen, die einander einst verachtet hatten, lebten seit drei Jahren miteinander in Frieden.
    Jaina wünschte sich, das alles wäre ein Symbol dafür gewesen, wie die Dinge sein sollten - oder war alles doch nur eine Atempause, in der sie sich von der Brennenden Legion erholen konnten, der nächste Sturm aber unmittelbar bevorstand?
    Bevor Jaina sich weiter damit beschäftigen konnte, trat eine hochgewachsene,

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