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Teufelskreis

Teufelskreis

Titel: Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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folgte Lorena in Richtung der Docks.
    „Lasst uns zum Schiff gehen und gebt ihm etwas von meinem Brandy, um seine Schmerzen zu lindern, wenn wir an Bord sind”, ordnete sie an.
    Grinsend kommentierte Mal: „Der Oberst ist eine großzügige Frau.”
    Lorena schenkte dem Korporal ein schiefes Lächeln und erwiderte: „Nicht so großzügig. Nur zwei Fingerbreit hoch und nicht mehr. Das Zeug ist teuer.”
    Paolo gab Clai ein Zeichen, und die beiden hoben Mal an. Sie hielten sein verwundetes Bein ruhig, während sie ihn Seite an Seite zu den Docks trugen. Strov schleppte indes Ians blutüberströmten Körper.
    Lorena sagte: „Gefreiter, sobald wir zurück in Theramore sind, will ich, dass Ihr mit Eurem, Bruder sprecht. Ich möchte so viel wie nur irgend möglich über dieses Flammende Schwert erfahren.”
    „Alles klar, Ma’am, kein Problem. Ich kümmere mich darum.”
     
     
    SIEBEN
     
    Das steinerne Gewölbe, in dem sich Thralls Sitz der Macht und sein Empfangsraum als Kriegshäuptling der Horde befand, war kühl. Thrall mochte es so. Orks waren keine Kreaturen der Kälte, deshalb fühlten sie sich hier leicht unwohl. Da er glaubte, dass es das Beste für die Besucher war, sich nicht zu gut in der Gegenwart ihres Anführers zu fühlen, akzeptierte er das eigene Unbehagen. Beim Bau hatte er darauf geachtet, dass die Mauern dick waren und keine Fenster hatten. Licht gab es nur von ein paar Laternen, keinen Fackeln, weil diese weniger Wärme spendeten.
    Nicht, dass es jemals wirklich unangenehm kalt gewesen wäre. Er wollte schließlich nicht, dass seine Leute leiden mussten, wenn sie ihn um etwas baten. Aber er wollte es ihnen auch nicht zu leicht machen. Es war ein schwieriger Weg gewesen, den Thrall eingeschlagen hatte, und er wusste wie wertvoll, aber auch gefährdet seine aktuelle Position war. Er nahm deshalb jede Möglichkeit wahr, sich einen Vorteil zu verschaffen, selbst wenn es etwas so Unbedeutendes war, wie den Thronsaal kühl zu halten.
    Er traf sich mit Kalthar, seinem Schamanen, und Burx, seinem stärksten Krieger. Beide standen vor Thrall, der auf seinem Thron aus Fellen von eigenhändig erlegten Tieren saß.
    „Die Menschen sind immer noch in der Feste Northwatch. Das Letzte, was wir gehört haben, war, dass ein Schiff mit neuen Truppen ankam. Das klingt, als wollten sie den Stützpunkt verstärken.”
    „Wohl kaum.” Thrall lehnte sich auf dem Thron zurück. „Lady Proudmoore hat mich darüber informiert, dass sie einen ihrer Krieger dorthin entsendet, um Kapitän Boliks Bericht zu untersuchen.”
    Burx richtete sich auf. „Misstrauen sie etwa dem Wort eines Kriegers?”
    Kalthar, dessen grüne Haut mit dem Alter bleich und faltig geworden war, lachte kehlig. „Ich bin mir sicher, Burx, dass sie dem Wort eines Orks genauso trauen wie du dem eines Menschen.”
    „Menschen sind feige und verachtungswürdig”, sagte Burx geringschätzig.
    „Die Menschen von Theramore sind nicht so.” Thrall beugte sich vor. „Und ich will nicht, dass in meiner Gegenwart noch einmal schlecht von ihnen gesprochen wird.”
    Burx stampfte mit dem Fuß auf. Thrall musste sich beherrschen, um den Krieger nicht auszulachen. Die Geste erinnerte ihn an ein Menschenkind, das einen Wutanfall hatte. Unter Orks war dieses Gebaren allerdings ein völlig legitimes Zeichen von Verstimmung. Obwohl er der Lord der Clans war, gab es Zeiten, in denen Thrall sich zwingen musste, sich zu erinnern, dass er nicht von seiner eigenen Art aufgezogen worden war.
    „Dies ist unser Land, Thrall. Die Menschen haben kein Recht, es zu beanspruchen. Lass sie zurück über die Große See gehen, wo sie hingehören. Und lass uns zu dem Leben zurückkehren, das wir geliebt haben, bevor uns die Dämonen verhext haben. Weit weg von allen bösen Einflüssen, egal ob sterblicher oder anderer Natur.”
    Thrall schüttelte den Kopf. Er hatte geglaubt, diese Diskussion bereits vor zwei Jahren beendet zu haben. „Die Menschen haben das unwirtlichste Land auf Kalimdor bekommen und sogar ausgesprochen wenig davon. Wir haben die Marschen von Dustwallow nie gewollt. Jainas Leute hingegen…”
    „Jaina?” spöttelte Burx.
    Jetzt stand Thrall auf. „Sei vorsichtig, Burx. Lady Proudmoore, Jaina, hat sich meinen Respekt verdient. Du verlierst ihn gerade.”
    Burx duckte sich leicht. „Es tut mir Leid, Kriegshäuptling, aber du musst verstehen, du wurdest von ihnen aufgezogen. Es macht dich manchmal… blind für Dinge, die für den Rest von uns

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