Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teufelskreis

Teufelskreis

Titel: Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
Vom Netzwerk:
Lady Proudmoore die eigene Familie an diese Wilden verraten hat. Ihren eigenen Vater betrogen hat für solche…” Er suchte nach einem passenden Ausdruck, was ihm aber offenbar nicht rasch genug gelang, deshalb fuhr er fort: „Es ist beschämend, dass sie uns befohlen hat, diese Befragung durchzuführen. Wir sollten besser diese Monster jagen.”
    Alle traten bei seinen Worten verlegen von einem Fuß auf den anderen.
    Zumindest alle außer Lorena, die ihr Schwert zog und die Spitze direkt auf Jalods Kehle setzte. Der alte Mann schien überrascht zu sein, und mehr als das. Seine blauen Augen weiteten sich vor Angst, was man selbst unter den Falten sehen konnte, die sein Gesicht durchzogen.
    Lorena sagte leise und gerade deshalb so bedrohlich: „Sprecht niemals wieder in meiner Gegenwart schlecht von Lady Proudmoore, Sergeant. Mich interessiert es nicht, mit wem Ihr zusammen gedient oder wie viele Trolle und Dämonen Ihr getötet habt. Wenn Ihr jemals so etwas auch nur wieder denkt, werde ich Euer Innerstes nach außen kehren und die Einzelteile an die Hunde verfüttern. Habe ich mich klar ausgedrückt?”
    Strov trat vor. „Ich bin mir sicher, der Sergeant wollte Lady Proudmoore nicht beleidigen, Ma’am.”
    „Natürlich nicht.” Jalods Stimme klang jetzt brüchig. „Ich zolle ihr höchsten Respekt, Ma’am, Ihr wisst das. Es ist nur…”
    „Was?”
    Jalod schluckte, sein Adamsapfel stieß gegen Lorenas Schwertspitze. „Diesen Orks kann man nicht trauen. Das ist alles, was ich sage.”
    Das war nicht alles gewesen, aber Lorena senkte ihr Schwert dennoch. Jalods jahrzehntelanger Dienst verschaffte ihm das Recht auf ein paar Zweifel, und seine Worte waren letztlich nur allzu verständlich für einen Mann, der wacker unter Lady Proudmoore gedient hatte. Dessen Dienst zurückreichte bis in die Zeit, bevor Arthas dem Bösen verfallen war. Wäre es irgendjemand anderes gewesen, hätte sie es nicht bei einer Verwarnung belassen, sondern ihn tatsächlich an Ort und Stelle ausgeweidet.
    Lorena steckte ihr Schwert zurück. „Lasst uns zu den Docks zurückkehren. Es ist eine lange Reise bis nach Hause.”
    Als sie zu der Stelle marschierten, wo ihr Schiff vertäut lag, fragte sich Lorena, was eigentlich los war. Sie war ihr ganzes Erwachsenenleben lang Soldat gewesen. Als jüngstes von zehn Kindern, das einzige Mädchen, hatte sie Soldat werden wollen, genau wie ihre Brüder und ihr Vater. Sie hatte sich dafür sogar selbst davon überzeugt, ein Junge zu sein - bis ihr Körper sie in ihrem dreizehnten Sommer mit der Realität konfrontierte, dass sie genau das eben nicht war. Sie war so geschickt mit Schwert und Schild, dass ihr Vater seinen Widerstand schließlich aufgab und ihren Wunsch unterstützte, der Stadtwache von Kul Tiras beizutreten. Über die Jahre arbeitete sie sich in den Rängen nach oben, um schließlich im Krieg gegen die Brennende Legion Oberst unter Lady Proudmoore zu werden.
    Im Laufe der Zeit hatte sie ihren Instinkt geschärft. Den Instinkt eines Soldaten, der einer Familie von Soldaten entstammte. Und dieser Instinkt sagte ihr jetzt, dass hinter der Sache mit dem Patrouillenboot, das weder das Handelsschiff noch die angreifenden Piraten im Nebel gesehen hatte, mehr steckte. Der Verdacht war schon von dem Moment an in ihrem Hinterkopf herumgegeistert, da sie in Northwatch angekommen war. Aber Jalods Worte hatten ihn noch bestätigt.
    Sie war sich nicht sicher, was genau nicht stimmte. Aber sie hatte vor, genau das herauszufinden.
     
    Als sie zum Rand der Lichtung marschierten, war Strov darauf bedacht, Sergeant Jalod die ganze Zeit im Auge zu behalten. Er wusste nicht, was in den alten Bussard gefahren war, aber Strov gefiel es nicht, kein bisschen.
    Es war eine Sache, sich über die Orks zu beschweren. Das war angesichts der Ereignisse vielleicht zu erwarten und verständlich. Wenngleich Strov selbst die Orks eher für Opfer des dämonischen Einflusses hielt. Es war genauso sinnvoll, sie zu hassen wie Medivh, und der wurde als Held verehrt, trotz allem, was die Dämonen ihm angetan hatten.
    Dennoch konnte Strov verstehen, warum einige Menschen die Orks nicht ausstehen konnten.
    Aber Lady Proudmoore? Die Einzigen, die berechtigten Grund hatten, schlecht von ihr zu denken, waren die Brennende Legion und deren Sympathisanten.
    Jalod hatte solche Ansichten in der Vergangenheit nie geäußert. Was Strov auf den Gedanken brachte, dass der Sergeant vielleicht allmählich verrückt wurde.
    Das war

Weitere Kostenlose Bücher