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Teufelskreis

Teufelskreis

Titel: Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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auf den Moment, da ihre Klinge sich rot färben würde von Menschenblut.
     
     
    ACHTZEHN
     
    Lorenas Brust schmerzte. Sie hatte Mühe zu atmen, denn ihr Rüstungspanzer schien sie zerquetschen zu wollen.
    Aber Lady Proudmoore und ihre Freundin Aegwynn vermochten die dämonischen Barrieren zu durchbrechen, die sie gefangen gehalten hatten. Wer auch immer diese Frau war, die Lady begegnete ihr mit mehr Respekt und Ehrfurcht, als Lorena es jemals zuvor beobachtet hatte. Offenbar hatten sie Lorenas Körper dazu benutzt, um die Barrieren von der anderen Seite her aufzuheben. Der Oberst verstand von all dem nicht das Geringste. Gerede über Magie verursachte ihr für gewöhnlich Kopfschmerzen; alles, was sie daran interessierte, war, ob sie funktionierte.
    Lady Proudmoore wandte sich an die ältere Frau. „Magna, ich habe eine Bitte.”
    „Ja?”
    „Hättet Ihr etwas dagegen, den Platz mit ein paar Donnerechsen zu teilen? Ich kann Barrieren herbeizaubern, die Euer Haus, Euren Garten und Euren Brunnen schützen. Und das Hochland wird sie zusammenhalten.” Sie erklärte schnell das Problem mit den Donnerechsen.
    Als sie es hörte, lachte die alte Frau. „Ich habe keine Einwände. Ich hielt mir einst eine Donnerechse als Haustier.”
    Lorenas Mund öffnete sich vor Überraschung. „Bitte sagt mir, dass Ihr scherzt.”
    „Nicht im geringsten. Es war kurz nach meinem vierhundertsten Geburtstag. Nach so langer Zeit wurde die Einsamkeit überwältigend, deshalb entschloss ich mich, ein Haustier zu halten. Ich betrachtete einen domestizierten Kodo als Herausforderung. Ich nannte ihn Scavell - nach meinem Mentor.”
    „Kodo?”, fragte Lorena mit einem Stirnrunzeln.
    Aegwynn zuckte mit den Achseln. „So nannten wir sie damals. Ich hatte schon immer eine Schwäche für die Biester und teile mein Zuhause gern mit ihnen.”
    „Danke, Magna.” Lady Proudmoore wandte sich an Lorena. „Gebt mir fünf Minuten, um zu erledigen, was mich nach Durotar geführt hat. Dann werde ich nach Theramore zurückkehren. Ich versetze uns alle drei hin. Befehlt Euren Soldaten, sofort per Luftschiff nach Theramore zurückzukehren.” Sie lächelte ironisch. „Ich fürchte, ein ganzes Luftschiff zu teleportieren, nachdem ich die Donnerechsen hergebracht habe, überstiege meine Kräfte.”
    „Sehr gut, Mylady”, sagte Lorena mit einem Nicken.
    „Danke, Oberst.” Die Lady sprach mit einem warmen Lächeln, und Lorena fühlte einen Anflug von Stolz. Der Oberst hatte ein großes Risiko auf sich genommen, hierher zu kommen. Sie hatte auf Booravens Fähigkeiten gebaut, um Lady Proudmoore im Ork-Land aufzuspüren und darauf gehofft, dass die Lady angesichts dieser Anmaßung nicht verärgert sein würde. Aber es schien, dass es richtig gewesen war, ihren Instinkten zu vertrauen. Und außerdem hatte sie aktiv dabei mitgewirkt, die Lady und ihre Freundin aus der Gefangenschaft zu befreien.
    Während Lady Proudmoore ihre Augen schloss und sich auf das Zaubern konzentrierte, schaute Lorena zu der alten Frau. „Ihr seid wirklich vierhundert Jahre alt?”
    „Nein. Mehr achthundert.”
    Lorena nickte. „Ah.” Sie blinzelte erneut. „Dann habt Ihr Euch gut gehalten.”
    Aegwynn grinste. „Ihr hättet mich vor dreißig Jahren sehen sollen.”
    Lorena entschied, dass ihr diese Unterhaltung viel zu bizarr wurde und ging zur Strickleiter, um Major Bek und den anderen die neuen Anweisungen zu erteilen. Bek nahm den Befehl entgegen, wünschte ihr Glück und bereitete das Luftschiff auf die Rückreise vor.
    Indem sie die Leiter hinuntergekletterte, signalisierte Lady Proudmoore ihre Bereitschaft zum Aufbruch. Sobald Lorena von der untersten Sprosse getreten war, ordnete Bek an, die Leiter einzuziehen, und das Luftschiff trat seine Reise zurück nach Süden an.
    „Der Kämmerer hat die meiste Zeit im Thronsaal verbracht.” Lorena schaffte es nicht, ihre Abneigung aus der Stimme herauszuhalten. Dann fragte sie sich, warum sie es überhaupt versuchte. „Meist saß er auf Eurem Thron.”
    Lady Proudmoore nickte. „Kristoff war der Thron immer wichtig.”
    „Ein wenig zu wichtig, wenn Ihr mich fragt”, bestätigte Lorena.
    „Allerdings. Ich bin so weit.”
    Lorena versteifte sich. Sie war nur einmal teleportiert worden, damals im Krieg, und sie hatte Magenschmerzen davon bekommen.
    Dann stand die Welt Kopf, das Innerste wurde nach außen gestülpt. Lorena fühlte sich, als wäre ihr der Kopf entfernt und zwischen den Kniescheiben platziert worden,

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