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Teufelspfad

Teufelspfad

Titel: Teufelspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Ellison
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siebzehn Uhr warten müssen, um mit ihm zu sprechen. Dann würde es vermutlich auch nicht mehr lange dauern, bis der Damm in North Carolina brach.
    Gut. Sie hatte alles genau geplant.
    War das wirklich möglich? Drei Serienmörder, die in der gleichen Nacht zurückkehrten? Oder bewegten ihre Gedanken sich im Fantasieland? Und wer war für das Blutbad in North Carolina verantwortlich?
    Spielte hier jemand ein Spiel?
    Sie schüttelte den Kopf. Das war verrückt.
    Egal. Sie würde dem Ganzen schon früh genug auf die Spur kommen.
    Nach einem reumütigen Blick auf ihr ungewaschenes Haar im Badezimmerspiegel zog sie sich einen dünnen Baumwollpullover an und entschied sich dafür, einfach eine Baseballkappe aufzusetzen. Im Büro fand sie ihre abgetragene Lieblingskappe mit dem FBI-Logo. Nach mehreren Wäschen in der Maschine war das Dunkelblau zu einem matschigen Jeansblau verwaschen, und die goldenen Buchstaben fransten an den Seiten aus. Aber die Kappe passte ihr perfekt, also setzte sie sie auf und zog den Pferdeschwanz hinten durch das Loch. Sie hatte sie vor Jahren nach einer Tour durch Quantico ergattert. Tommy hatte sie gnadenlos damit aufgezogen. „Na, zeigst du der Metro die lange Nase, Darling?“, hatte er immer gefragt.
    Geh weg, Tommy, dachte sie streng und hoffte, dass sein Geist ein einziges Mal gehorchen würde. Sie musste sich konzentrieren. Flynn abholen, ihm einen Snack zubereiten, ihn zum Mittagsschlaf hinlegen, sich wieder an die Arbeit machen.
    Aufregung und Furcht erfüllten sie zu gleichen Teilen und ließen ihre Hände so zittern, dass sie Schwierigkeiten hatte, den Autoschlüssel ins Zündschloss zu stecken. Was gäbe sie für ein Auto mit Startknopf. Hm, wie weit würde sie das finanziell zurückwerfen?
    Der Motor des Honda Civic sprang beim ersten Versuch an, und sie legte den Rückwärtsgang ein. Ihr fiel auf, dass sie lächelte. Gut. Das tat sie viel zu selten. Flynn würde sie also guter Stimmung erleben. Vielleicht sollte sie öfter diese Tabletten nehmen?
    Sie bemerkte nicht, dass sie beobachtet wurde, als sie aus der Garage fuhr.

12. KAPITEL
    Von: [email protected]
An: [email protected]
Betreff: Pittsburgh
    Lieber Troy ,
alles läuft nach Plan. Keine Sorge .
BB
    Er schickte die E-Mail ab und fragte sich, wie lange es wohl dauerte, bis der Lieferwagen als gestohlen gemeldet würde. Eine Stunde? Fünfzehn Minuten? Trotz seiner Recherchen wusste er nicht, wie die Lieferzeiten erfasst wurden. Gab es ein Gerät zur Echtzeiterfassung? Oder gaben die Fahrer die Informationen nach der Auslieferung ein? Die Nummer zur Verfolgung des Pakets hatte ihn auf die Spur des Lieferwagens gebracht, den er kapern musste. Er hätte den Fahrer nach dem System fragen sollen, bevor er ihn ermordet hatte. Hm. Nächstes Mal.
    Sollte er auf dem Weg zum Tatort ein paar Pakete ausliefern? Nein, er wollte nicht riskieren, gesehen zu werden. Wenn es Stammkunden auf der Route gab, würden sie vielleicht Fragen stellen oder sich bei Gelegenheit an ihn erinnern. Und Fremde zu töten, stand heute nicht auf seinem Plan.
    Nein, heute hatte er das Vergnügen, Miss Frances Schwartz zu besuchen. Frances war eine Arbeitsbiene in einer Buchhaltungsfirma in Downtown. Eine modische Frau, die gerne shoppen ging, wenn sie sich nicht gut fühlte. Sie steckte bis über beide Ohren in Schulden, wovon ihre Kollegen allerdings keine Ahnung hatten. Sie fanden Frances einfach toll – stylish, selbstbewusst, jede Frau in ihrer Firma wollte sein wie sie.
    Sie würde bald nach Hause kommen, also musste er sich beeilen, seinen Platz einzunehmen. Um die Ecke von ihrem Haus gab es einen verlassenen alten Parkplatz mit rissigem Asphalt und ohne Kameraüberwachung. Der perfekte Ort zum Warten.
    Seine Energie überraschte ihn. Er hatte erwartet, von der neunstündigen Fahrt erschöpft zu sein. Beim Probelauf hatte er kaum seine Augen offenhalten können. Das musste noch an dem Adrenalin aus Boston liegen. Er musste zugeben, dass das hier wirklich Spaß machte. Der Rausch beim Töten. Die Vorstellung, dass es da draußen andere gab, gegen die er antrat. Anfangs hatte er seine Zweifel gehabt, ob er an dem Wettbewerb teilnehmen sollte. Und auch während das Teilnehmerfeld von vierzehn auf drei minimiert worden war, hatte er ein paar Mal daran gedacht, einen Rückzieher zu machen. Aber da er nun mal unter die letzten drei gekommen war, konnte er auch genauso gut mitspielen.
    So hatte er wenigstens etwas zu tun. Und die Ziele wurden auch für ihn

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