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Teufelsstern

Teufelsstern

Titel: Teufelsstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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was passiert war, aber die Jungen sahen das vermutlich anders. Wahrscheinlich würden sie ihn jetzt noch mehr verachten.
    Und so war es auch. Das fiel Matt schon im Schulbus auf: Der Bus war fast voll, aber der Platz neben ihm war der einzige, der frei blieb. Und als er durch den Mittelgang ging, wurde getuschelt. Alle starrten ihn an, wendeten den Blick aber schnell ab, als er versuchte, ihnen ins Gesicht zu sehen. Als der Bus an einer Ampel hielt, traf ihn etwas am Kopf. Es war nur ein Gummiband, das jemand auf ihn geschossen hatte, aber die Botschaft war eindeutig. Am liebsten hätte Matt den Bus angehalten, wäre ausgestiegen und nach Hause gegangen. Er konnte Richard bitten, in der Schule anzurufen und ihn krankzumelden. Doch das wäre feige gewesen, und er hatte nicht die Absicht, diese hochnäsige Bande mit ihren albernen Vorurteilen gewinnen zu lassen.
    Der Speisesaal blieb vorerst geschlossen, weil Elektriker noch immer nach einer Ursache für die Explosion des Kronleuchters suchten. Gerüchten zufolge war ein gewaltiger Kurzschluss im System der Auslöser gewesen. Dadurch war es zu einer Überspannung gekommen, die den Kronleuchter explodieren ließ. Und Gavin Taylor, der mit drei Stichen genäht werden musste und jetzt mit einer verbundenen Hand herumlief, hatte sein Glas vor Schreck selbst zerbrochen.
    Diese Version wurde den Jungen von Forrest Hill mehrfach erzählt. Der Schulleiter, Mr Simmons, tischte ihnen diese Geschichte sogar bei der morgendlichen Vollversammlung in der Kapelle auf. Die Lehrer, die in der hintersten Reihe saßen, nickten zustimmend. Aber natürlich wussten es die Schüler besser: Matt war schuld. Doch wie konnte er den Kronleuchter zum Zerplatzen bringen? Das war allen ein Rätsel.
    »He, du Spinner!« Gavin Taylor hatte nur wenige Plätze von Matt entfernt gesessen und hielt ihn hinter der Tür auf, als Lehrer und Schüler aus der Kapelle stürmten. Sein blondes Haar war sauberer als sonst. Matt nahm an, dass man im Krankenhaus darauf bestanden hatte, ihm die Haare zu waschen.
    »Was willst du?«, fragte Matt.
    »Ich wollte dir nur sagen, dass du in dieser Schule nichts mehr zu suchen hast. Warum gehst du nicht zurück zu deinen Knastfreunden? Wir wollen dich hier nicht.«
    »Ich war nicht im Knast«, erwiderte Matt. »Und außerdem geht dich das gar nichts an.«
    »Ich habe deine Akte gesehen.« Das war gelogen, aber Gavin nahm es mit der Wahrheit nicht so genau. »Du bist abartig und ein Knacki. Hau endlich ab!«
    Ein paar Jungen waren stehen geblieben, weil sie auf eine Prügelei hofften. Bis zur ersten Schulstunde waren es nur noch fünf Minuten, aber eine Schlägerei wollten sie auf keinen Fall verpassen.
    Matt wusste nicht, was er tun sollte. Einerseits hätte er Gavin liebend gerne niedergeschlagen, aber ihm war klar, dass Gavin ihn genau deshalb provozierte. Ein einziger Schlag, und Gavin würde zum nächsten Lehrer rennen, um ihn zu verpetzen. Und dann hätte Matt ein echtes Problem.
    »Warum verziehst du dich nicht, Gavin?«, sagte er. Und dann, bevor er es verhindern konnte: »Oder soll ich dir auch noch die andere Hand aufschlitzen?«
    Hastig machte er einen Rückzieher. »Das habe ich nicht so gemeint. Ich will dir ganz bestimmt nicht wehtun«, sagte er. »Hör mal, ich habe mir diese Schule nicht ausgesucht. Warum lässt du mich nicht einfach in Ruhe?«
    »Weil Kriminelle hier nichts zu suchen haben!«
    »Was ist eigentlich los mit dir?«, fragte Matt, der langsam wütend wurde. »Was habe ich dir…?«
    Er brach mitten im Satz ab, denn er hatte Brandgeruch wahrgenommen.
    Matt brauchte sich nicht umzusehen. Er wusste genau, dass nirgends ein Feuer ausgebrochen war. Was er roch, war angebrannter Toast, und wenn er die Augen schloss, würde er gelb gestrichene Wände sehen, eine Teekanne in Form eines Teddybären, das rosafarbene Kleid, das seine Mutter am Tag ihres Todes angehabt hatte…
    Erinnerungsfetzen und der Geruch nach verbranntem Toast suchten Matt immer dann heim, wenn Gefahr drohte. Sie schienen ein Auslöser zu sein. Und sie waren ein Zeichen dafür, dass etwas Furchtbares bevorstand.
    Aber warum passierte es jetzt? Er war nicht in Lebensgefahr. Er musste keine Ketten sprengen oder Türen aufbrechen. Matt zwang sich, den Geruch und die Erinnerungen zu ignorieren, und war sehr erleichtert, als beides verblasste.
    Er schaute auf und stellte fest, dass Gavin ihn anstarrte. Die anderen Jungen taten dasselbe. Wie lange hatte er so dagestanden, erstarrt wie ein

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