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Teuflische Kuesse

Teuflische Kuesse

Titel: Teuflische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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verkündete
Dower.
    Laura
ergriff die gichtige Hand des alten Mannes. »Im Sommer,
vielleicht. Aber was ist mit den kalten Winternächten, Dower, wenn dir die
Fingergelenke anschwellen und knacken und bluten, bis du sie kaum noch abbiegen
kannst. Cookie, du weißt genau, wovon ich rede, nicht wahr? Du hörst ihn doch,
wenn er die ganze Nacht herum läuft, weil er vor Schmerzen nicht schlafen
kann?«
    Cookie wich
dem fragenden Blick aus, während Dower Laura hochzog. »Es macht nichts aus,
Miss, wenn wir im Arbeitshaus enden mit kaputten Rücken und die Knöchel
blutig. Wir halten Sie zu sehr in Ehren, um Sie an 'nen Fremden zu
verscherbeln, wegen uns.«
    Laura ließ
mit wachsender Verzweiflung seine Hand los. »Das ist es aber doch, worum ich
euch bitte – dass ihr an mich denkt! Hat sich einer von euch ausgemalt, was aus
mir wird, wenn dieser Duke Arden Manor für sich beansprucht?«
    Dower
kratzte sich den grauhaarigen Schädel. »Sie sind 'ne gebildete Dame oder
vielleicht nicht? Sie könnten eine von diesen Gubernanten werden, die den
Kindern der feinen Leut was beibringt.«
    Laura
seufzte. »Ich weiß, dass das jetzt ein Schock für euch wird, vor allem für
Lottie, die doch immer die unvergleichliche Schönheit sein will, aber es hat
seinen Grund, warum die Männer aus dem Dorf mich heiraten wollen.«
    Sie
starrten sie verständnislos an.
    »Ich bin
hübsch.« Laura hörte sich an, als spräche sie von einem schweren Gebrechen.
»Viel zu hübsch, um Gouvernante zu werden. Und sollte sich tatsächlich eine
Lady finden, die mich einstellt, was ich bezweifle, es wäre nur eine Frage der
Zeit, bis einer der Männer im Haus – der Bruder der Hausherrin, ihr Sohn oder
vielleicht sogar ihr eigener Ehemann – mich an der Hintertreppe in eine Ecke
drängt. Und dann büße ich nicht nur meine Stellung ein, sondern auch meine
Reputation. Und wenn eine Frau in einer Welt wie dieser einmal ihren gu ten
Ruf verloren hat, ist sie leichte Beute für jede Art von Gaunern und
Halunken.«
    Sie schaute
mit ernstem Blick von einem zum anderen. »Und das ist nicht einmal das
Schlimmste. Es gibt noch eine andere
Möglichkeit, die wir ins Auge fassen müssen. Stellt euch vor, der Herzog wirft
selber ein Auge auf mich und will mich zu seiner Mätresse machen!«
    Dower
schluckte eine Gotteslästerung herunter, und Cookie streckte die Finger aus,
den bösen Blick abzuwehren, als gedenke
Laura, die Konkubine des Leibhaftigen zu werden.
    »Wer könnte
einen Mann seines Reichtums, seiner Macht und mit seinen gesellschaftlichen
Verbindungen davon abhalten, einem
mittellosen Mädchen vom Land seine Aufmerksamkeit
aufzuzwingen? Im Dorf würde man vielleicht sogar meinen, ich müsse meinem
Gönner dankbar sein.« Obwohl ihr die
Röte schon die Wangen wärmte, reckte Laura trotzig das Kinn. »Und wenn ich mich
diesem Fremden auch nach dem gleichen Muster verkaufe, ich habe ihn mir
zumindest selber ausgesucht.«
    Ihre Worte
hingen stolz in der Luft und beschämten die Anwesenden.
    Dower
strich sich mit der Hand über den Hals. »Wenn's dieser junge Bock ist, den Sie
haben wollen, Miss, dann mein ich, dass uns nichts andres über bleibt, als ihn
zum Scheren in den Pferch zu treiben.«
    Laura warf
die Arme um den alten Mann und drückte ihm einen Kuss auf die stacheligen
Wangen. »Gott segne dich, Dower! Ohne dich würde ich es nicht schaffen. Du
musst gleich morgen nach London und deine alten Kumpane konsultieren. Ich muss
herausfinden, ob irgendjemand etwas gehört hat, dass man die letzten Tage einen
Gentleman vermisst.«
    »Oder ob
ein Sträfling geflohen ist«, murmelte Dower leise vor sich hin.
    »Ich hoffe,
dass er der verwaiste zweite Sohn eines zweiten Sohnes ist, ohne Erbschaft und
mit noch weniger Perspektive.« Laura fing wieder an, auf und ab zu laufen –
mit leichterem Schritt als zuvor. »Wenn wir noch vor meinem Geburtstag
heiraten wollen, muss an drei aufeinander folgenden Sonntagen das Aufgebot in
der Kirche verlesen werden. Also von übermorgen an. Das heißt, dass mir weniger
als drei Wochen bleiben, um sicherzustellen, dass er nicht irgendwo eine
Ehefrau versteckt hat.« In Anbetracht der Kürze und der Natur ihrer
Bekanntschaft war Laura erstaunt, wie sehr der Gedanke sie schmerzte.
    »Da bin ich
ja beruhigt, dass du dich wenigstens nicht zur Bigamie erniedrigst«, sagte
George gedehnt. »Aber was, wenn Dower tatsächlich die Familie dieses Mannes
findet ... oder seine Ehefrau?«
    Laura
seufzte. »Dann bleibt uns wohl

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