The Black Club, London - 3
gekündigt“, wurde ihr bewusst.
„Das ist unwichtig“, versuchte Cedric, sie zu beruhigen. „Du bist niemandem Rechenschaft schuldig.“
„Natürlich bin ich das. Was soll ich denn meinen Eltern erzählen?“
„Sei unbesorgt.“ Pete stand gelassen da. Wie ein Fels in der Brandung, den offenbar nichts erschüttern konnte. „Ich habe dich abgeworben.“
„Wie?“ Libba machte ein dummes Gesicht.
„Ich habe Russell Roxburgh mitgeteilt, dass ich mit deiner Arbeit sehr zufrieden war. Deshalb habe ich dir eine Anstellung in meinem Büro angeboten. Mit einer Bezahlung, die er sich nicht hätte leisten können. Was denkst du, wie du dich entschieden hast?“
„Hm.“ Sie tat, als würde sie überlegen. Doch schließlich konnte sie ihr Grinsen nicht länger unterdrücken. „Ich schätze, ich habe dein Angebot angenommen.“
„Es wäre auch sehr unvernünftig gewesen, es abzuschlagen“, stimmte Pete ihr zu. Seufzend streichelte Libba über Cedrics Oberkörper. Sie konnte nicht fassen, wie glücklich sie an der Seite dieses Mannes war. Er schenkte ihr so viel Liebe und Leidenschaft, füllte ihr Dasein vollkommen aus. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass dieser Zustand bis in alle Ewigkeit anhielt.
„Das wird er“, antwortete Cedric auf ihre stummen Sehnsüchte. Mit einer Hand glitt er über ihre Wange, strich eine verirrte Haarsträhne hinter ihr Ohr.
„Aber wo verbringen wir die Ewigkeit?“ Sie setzte sich auf und blickte ihm fragend entgegen. Er sah perfekt aus. Die Pose, wie er dalag, wirkte verführerisch. Am liebsten wäre sie auf der Stelle erneut über ihn hergefallen. Doch sie hielt sich noch ein klein wenig zurück.
„Ich meine“, fuhr sie fort, „wir werden doch nicht bis in alle Ewigkeit in irgendwelchen Höhlen leben, oder? Hast du Häuser gekauft, so wie Pete oder an der Börse spekuliert? Wenn ich tatsächlich aufhöre, zu arbeiten, kann ich mir nicht mal mehr die Miete für meine kleine Wohnung leisten. Darüber sollten wir uns ernsthaft Gedanken machen.“
Cedric lachte laut auf.
Libba boxte ihn spielerisch in die Seite, denn sie fand es nicht fair, wie er sich über sie lustig machte.
Als er aufhörte, zog er sie in seine Arme und küsste sie auf die Stirn.
„Du musst dir keine Sorgen machen“, sagte er. „Du gehörst jetzt zu mir, und ich werde mich um dich kümmern.“
„Oh“, machte sie nur. Damit wusste sie immer noch nicht, wo genau sich ihr zukünftiges Heim befinden würde.
„Wir werden in dem neuen Gebäude wohnen, das Pete in der River Street bauen lässt.“
„In einem Einkaufszentrum?“ Libba war entsetzt.
„Nein, in dem neuen Club.“ Cedric grinste. Diesen Teil des Plans hatte sie bislang nicht erraten. Sie hatte nicht gewusst, dass Pete einen neuen Nachtclub errichten wollte. Nicht genau an der Stelle, wie zuvor „The Black Club“, aber dennoch in unmittelbarer Nähe. Bei den Vampiren sollte es stilvoller zugehen. Freundlicher.
Cedric erzählte in euphorischen Worten von dem Vorbild in Brüssel – dem „Club Noir“, den er einst gegründet hatte.
„Und wie soll der neue Club heißen?“, fragte Libba.
Doch Cedric zuckte mit den Schultern.
„Gibt es in London denn schon einen ‚Club Noir’?“ Er stimmte in ihr Lachen mit ein. Diese Idee kam ihm gerade recht.
Ende
EMILIA JONES
EMILIA JONES ist das Pseudonym der Autorin Ulrike Stegemann. Die Autorin, Jahrgang 1978, ist bis heute wohnhaft in der niedersächsischen Kleinstadt Gronau (Leine). Sie ist gelernte Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte. Seit September 2000 ist sie in der technischen Abteilung einer Zeitung tätig. Seit März 2004 ist sie außerdem Herausgeberin des kleinen phantastischen Literaturheftchens „Elfenschrift“.
Website: www.emilia-jones.de
WEITERE TITEL AUS EMILIA JONES‘ „CLUB NOIR“-SERIE:
CLUB NOIR (TEIL 1)
ISBN 9783938281192
Jesse Brown arbeitet in einer Londoner Galerie. Als sie eines Tages das Angebot erhält für vier Wochen nach Brüssel zu gehen, nimmt sie nur sehr widerstrebend an. Diese Stadt ist ihr fremd und sie fühlt sich dort hoffnungs- los verloren. In einer geheimnisvollen Brüsseler Bar, dem „Club Noir“, trifft die einsame junge Frau Louis, der jedoch zudringlicher wird, als es ihr lieb ist. Der charismatische Andrew McCloud, der sie auf geheimnis- volle Weise anzieht, befreit sie aus der misslichen Lage. Er beginnt Jesse zielstrebig zu umgarnen und Jesse lässt sich von seinen Verführungskünsten mitreißen. Louis
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